OSINT: Das Projekt Gripen

OSINT: Das Projekt Gripen

Wenn Patrioten (gelegentlich auch „rechtsextreme Nostalgiker“ genannt) sich im Rahmen einer Kampagne zur Bekämpfung des angekündigten Referendums gegen den Kauf der schwedischen Flugzeuge „Saab Gripen JAS 39E“ einsetzen wollen, so sind für sie die nachfolgenden Hintergrundinformationen zusammengestellt worden, die so kaum in offiziellen Medienberichten aufscheinen. Wie immer ist bereits eine enorme Desinformationskampagne im Gange…

Zusammenfassung von Franz Betschon (PDF)

 

Kommentare: 9

  1. Karl Grau sagt:

    Danke für diese umfassende und interessante Information. Ich zweifle daran, dass sich alle für das Gripengeschäft verantwortlichen Politiker die Mühe nehmen, dieses Papier zu lesen, sonst würden die Diskussionen anders verlaufen. Mir scheint es wichtig, dass zentrale Informationen aus diesem Bericht in einem für den einfachen Stimmbürger einleuchtenen “Kleid” in die Öffentlichkeit getragen werden.
    Karl Grau

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Danke für die Arbeit. Es ist zweifellos wichtig, dass man jetzt anfängt gegen die Fehlinformationen, der Presse und der verschiedenen Propagandazentralen der Linksparteien: (Grüne, SPS, CVP, GLP, BDP und FDP) anzutreten.

  3. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, sehr gute Informationen von Franz Betschon. Auch die Schriftlichkeit von Konrad Alder gilt es zu beachten. Trotzdem beur-teile ich die politische Lage seitens der Parteien und deren Expon-enten, im Moment eher skeptisch. Dafür gibt es einige gewichtige Gründe:
    1. Die NR der gegnerischen Parteien werden ihren Standpunkt (Ablehnung des Gripen-Kaufs) nicht mehr ändern. Sie werden sich nicht die Mühe machen, die informativen Schriften der HH Betschon und Alder zu lesen.
    2. Die Infos sind eine hervorragende Hilfe für die befürwortenden NR, um für ihre öffentlichen Auftritte ein überzeugendes Argumentarium auf zu bauen.
    3. Die gegnerischen Medien und Politiker, werden weiterhin mit den bekannten Argumenten, die Bürger verunsichern und dabei (mit allen Mitteln) versuchen, diese zu veranlassen ein Nein in die Urne zu legen.
    4. Die Stimmbürger werden von den Gegnern nicht auf der sachlichen sondern auf der emotionalen Ebene abgeholt.
    5. Sachliche Information durch die Befürworter ist notwendig und wichtig.
    Diesen Abstimmungskampf wird gewinnen, wer die überzeugenderen Argumente in der Oeffentlichkeitsarbeit bereit hat. Die Parlaments-arbeit in der Frage des Gripen ist Geschichte.
    Nun steht die Ueberzeugung des Stimmvolks an. Dafür können sich auch AdAs engagieren. Die direkt betroffenen Bürger, die bereit sind für dieses Land Wehrdienst zu leisten. Ihnen wird wohl im einen oder anderen Fall eine höhere Glaubwürdigkeit attestiert, als manchen Politikern die den Wehrdienst lieber anderen überlassen und die Sicherheit unseres Landes out-sourcen wollen.

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es ist wirklich ein sehr lesenswerter Artikel.
    Nachher ist es immer einfach etwas besser zu wissen und so sind meine
    paar kleine Anmerkungen zu verstehen:
    Dass die Flugzeuge der US-Navy zweistrahlig sind ist ein
    neuerer “Furz”, der aber schon ausgestunken ist.
    Ich weise in dem Zusammenhang daraufhin, dass die ganze Serie von Grumman
    Jagdflugzeugen v.a. der F-9F Cougar (und sein Vorläufer), der F-11, der in den 50ern jeweils
    einstrahlig war, natürlich aber auch der F-3 Demon und der Vough Crusader.
    Dass man nach dem Ablehnen des Nachfolgers vom Crusader
    also der einstrahlige Crusader 2 abgelehnt wurde ist von vielen damaligen
    Verantwortlichen bedauert worden. Von uns Modellbauern nicht unbedingt, die
    Phantom gibt schönere Modelle….
    Dass der zweistrahligen Phantom umgeschwenkt ist, könnten schon einzelne durch das
    “Sicherheits”-Argument getan haben. Wie wir aber heute wissen hat ist der Phantom
    aber als absolut überragend herausgestellt und der hätte wohl jede damalige Konstruktion geschlagen.
    Der Phantom hatte aber z.B. keine Bordkanone, was wiederum auch nicht ideal war.
    Last but not lernst hatte auch der lange und erfolgreich auf See eingesetzte A-4 Skyghawk (übrigens eine Kontruktion vom Starfighter-Ingenieur Ed Heinemann) nur ein Triebwerk.
    Das spricht auch gegen die Sicherheits-Theorie. Zudem ist der dass
    der JSF (Lightning II) auch einstrahlig und dieser ist die nächste Generation der NAVY-Flugzeuge. Ausserdem muss man in dem Zusammenhang auch noch erwähnen, dass die US-Marines den ebenfalls einstrahligen Harrier fliegen (auch von Schiffen aus). Meiner Meinung nach spielen rein technische Ueberlegungen eine Rolle zwischen einem und zwei Triebwerken, genauso wie taktische Annahmen, die sich dann im Ernstfall als falsch erweisen werden.
    Man denke an die Vermutung im 3. Reich, dass die ME-110 wichtiger als die Me-109 werden
    würde, man aber in GB die zweimotorige Mosquito zurückhaltend als Jäger eingesetzt hat
    (trotz riesigem Potential), währenddem die USA die zweimotorige P-38 einmal erfolgreich und einmal nicht-erfolgreich als Jäger eingesetzt haben.
    Interessant, ich habe es als Aussenstehender vermutet, sind die Gedanken zu den Berufspiloten. Man ist ein bisschen in der Versuchung, durch Kauf einer grösseren Menge
    von zusätzlichen Grippen, das Milizprinzip zwangsweise durchzusetzen. Das dürfte die Qualität des Pilotenkorps nicht unwesentlich verbessern. Bevor jetzt jemand Schreikrämpfe kriegt, sage ich auch schon mal warum ich zu dieser Annahme komme.
    Bei der Auswahl der noch jugendlichen, zukünftigen Piloten für die “Vorschulung” werden mit Sicherheit viele geeignete Kandidaten sich gar nicht erst dieser Mühe unterziehen,
    wenn die Chance angenommen zu werden zu klein ist. Das sollte v.a. denjenigen klar sein, die bei einer Chance für einen Kriegsausbruch, die grösser ist als die individuelle Chance Militärberufspilot zu werden, trotzdem die ganze Armee abschaffen wollen.
    Zum Thema Korruption: Es gibt auch bei EADS (Eurofighter=Typhon 2) Korruptionsvorwürfe (man betrachte dazu den “Spiegel” dieser Woche). Korruption tritt immer dort auf wo es um viel Geld geht und schlecht kontrolliert wird. Deshalb betrachtet man bei der Entwicklungshilfe dies gar nicht, weil dort ist klar, dass korrupte Entwicklungshelfer, die ihr Geld von korrupten Politikern und nur heuchlerischen oder wenigstens pädophilen Kirchenleuten erhalten diese korrupte Staatsangestellten in menschenverachtenden Diktaturen unterstützen. Das ist keine Überraschung, das wissen eh alle und es muss deshalb nicht in jeder Zeitung stehen,. Aber wenn natürlich in der hochanständigen und moralisch einwandfreien Waffenindustrie mal jemand ein Nachtessen oder gratis einen Kalender (wie ich zum Beispiel) erhält ist das in der Gutmenschenlebenswelt schon eine Schlagzeile wert, schliesslich kennt man diese Welt nicht, sie ist dem Gutmenschen aus Prinzip fremd und er fürchtet sich davor. In der Mobbing und verdreckelungs-Arbeitswelt in sozialistischen Unternehmen, wie der Mobber-Uni von Zürich, Schulen, Redaktionen, beim Schwulfernsehen und auf Gewerkschaftsssekretariaten kennt man das natürlich nicht.
    Ich möchte noch etwas zum Thema “Geldverteilen” hinzufügen. Es ist natürlich so, dass man z.B. denken könnte, dass man jetzt doch eher Geld in den Aufbau einer vernünftigen Artillerie (die ja mutwillig zerstört wurde) oder in die Infanterie, Aufklärungsdrohnen, oder was auch immer stecken könnte. Man muss einfach wissen, dass wenn der Grippen abgelehnt wird, so werden die gleichen Argumente gegen jedes andere Projekt aufgegleist und von den linken, sog. bürgerlichen Politikern in vorauseilendem Gehorsam auch nicht ausgeführt. Das heisst mit der Ablehnung des Grippen wird auch jedes andere Rüstungsprojekt abgelehnt.
    Was ich auch noch vermisse ist eine Diskussion der “Drohnen”. Dazu ist zu sagen, dass erstens Drohnen eben die “nächste” Generation sein könnten und es jetzt um die Beschaffung aktueller und nicht futuristischer Technologie geht. Genauso gut könnte man die Beschaffung von LKWs ablehnen, mit der Begründung in Zukunft stünde das “Beamen” zur Verfügung wie bei Raumschiff Enterprise…. Ausserdem und das zeigt der Euro Hawk sehr schön, werden Drohnen, wenn Sie denn je gut sind (ich bezweifle das aus Gründen die ich mir auf Grund meiner Forschungstätigkeit erlauben darf) keinesfalls weniger kosten als vergleichbare bemannte Flugzeuge.

  5. Franz Betschon sagt:

    Die Gripen-Diskussion ist schon so verfahren, dass linke Hand bals nicht mehr weiss, was die rechte tut, auch bei wohlwollenden “Fachleuten”. Für Giardino geht es im Rahmen seiner Zielsetzungen (wie stets unterstrichen!) JETZT um die Beschaffung des Gripen, nicht irgendwann. Somit sind alle Kräfte zu bündeln. Die Abstimmungskampagne wird schwer genug sein, vorallem wenn Ende des Tages Unentschlossene denken sollten: Die wissen ja selber nicht was sie wollen
    Die Kampagne ist klar strukturiert:
    – Geführt wird sie vom VSS unter der Projektoberleitung des Br aD Wüthrich
    – Die SOG bringt sich ein über die Fachoffiziersgesellschaft, die AVIA. Deren Koordinator ist Oberst aD Hausi Schlatter. Ich selber bin im AVIA Team integriert.
    – Am 11.1.14 erfolgt ein Kick-Off-Meeting in Dübendorf.
    Das obige Papier ist in dem Zusammenhang entstanden und vom erfahrensten Testpiloten der Armasuisse gegengelesen worden.

  6. Fritz Kälin sagt:

    Die Ironie wäre also die: wir verdanken den (immerhin leistungsstarken) F/A-18 (und womöglich als nächstes den Gripen) letztlich einem Volksentscheid der wiederum von den radikalsten Armeegegnern herbeigeführt wurde. Mit dem verzweifelten Frontalangriff auf die Wehrpflicht (nachdem der subtilere Angriff mit der Waffenverbotsinitiative gescheitert war) haben die selbsterklärten Armeefeinde Grundpfeiler einer freien Schweiz vor dem Zugriff der ewig-morgigen NATO-Anschlüssler geschützt. Letztlich dürfte zumindest jedem aufrechten Sozialdemokraten eine eigene Milizarmee im eigenen Land lieber sein als die nicht gewinnbaren NATO-Wiederaufbaukriege in Übersee.
    Ich sage es immer wieder: die Schweizer Armee verdankt der GSoA seit dem Mauerfall eigentlich mehr als allen Bundesratsparteien. Die vielen von GSoA&Co erzwungenen Plebiszite gaben dem Volk wiederholg Gelegenheit, klar und deutlich zu sagen, dass es zufrieden ist mit einer Armee, die den Krieg von der Schweiz fernhält, statt sich unter humanitären Vorwänden in den Dienst fremder Mächte zu stellen.
    Es geht längst nicht mehr um ‘utopisch-links pro Armeeabschaffung vs. bürgerlich angeblich hinter der Armee stehen’. Vielleicht wäre es einmal an der Zeit, eine wirklich parteiübergreifende Interessensgemeinschaft zu wagen, welche die überholten ideologischen Gräben des Kalten Krieges hinter sich lässt. Wir können nicht ewig hoffen, dass die Armeeabschaffer zur richtigen Zeit die richtige Initiative lancieren.

  7. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, die zusätzliche Info von Franz Betschon, entledigt mich meiner Skepsis nur teilweise. Ich bin froh darüber und dankbar!
    @ Franz Betschon, vielen Dank für Ihren Einsatz. Ich bin überzeugt, dass eine gute Kampagne geführt wird. Es ist mE richtig, dass sich die Fachof Ges einschaltet. Taktisch finde ich es nicht sehr klug, wenn die SOG nicht auftritt und die AVIA vorschiebt! Damit steht die AVIA in der Schusslinie der Gegner. Bekanntlich eröffnet eine solche Konstellation die Möglichkeit emotional zu argumentieren. In diesem Meinungsbildungsprozess der Stimmbürger werden die Emotionen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
    Bezüglich der Bündelung der Kräfte, bin ich einmal mehr sehr erst-aunt, um nicht zu sagen enttäuscht. Wo treten die GGst und alle anderen militärischen Organisationen auf. Diese Abstimmung ist eine Herausforderung die alle AdAs angeht, unabhängig von Grad und Funktion!
    Bei allem Respekt für Sie persönlich und die Beteiligten an der Kampagne des VSS, diese Bündelung der Kräfte entspricht nicht dem was notwendig ist, um diesen Abstimmungkampf überzeugend zu gewinnen. Kommt mir vor wie vor den Wahlen 2011. Führung von SOG, GGst und anderer Organisationen, passiv und lustlos, statt agil und selbst-bewusst. Mutlos in der Oeffentlichkeit anzutreten. Wohin dies führt wissen wir aus der laufenden Legislatur des Parlaments und werden wir uns in der Zukunft noch einige Male die Augen reiben.

  8. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich muss Kurt Anton Brugger zustimmen, dass man vielleicht doch etwas dezentraler agieren sollte, auch im Sinne der Milizarmee, die ja aus Prinzip dezentral ist. Damit es dann keine Kakophonie gibt, könnte man (ich entlehne es aus linken Kampagnen) versuchen ein Argumentatorium zusammenzustellen (nicht mehr als 2 A4 Seiten) das den Befürwortern die Argumente liefert auf die sie sich einigen und die mögliche Angriffe gleich enthält. Ich habe versucht, auch nach lesen des Betschon-Artikels, der auch in etwa in dieser Richtung geht einen Entwurf davon aufzustellen. Ich möchte das jetzt natürlich nur als Denkanstoss verstanden wissen, ich habe auch noch nicht alles sauber recherchiert, aber vielleicht will mand as ja ergänzen…. Ich denke es eilt!
    —————————–
    Argumentatorium Gripen
    – Waffensysteme müssen, wie vieles andere auch, periodisch erneuert werden.
    – Der Gripen ist eine gute Lösung, sowohl
    1. politisch, da Schweden ein zuverlässiges und v.a. Nicht-NATO Land ist
    2. technisch, SAAB ist ein erfahrener Flugzeug-Produzent
    3. finanziell, billiger als der Rafale und Eurofighter
    -Im Vorfeld wurden von verschiedenen Kreisen absurde und leicht zu widerlegende oder unpassende Einwände
    (nur ein Düsentriebwerk, Drohnen gehören die Zukunft, usw.usf.), juristische Details beim
    Vertrag auch aus bürgerlicher Seite gebracht. Das Ziel dieser Kreise ist die Reduktion der Schweizer Luftwaffe
    um die Schweizer Armee der NATO unterzuordnen und somit die Eigenständigkeit der Schweiz aufzugeben.
    – Die Initiative wurde von linken Pazifisten (GSOA und SPS) initiert, deren erklärtes Ziel es ist die
    Schweizer Armee aufzulösen und die Schweizer Eigenständigkeit aufzugeben.
    – Wird dieses Rüstungsprojekt abgegeben ist :
    1. Die Funktionsfähigkeit der Luftwaffe nicht mehr gegeben
    2. Wird jede weitere Beschaffung, auch anderer Truppengattungen wahrscheinlich mit Bezug auf diese
    Abstimmung ebenfalls nicht eingeleitet.
    – Die Schweiz hat die völkerrechtliche Verpflichtung ihren Luftraum zu sichern.
    – Die Kosten sind für die Schweiz tragbar. Berechnet man die Einsatzzeit des Gripen auf etwa 30 Jahre,
    so handelt es sich um 100 Millionen Sfr. pro Jahr. Das ist etwa 1/20 der Entwicklungshilfe,
    1/10 der Kosten der ETHZ, 1/300 der gesamten Bildungsausgaben ,
    12.5 sFr. pro Einwohner, oder das Gehalt von Brady Dougan in einem erfolgreichen Jahr.
    ——————————————————-
    Als Bild habe ich mein Grippen-Model mit den Schweizer Hoheitszeichen angefügt. geht hier leider nicht.
    Vielleicht kann das jemand ergänzen, oder in ein offizielles Argumentatorium übernehmen.

  9. Hans Ulrich Suter sagt:

    Einen entscheidenden Punkt habe ich vergessen. Wir, die Schweizer Stimmbürger, dürfen über einen 100 Millionen p.a. Betrag abstimmen, aber alle anderen Bundesaufgaben unterstehen nicht dem Referendum. Ich habe bei einer Diskussion P. Müller aufgefordert dazu Stellung zu nehmen….Angeblich ist Ueli Maurer schuld daran, hahaha, warum nicht der böse Blocher?

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