Schlagabtausch mit der GSoA (Gegenforderung)

Schlagabtausch mit der GSoA (Gegenforderung)

GSoA-Präsident Jo Lang beklagt sich heute Abend auf mehreren Kanälen (Tweet GSoA, Tweet Jo Lang, Blog GSoA) bei der Gruppe Giardino über einen Kommentar auf unserer Webseite. In einer E-Mail fordert er:

  • Entfernen Sie sofort diesen Kommentar! (Auch bei einigen anderen könnten Sie genauer hinschauen.)
  • Entschuldigen Sie sich öffentlich bei mir!”

Unsere Beurteilung:

  1. Zum angesprochenen Kommentar selbst äussern wir uns nicht. Der Absender ist namentlich bekannt. Eine Entschuldigung kann bei dieser Person eingefordert werden. Wir halten nur fest, dass die Kommentatoren der Blogbeiträge nicht die Meinung der Gruppe Giardino wiedergeben. Die Meinung der Gruppe Giardino ist jeweils klar ausgewiesen.
  2. Wir halten die Meinungsäusserungsfreiheit hoch und ermöglichen allen – selbst GSoA-Aktivisten! – die Diskussion und Meinungsäusserung auf unserer Webseite. Wir zensieren keine Beiträge. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den hängigen Fall beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (No Intermediary Liability For Bloggers) und article19.org.
  3. Die Behauptung, dass der Blog moderiert ist, stimmt so nicht. Wir prüfen Einträge von Personen die bisher keinen Beitrag geschrieben haben. Zugelassene Kommentatoren können verzugslos Kommentare schreiben. Kommentare von unbekannten Absendern werden gelöscht. Kommentare, die klar “Spam-Charakter” haben, werden automatisch ausgefiltert – so etwa der “test”-Kommentar von heute Abend, 17:55 Uhr, der an einem Computer der “Sozialdemokratische[n] Partei der Schweiz” (IP 195.65.134.x) geschrieben wurde. Die Diskussion auf unserem Blog ist unterdessen genug intensiv, so dass eine weitergehende Prüfung der Kommentare zeitlich nicht möglich ist, da dies eine rege Diskussion verunmöglichen würde.
  4. Der GSoA-Blog selbst lässt keinerlei Diskussion zu. Andere Meinungen sind ganz offenbar unerwünscht. Das ist in einer Demokratie unwürdig.

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Gerne nehmen wir aber den Ball auf und verweisen in diesem Zusammenhang nochmals auf einen Beitrag von GSoA-Sekretär Nikolai Prawdzic vom 23.2.13:

“Wir sind uns bewusst, dass – solange die Armee existiert – sie ein Risiko für Demokratie und Menschenrechte bleibt. Ob Wehrpflicht oder freiwillige Miliz: Soldaten, die weitermachen wollen, gehören bereits heute schon oft zu jenem Schlag, der in der öffentlichen Debatte die Bezeichnung «Rambo» trägt.”
Quelle: GSoA.ch

Unseren Kommentar zu dieser ungeheuerlichen Pauschalbeschuldigung (!) finden Sie hier.
Damit entgegnen wir die Beurteilung der GSoA: Die Respektlosigkeit, welche von der GSoA gegenüber von Tausenden von verantwortungsvollen Bürgern erbracht wird und sie so zu Gegnern der Demokratie und der Menschenrechte stigmatisiert, ist beängstigend! 
Wir erneuern deshalb unsere Forderung, dass sich die GSoA öffentlich (sowie unterhalb des Beitrags auf ihrem Blog) bei den Tausenden von aktiven und ehemaligen Angehörigen der Armee – und damit bei einem Grossteil der Schweizer Bevölkerung – öffentlich zu entschuldigen hat und sich vom Autor dieses Beitrags distanzieren muss. 
Sollte sich die GSoA zu diesem längst überfälligen Schritt bereit erklären, sind wir bereit, den angesprochenen Kommentar zu löschen.
Gruppe Giardino – Wir sind die Anti-GSoA!

[UPDATE: Beachten Sie den neuen Beitrag.]

 

Kommentare: 19

  1. Francois sagt:

    Il est quand même très réjouissant de voir qu’enfin le discours poliçé et souriant de ce Monsieur cache en effet une personne décidée à combattre notre système démocratique et l’organisation de notre société helvétique. Enfin, le loup sort du bois!
    Enfin il est aussi temps que tous ses contradicteurs s’aperçoivent que l’idéologie de M. Lang qui se donne des airs d’idéalisme enchanteur, est en fait une idéologie totalitaire qui a pour but de casser la Suisse.
    A propos, qu’en est-il des activités du GAsA (groupe pour une Allemagne sans armée) du GFsA (groupe pour une France sans armée) GAsA (groupe pour une Autriche sans armée), etc. Pour qui roulez- vous M. Lang?

  2. Beda Düggelin sagt:

    Als FDP-Mitglied habe ich bereits am 6. März 2013 den Parteipräsidenten Philipp Müller und Frau Corina Eichenberger auf dieses unhaltbare GSoA-Statement aufmerksam gemacht und sie aufgefordert, umgehend eine öffentliche Stellungnahme abzugeben und klar zu protestieren. Die FDP war nicht in der Lage und Willens, dies zu tun, leider! Dafür wird heute zu jeder Veloständerfrage ein Communiqué veröffentlicht. Man ist nicht in der Lage, Prioritäten zu setzen. Das Resultat kennen wir, der Wahlausgang vom vergangenen Sonntag lässt grüssen!
    Im Prinzip müssten alle bürgerlichen Parteien lauthals protestieren.

  3. Willy P. Stelzer sagt:

    Die Meinung des ex Nationalrates Josef Land deckt sich mit derjenigen von SP NR Jean-François Steiert betreffend der Publikation von Oberst Peter Forster, Chefredaktor Schweizer Soldat. Fehlte noch, dass sich die Gruppe-Giardino beim GSoA-Rattenfänger von Zug und abgewählten Nationalrat Lang entschuldigt. Noch sind wir weit davon entfernt Zensur-Forderungen von Armee-Abschaffern vom Dienst akzeptieren zu müssen. Ganz offensichtlich vergisst Josef Lang die Spielregeln der direkten Demokratie. Ihm ist empfohlen wieder einmal die Artikel 58 und 59 der Eidg. Bundesverfassung nach zu lesen.

    • M. E. sagt:

      Sehr geehrter Herr Stelzer…!
      Wie sollte Lang die Regeln der direkten Demokratie vergessen? er weiss doch gar nicht was das ist: direkte Demokratie!
      Er und Seine Jünger haben sich doch soeben selbst als demokratiefeindliche Subjekte Geoutet, sie sind endlich entlarvt und das böse Spiel ist somit vorbei…!

  4. Fürst sagt:

    Kommentar überflüssig – GSoA auch!

  5. Dominik Marty sagt:

    Als ehemaliger Angehöriger der Armee (Jahrgang 1960) kann ich jedes Wort im zitierten GSOA-Beitrag nur bestätigen. Da braucht sich bei mir niemand dafür zu entschuldigen! – Hingegen würde ich eher eine Entschuldigung von der Armee erwarten für die unsäglich sinnlos teuren Leerläufe wie ich und “Tausende” von Kameraden sie während der aktiven Militärdienstzeit erdulden mussten oder immer noch müssen. Diese museale Armee abzuschaffen, wäre mehr als ein Akt der Vernunft. Es wäre unsere verdammte Pflicht und der grösste Dienst an unserem Vaterland, der Realität endlich ins Auge zu schaun, um schliesslich eine zeitgemässe, echte Sicherheitspolitik zu entwickeln.

    • M. E. sagt:

      Mein lieber Freund…!
      Wenn Sie Ihre ureigenenen Probleme mit der Armee, dem Wehrwesen, oder ganz einfach mit Autoritäten im allgemein haben, dann ist das Ihr ureigenes Problem Herr Marty.
      Hören aber bitte damit auf, es zum Problem der ganzen Bevölkerung machen zu wollen, seien Sie wenigstens so aufrichtig. Ihr Problem ist nunmal das Ihrige, und nicht jenes der halben Welt.
      Bei Ihrem Denkschema, wären Sie vielleicht tatsächlich besser bei der GSoA aufgehoben: wenn Sie dies natürlich nicht schon seit längerer Zeit sind, meine ich…..! Ihre ureigenen Ansichten in Ehren aber, Sie müssen sich wohl im Blog geirrt haben mein Lieber……!

    • Dominik Marty sagt:

      Sie haben völlig recht, Herr M.E. – Argumente zum Thema “Armee” kann ich auf diesem Blog ja keine finden. Da bin ich bei der GSOA wirklich besser aufgehoben. Trotzdem besuche ich diesen Blog gerne immer wieder mal. Er ist bei mir in der Rubrik “Unterhaltung” unter “Realsatire” abgespeichert.

    • M. E. sagt:

      Wirklich Herr Marty…!
      Und darf man da auch wissen unter was Sie die GSoA abgespeichert haben:
      “Fantasten” “Selbstdarsteller” oder vielleicht sogar “Demokratie feindliche Illusionisten”? womit wir wohl wieder am Anfang dieser eigentlich überflüssigen Debatte wären, lieber Freund…!

    • Dominik Marty sagt:

      Mag für Sie zutreffen; schätze, Sie stehen schon seit mindestens 60 Jahren immer wieder am Anfang.

  6. Jemanden als ‘Rambo’ in Anführungszeichen zu bezeichnen ist ja wohl nicht dasselbe wie jemandem den Tod zu wünschen.
    Oder sind denn hier nur Ar… meeangehörige. Wer finanziert eigentlich diese Gruppe Giardino? Als Staatangestellte sind es ja alle im Vorstand, schliesslich bezahlt der Staat deren Löhne als Berufsmilitärs.

    • M. E. sagt:

      Guten Abend Herr Müller…!
      Nett Sie kennen zu lernen. Zum Ersten: Ja ich denke schon, dass hier mehrheitlich Armeeangehörige, sowie auch ehemalige Armeeangehörige am Werk sind. Dies ist nicht weiter erstaunlich, denn es ist einen ihrer Blogs. Genau so Herr Müller, wie Sie ihre Blogs haben, verstehen Sie?
      Zweitens: Die erdrückende Mehrheit der hier vertretenen Personen sind u. waren keine Berufsmilitärs. Viel mehr handelt es sich um brave schweizer Bürger die Ihre Pflicht an Volk und Land, wohl ganz im Gegenteil zu ihnen, getan haben u. teilweise immer noch tun. Aber, und das ist hier der springende Punkt: sie tun es GRATIS! sie werden darin durch niemanden als durch sich selbst finanziert, oder sonstwie unterstützt.
      Drittens: Soviel mir bekannt ist, habe ich persönlich NIEMANDEM den Tod gewünscht, warum auch ich bin weder ein Mörder noch bin ich ein Schlechter Mensch. Ich kann aber schon verstehen, dass es für ihresgleichen sehr praktisch ist mich so hinzustellen, was hier gesucht wird ist ein Opfer, oder? Da muss ich Sie aber enttäuschen werter Herr Müller, Sie scheinen nämlich dabei zu vergessen, dass Sarkasmus eben nie mit realer Absicht verwechselt werden sollte. Lesen Sie doch das Ganze in Ruhe und wenn möglich mit kühlem Kopf nochmal durch, und wenn Sie mit sich selbst ehrlich sind, werden Sie merken, dass Sie sich im roten Bereich bewegen und mit Ihren Vermutungen falsch liegen.
      Des Weiteren, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend u. eine erholsame Nachtruhe.

    • @M.E: Wir kennen uns nicht und ich habe Sie auch nicht kennen gelernt. Ich stehe wenigstens mit meinem ganzen Namen hier im Forum. Ich stehe zu meinen Aussagen. Terrorisums und Cyberwar bekämpft man aber weder mit Panzern noch Bunkern. Dafür ist die Polizei zuständig. Selbst die USA mit einer der grössten und teuersten Armeen der Welt kann sich nicht davor schützen, sie provoziert sie schon eher.
      Ich leiste übrigens genauso meinen Dienst, wie die meisten Schweizer, mit dem Unterschied, dass ich dafür aber als Selbstständiger kaum entschädigt werde, sondern noch die geliebte Ersatzabgabe berappen muss, weil ich seit Geburt zu krank für den Armeedienst bin und Zivilschutz leiste. (Wissen Sie, die die das Armeematerial von 1960 spazieren führen müssen).Da werde ich sogar doppelt bestraft.
      Und sagen Sie mir nicht, die in der Armee arbeiten gratis, die erhalten tausende von Franken Lohnersatz. Ganz zu schweigen von den 4 Milliarden jährlich, die für nichts und nochmal nichts verbraten werden. Ohne Armee wäre die Schweiz schuldenfrei.
      Sie sollten mal die Definition von Sarkasmus lesen. Das hat nichts mit einer Todesdrohung zu tun, deren ich Sie auch nicht bezichtigt habe. Aber lesen Sie doch weiterhin das, was sie lesen möchten. Eine gewisse Betriebsblindheit gehört ja offensichtlich zum System Armee und deren Befürworter.
      Und Menschen, die es gut finden, dass andere Menschen zu Mördern ausgebildet werden (denn nichts anderes ist Krieg: organisierter Massenmord, schliesslich übt man ja andere Menschen möglichst effizient umzubringen), würde ich doch eher auf der weniger guten Seite des Charaktereigenschaften anzusiedeln.
      Lesen Sie doch das Ganze in Ruhe und wenn möglich mit kühlem Kopf nochmal durch, und wenn Sie mit sich selbst ehrlich sind, werden Sie merken, dass Sie sich im roten Bereich bewegen und mit Ihren Vermutungen falsch liegen.
      Des Weiteren, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend u. eine erholsame Nachtruhe.

  7. M. E. sagt:

    @ Herr Marty…!
    Lieber seit lange vor der eigenen Geburt immer am Anfang stehen, anstatt als ewiger Querschläger durch’s Leben zu ziehen…!
    Angenehme Nachtruhe auch Ihnen.

  8. Albert Schwarzenbacher sagt:

    Wer kann eigentlich auf die Idee, “Rambo” als tatsächlich mindestens so schlimm zu betrachten wie das Bedauern, dass jemand ein Massaker überlebt hat? Und Lang war da! Er hat mehr Todesangst und echte Gefahr erlebt und überlebt als ziemlich jeder, der hier verkehrt! Er musste zusehen, wie 14 seiner Kollegen erschossen und etliche mehr schwer verletzt wurden! Wie viele von euch waren tatsächlich je in so einer Situation?
    Und dann macht ihr gleich weiter: “Rattenfänger”, “Jünger”, “demokratiefeindliche Subjekte” … alles nur von dieser Seite – und ihr regt euch über “Rambo” auf? Echt jetzt?!

  9. B. W. sagt:

    Guten Tag,
    Meine Wenigkeit wird von Anhängern der GsOA als “Rambo” bezeichnet.
    Ich bin ÜBERZOGENER denn je dass wir eine Starke Armee und gut ausgebildete Soldaten brauchen.
    Ich bin mir sehr bewusst das in den höheren Kadern älteren Jahrgangs solche darunter sind die immer noch das Gefühl haben “Die Russen rollen gleich mit Panzern über die Grenze”.
    Dass das nicht mehr die zeitgemässe Bedrohung ist wissen wir alle.
    Wir sollten jedoch niemals vergessen Bedrohungen gibt es IMMER, sie sind aber nicht immer ersichtlich z.B. Cyberwar und Terrorismus.
    Alles hat einen Sinn was im Militär geübt wird, auch wenn es noch so sinnlos erscheint.
    Hinterfragen sie doch mal den tieferen Sinn hinter einer Tenuepflicht.
    Tenuepflicht einfach erklärt:
    Saubere und gepflegte Uniform = gut Trainiertes/Diszipliniertes Erscheinungsbild
    Falls ein Kamerad verwundet wird ist das IVP (Individuelles Verband Pack) bei allen am gleichen Ort zu finden = man muss bei einer Verwundung nicht nach dem IVP suchen.
    Zusammengefasst ist es sinnvoll die Übungen mitzumachen und auch mal bei den Vorgesetzten nach dem tieferen Sinn zu fragen.
    So schlimm kann das Militär auch nicht sein denn wenn man in der Beiz das Thema “Militär” anspricht sagen viele “dä schiisdräck”
    aber an das schöne (verschlaufen etc.) erinnert sich jeder gerne.
    Und an die Damen und Herren der GsOA möchte ich mal eine Frage stellen, sind die oben erwähnten Erinnerungen bei ihnen in der Beiz nicht auch das ein oder andere Mal ein Thema?
    Und schwelgen sie nicht manchmal in den schönen Momenten die sie im Dienst erlebten?
    Wieso ist dann das höchste Ziel für sie die Abschaffung der Armee?
    Ich kann die haltlosen Behauptungen und Anschuldigungen der GsOA von daher nicht verstehen.
    Für mich heisst GsOA “GOD SAVE OUR ARMY”
    Gruss BW

    • Philipp Hofmann sagt:

      Ihr Statement liest sich etwas zwiespältig. Einerseits scheinen Sie die Armee durchaus an neuen Gefahren ausrichten zu wollen. Andererseits erscheinen mir Ihre geschilderten Konfliktsituationen doch wieder sehr schlachtfeld- & schützengraben-orientiert (“IVP für den neben einem liegende Soldat mit Beinschuss”). Zur Tenü-Überkorrektheit: Dies macht vielleicht in den ersten Wochen/Monaten der RS und in der Öffentlichkeitsrepräsentation einen gewissen Sinn, nachher aber ist sie ein Witz, an dem sich sogar höhere Kader einander gegenseitig hochnehmen. Ein gutes Tenü sagt nichts über gute Leistung. Vielmehr soll es eher nach aussen innere Unstimmigkeiten und Unzulänglichkeiten kaschieren. (Genauso wenig sagt ein gut aufgeräumter Schreibtisch nichts über die Arbeitsergebnisse des Büroarbeiters aus. Und wenn die Ordnung dann noch angeordnet wird, wird persönliche Schludrigkeit einfach verdeckt hinter vordergründiger Ordnungsoptik.)
      Die von Ihnen genannten Bedrohung Cyberwar und Terrorismus sind durchaus real. Wie bekämpft man die aber am Effizientesten? Mit einer Milizarmee und 3 Wochen WK pro Jahr? Oder vielleicht doch mit 24/7-Spezialisten-Einheiten, die nichts anderes macht? Die Antwort kennen wir alle. Für den Cyberwar braucht es keine Schreiner, Bürolisten und Soziologen, sondern hochspezialisierte Informatiker. Nerds von mir aus. Mit Hemd und Brille, und nicht mit einer gut gedrillten Tarnuniform und der Chäpsli-Pistole im Anschlag. Militärischer Drill ist ebenso fehl am Platz. Ähnliches bei der Terrorbekämpfung. Zwar braucht es dort stets einsatzbereite Elite-Einheiten, aber eben auch einen grosse Verband an investigativen Mitarbeitern. In beiden Bedrohungsfällen wäre der Einsatz von Milizsoldaten höchst unproduktiv, unlogisch und gar fahrlässig & kontraproduktiv. Cyberwar und Terrorismus sind hoch mobil: Heute hier, morgen da. Da ist ein Staat als Einzelkämpfer per se auf verlorenem Posten. Daher braucht es hier intensive Zusammenarbeit mit andern Gleichgesinnten, Abgleich mit internationalen Fahndungslisten, Informations-/Erkenntnisaustausch, etc. Im Endeffekt kann dann das klassische Prinzip der Neutralität nicht mehr aufrechterhalten werden.
      Auch sonst muss das Militär sich von seiner klassischen Aufgabe „Landesverteidigung via direkte Kämpfe“ definitiv lösen. Auch abseits des Panzer-Russen ist die Schlachtfeld- & schützengraben-Mentalität einfach völlig überholt. Im Endergebnis ist unsere Armee in diesen Bereich aber noch VIEL zu gross. Man müsste wegkommen vom Landesschutz hin zu einem Bevölkerungsschutz. Dann kann man auch eher neue Aufgaben angehen: Zivilschutz in Armee integrieren, mehr Katastrophenschutz, geistige Landesverteidigung fördern wie Schweizer Werte, Prinzipien (aber Abseits von plumpem, plakativem SVP-Politpopulismus), vielleicht auch im Asylbereich. Auch wäre die stärkere Zusammenarbeit mit bzw. die Überschneidung mit Aufgabe der Polizei zwangsläufig.
      PS: Die “schönen” Momente der Armee sind ausschliesslich mit Kameradschaft oder dem Armeesystem-Entgegenwirken (“verschlaufen”, Seich machen, etc.) verbunden. Wenn die Armee ihre Dasein aber allen Ernstes aus der Geselligkeit oder dem Spass im Rebellieren ableiten muss, hat sich ihre Existenzberechtigung wahrlich überholt.
      Und als Ex-Kader weiss ich sehr wohl, dass – vor allem im WK – wohl nicht die Hälfte der Übungen weder lern-effektiv oder überhaupt sinnbehaftet sind. Oder sagen wir es so: Viele der Übungen sind bloss dahingehend sinnbehaftet, wenn der Soldat dahingehend trainiert werden soll, wie er möglichst schnell und lange sein Hirn ausschaltet, Langeweile totschlägt oder seine Geduld bis an den Anschlag quält.

  10. Tim Schneider sagt:

    Dieser Kommentar steht zu keiner Relation gleich, wie die nivaeulosigkeit die von der erschiessung von Menschen. Item, das Recht auf freie Meinungsaeuserung ist wirklich ein Gut der Schweiz. Meine persoenliche Meinung ist, solange die Kommentare nicht den Rahmen das anstandes sprengen, darf jeder seine Meinung aeusern.

  11. Elmar Hutter sagt:

    Die Gruppe Giardino sollte sich mit aufbauender Kritik zu Sicherheitsvorkehrungen und zur Sicherheitspolitik unseres Landes befassen. Persönliche Angriffe unter der Gürtellinie sind fehl am Platze. Im Übrigen lehrt die Geschichte, dass Toleranz zu intoleranten Gruppierungen die Demokratie gefährdet. Auch will ich mich als patriotischer und mitdenkender Bürger nicht von Leuten, die im eigenen Haus nur eine Meinung gelten lassen, als “Rechtsextremer” einstufen lassen.

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