FDP: «Der Gripen erfüllt die Anforderungen nicht»

FDP: «Der Gripen erfüllt die Anforderungen nicht»

Auch im bürgerlichen Lager hat der Wind gedreht. Die FDP ist nicht mehr bereit, den Kauf des Kampfjets Gripen mitzutragen. Damit ist die Bruchlandung im Parlament faktisch besiegelt.
Interview mit dem FDP-Präsidenten in der NZZ.ch

“Wenn Bundesrat Maurer ein Abkommen mit Schweden unterzeichnet, bevor alle Unsicherheiten geklärt sind, kann das nicht im Interesse einer intelligenten Beschaffung sein.”

Da kommt die FDP wohl zu spät:

TTE – Die Schweiz und Schweden schliessen ein Rahmenabkommen zur Beschaffung des Gripen ab
Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS hat mit der schwedischen Regierung ein Rahmenabkommen für die Beschaffung von 22 Kampfflugzeugen Gripen abgeschlossen.
Die Partnerschaft zwischen der Schweiz und Schweden, offiziell am 29.6. 2012 mit der Declaration of Intent in Meiringen durch Verteidigungsministerin Karin Enström und Bundesrat Ueli Maurer unterzeichnet, wird durch das Rahmenabkommen (Framework Agreement) ergänzt.

Quelle: VBS

 

Kommentare: 7

  1. offiziere.ch sagt:

    > Da kommt die FDP wohl zu spät
    Jetzt nur nicht zu früh frohlocken 😉

    Ein neues Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und Schweden regelt die Details zur Beschaffung von 22 Gripen-Kampfjets, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte. Es gilt allerdings nur, wenn die Schweiz auch tatsächlich beschliesst, Gripen-Flugzeuge zu kaufen.

  2. Gruppe Giardino sagt:

    Hypothese: Rafale > Farner PR > FDP?

  3. Heinz Dummermuth sagt:

    BR Maurer musste das Rahmenabkommen jetzt unterzeichnen weil ohne dieses seine schwedische Amtskollegin Karin Enström den Gripenkauf beim schwedischen Parlament niemals druchbringen wird. Sie erweckt damit den Eindruck, dass in der Schweiz alles klar sei und der vom Parlament geforderte Partner, der auch Entwicklungskosten zahlt und Risiken teilen hilft, definitv ist. Die Tinte war noch kaum trocken als Karin Enström an ihrer Pressekonferenz vom 25.8. in Stockholm ankündigte, die schwedische Regierung werde dem Parlament die Beschaffung von 40 – 60 Gipen zum Preis von 90 Mia SEK (CHF 13 Mia)beantragen.
    Diese 90 Mia beihalten die Entwicklungskosten, den Kaufpreis für die Flugzeuge und die Lebenswegkosten über 20 Jahre und gelten wohl eher für 40 als für 60 Flugzeuge. In anderen Worten, man kennt die genauen Kosten pro Fluzeug noch gar nicht! Für das VBS aber alles kein Problem.

  4. Hallo Giardinos, dieser Bericht der NZZ und die Stellungnahme der FDP zeichnen sich aus durch Arro- ganz, Dilletantismus und Unkenntnis des relevanten Sachverhalts.
    Die Strasse des Niedergangs der FDP, während den ver- gangenen 20 Jahren, ist gepflastert von einer Viel- zahl solch ideologisch geprägter Ereignisse (anstelle von sachbezogenen Entscheiden). Sie haben die bürgerliche Zusammenarbeit ruiniert (momentan ist sie auf einem Tiefstpunkt), zur grossen Freude der Linken (welche seit den letzten Wahlen, zusammen mit diesen mitte-links Wählern, die Mehrheit im Parlament bilden). Die fehlende Rechts-Koalition ist wesent- licher Bestandteil der Tatsache, dass bürgerliche Anliegen (dazu gehört auch die Landesverteidigung) nicht mehr durchgesetzt werden können (dh in vielen Fällen nicht mehrheitsfähig sind).
    An dieser Stelle (TTE) ist auch der Einfluss der Kampfpiloten-Lobby zu spüren. Sie möchten liebend gerne den “Rollce” kaufen, mit dem Budget für einen “Golf”. Die Feststellung, wie jeder zum fordernden Egoisten wird, wenn es um sein Fachgebiet geht, kann auch in der nicht-militärischen Welt, oder gar im Alltag gemacht werden.
    Was hat der CVBS (Ueli, der Knecht) im Interview gesagt? Wer soll das bezahlen! Wann endlich lernt auch der Letzte, nicht mehr auszugeben als wir zur Verfügung haben!.
    Die Politiker und Piloten zeigen immer die gleichen Symtome (von Venom über Mirage, F/A18 bis TTE) bei der Flugzeug-Beschaffung, sie wollen den “Ferrari” um von A nach B zu kommen. Dafür wird nicht nur die ganze Polit-Klaviatur gespielt, man ist auch noch erstaunlich flexibel beim Vortragen mehr oder weniger gescheiter Argumente, um ans Ziel zu kommen.

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich muss schon sagen, dass ich eine andere Vermutung habe: Sicherlich haben die Piloten kein Interesse den Kauf zu verhindern, aber die Firma RUAG, welche dann natürlich auch Stellen für gewisse Leute zu vergeben hat, ich würde dort anfangen zu suchen….

  6. @H.U.Suter, um Ihnen beistimmen zu können, müssten mehr Internas der RUAG bekannt sein. Auf dem jetzigen Informationsstand sehe ich keinen Grund, den die RUAG dazu verleiten könnte. Allerdings wäre dies im Fall der 33 Secondhand-Eurofigthers sehr wohl möglich, den die Firma wird wohl die Revisions- und Unterhaltsarbeiten sicherstellen.

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es gab eine Pressemitteilung, dass die Firma RUAG sowohl beim Beibehalten der F-5, wie auch bei Berücksichtigung der anderen zwei Anbieter, wesentlich bessere Geschäfte macht, aber wie gesagt ich denke das wäre der Startpunkt für eine Untersuchung, nicht das Ergebnis.
    Ich kann das aber natürlich belegen
    z.B.:
    http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/auch-ruestungskonzern-ruag-haette-lieber-einen-anderen-jet-125064861
    Ich könnte jetzt spotten, dass “Meier Motors” daran interessiert ist, dass die Mustang reaktiviert werden, aber im Gegensatz zur RUAG…..

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