Die Panzerjäger werden verschrottet

Die Panzerjäger werden verschrottet

Das VBS plant, das System Panzerjäger im Rahmen der WEA ab 2016 bis 2020 ersatzlos ausser Dienst zu stellen. Die Ausserdienststellung unterliegt der parlamentarischen Bewilligung, so, wie das die eidgenössischen Räte mit der Überweisung der Motion Niederberger 11.4135, “Ausserdienststellung von Rüstungsgütern”, beschlossen haben. Ein weiterer Umbau von Panzerjägern zu Sanitäts- bzw. Kommandofahrzeugen oder eine andere Umnutzung ist aufgrund des Fahrzeugalters nicht vorgesehen.
Die Frage von NR Sylvia Flückiger-Bäni und die Antwort des Bundesrates – Reaktion der Truppe
Kommentar:
Einmal mehr wird eine Fähigkeit aufgegeben, bevor ein Ersatz vom Parlament  bewilligt, geschweige denn das neue System beschafft, eingeführt und taktisch beherrt wird. Dieses Vorgehen ist fragwürdig. Welche Systeme werden wohl sonst noch mit der WEA ausser Dienst gestellt, ohne dass wir davon offiziell erfahren?

 

Kommentare: 9

  1. Stocker sagt:

    Die Pzj können aufgrund des alter der Waffe TOW und der seit der Einführung der Waffe veränderten Umwelt (u.a. Energieleitungen)gar nicht mehr in ihrer damaligen Hauptfunktion eingesetzt werden. Heute werden die Pzj als Beobachtungsplattformen verwendet. Nur ist dazu das Fahrzeug zu gut sichtbar also auch fehl am Platz. Es stimmt es fehlt ein Mittel der Pzaw auf Distanzen über 200m. Nur das System kann es nicht mehr sein. Ein Umbau währe nicht nur wegen dem alter des Fahrzeuges, sondern auch aufgrund der Kosten teurer als eine Neubeschaffung von Aufkl, Kdo oder San Fz. Manchmal muss man den Mut haben sich von liebgewonnen zu trennen. Ein festhalten an alten Strukturen kann genauso schlecht sein wie deren zerschlagung.

    • Gruppe Giardino sagt:

      Es ist nicht die Verschrottung an sich, die wir kritisieren, sondern der Umstand, dass kein Ersatz bereit steht, wenn die Pzj verschrottet werden. Zudem müssen wir annehmen, dass die Munition heimlich entsorgt wurde.

    • Alain Vincent sagt:

      Erinnert mich auch an den breitflächigen “Rückbau” der Geschütze in Bunkeranlagen, wo fast neue Geräte entsorgt wurden, und ebenfalls kein Gesamtkonzept zu erkennen war.

  2. M. Quiblier sagt:

    Dieses Vorgehen gleicht doch der Verschrottungsaktion der angeblich veralteten Schützenpanzer 113, für die angeblich keine Ersatzteile etc mehr erhältlich waren.
    Gleichzeitig waren und sind weltweit noch ca 10’000 Schützenpanzer 113 im Einsatz.
    Während in der Schweiz die Schrottpressen liefen, überholte Australien ihre 450 Schützenpanzer 113 total und nahm sie 2013 wieder in Betrieb.
    Offenbar können diese entsprechenden Speziallisten mehr als die VBS verschrotter Experten. Es könnte sich ev sehr lohnen, einen Priania Panzerjäger der CH Armee den Australiern mit der Bitte für eine Offerte zur KWST zuzustellen?
    Das Resultat könnte sehr überraschen.

  3. Andreas E. Thomann sagt:

    Wenn aus technischen- oder Altersgründen diese Pzj ersetzt werden müssen, ist wohl kaum etwas dagegen einzuwenden.
    Man stellt sich allerdings einmal mehr die Grundsatzfrage:
    Wann endlich lernt die Armeeführung mit ihren hochgebildeten Führungsstäben, dass Material, Fahrzeuge und Systeme dann vernichtet und abgebaut werden, wenn der entsprechende Ersatz zum Einsatz und zur sofortigen Verwendung vorliegt. Alles andere ist nicht nur Unsinn und fragwürdig, sondern grobfahrlässig und einmal mehr eine Verschleuderung von Steuergeldern!
    Die ohnehin falsch aufgegleiste WEA ist deshalb in ihrer Gesamtheit konsequent abzulehnen.

  4. Christian sagt:

    Wieso wird für die Infanterie nicht das System FGM-148 Javelin beschafft. Seit der ausmusterung des Dragon gibt es für die Infanterie keine gelenkten Panzerabwehrwaffen mehr.

  5. G. Gruber sagt:

    Unsere Armeeführung beurteilt meistens zu recht, dass ein System technisch nicht mehr auf dem neusten Stand ist.
    Nachher wird das sorgfältig ausser Betrieb genommen. Dabei verdienen Armasuisse und RUAG eine schöne Stange Geld. Auch externe Consultants und Projektleiter verdienen sich dabei eine goldene Nase.
    Nachher sind wiederum Heerscharen von Externen am Schreiben von Konzepten, wie das Nachfolgesystem aussehen müsste. Armasuisse mischelt eifrig mit und RUAG schreibt Offerten.
    Und dann das grosse Erwachen: Unser Parlament lehnt Rüstungsprogramm für Rüstungsprogramm ab, das Systeme für die Verteidigung enthält. Gefragt ist zur Zeit nur noch Material für subsidiäre Einsätze.
    Und der Gelackmeierte am Schluss ist der AdA im Feld oder am Simulator, welcher zwar einen Auftrag, aber kein Gerät dazu hat.
    Und das Schlimmste daran ist: Das passierte nicht einmal (DRAGON), nicht zweimal (Pz Mw), nicht dreimal (Festung), nicht viermal… sondern immer und immer wieder.
    Im militärischen Qulifikationsjargon ausgedrückt “… ist nicht fähig, aus Fehlern Lehren zu ziehen…”
    Und dann müsste man noch fragen “Wem nützt es?”

  6. Hans Ulrich Suter sagt:

    Man sieht aus der Antwort des BR, dass wiederum zuerst verschrottet wird und dann angeblich ein neues System beschafft wird. Diese wird wiederum mit absurden oder nichts-sagenden Bezeichnungen (Anti-Struktur Munition) begleitet. Für die Interessenten: Wenn man den Begriff googelt, so ist es eine spezielle Panzerfaustmunition (wird jetzt gegen Lehmmauern in Afghanistan eingesetzt: Natürlich der mögliche Aggressor wird zuallerests in der Schweiz Lehm-Mauern bauen!) und lustigerweise stammt diese Waffe, so eingeführt in der britischen Armee, von Saab/Bofors (2004!), womit wir auch schon wissen wer diesen Scheiss dem Bundesrat einreden will. Ich würde Frau Flückiger dringend raten nachzufragen, weil das sieht nach Beeinflussung des BR durch die Industrie aus. Ich schreibe Ihr eine Email.

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich habe heute geträumt, dass die Chefbeamten des VBS ins Strassendepartement wechseln mussten (Jobrotation): Daraufhin wurde mit dem Nationalstrassenleitbild 21, zuerst der Gotthardtunnel gesprengt. Danach wurde die Vernehmlassung für den GTTE (Gotthard-Tunnel Teil_Ersatz) gestartet. Dabei geht es darum, dass wegen des technischen Fortschritts, nur noch 5 km des Tunnels gebaut werden müssen, vom Kt Uri aus! Ich habe daraufhin sofort die GSOT (Gruppe Schweiz ohne Tunnel) gegründet und eine Initiative gestattet, weil die Tunnelgerechtigkeit nicht gegeben ist (Bergkantone haben mehr Tunnel pro Einwohner, als z.B. Zürich!). Auf dem Abstimmungsplakat sieht man Mike Müller (als übergewichtiger Giezendanner verkleidet) mit einem Spielzeuglastwagen, und dem Text: Warum Spielzeuge für abzockende Fuhrhalter bezahlen? In der Diskussion in der Arena macht Evi Allemann darauf aufmerksam dass Holland (immerhin ein mit der Schweiz vergleichbares EU-Land) keine Tunnel mehr besitzt! Ausserdem wird betont, dass man das Geld besser in die physikalische Forschung steckt, weil sich Leute in Zukunft sowieso mit Hilfe von “Beamern” in den Messin transportieren lassen. Ausserdem werden den Gotthardkutschen Subventionen erteilt, denn Sie sind CO2 neutral. BR Leuthard kam mit dem Bundesrats-Zeppelin in den Aargau und wollte mir einen Duschgel verkaufen und da bin ich vor Schreck aufgewacht….

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