Hyperschallwaffen bedrohen den Frieden

Hyperschallwaffen bedrohen den Frieden

Die USA arbeiten an der Entwicklung einer Waffe, die in höchstens einer Stunde jedes Ziel auf der Erde erreichen und zerstören kann. Kürzlich erfuhren wir, dass auch China erfolgreich einen solchen Hyperschallflugkörper getestet hat. Russland und Indien sollen ebenfalls an der Entwicklung einer derartigen Superwaffe arbeiten.
von Gotthard Frick, China
Diese Waffen fliegen hoch über der Atmosphäre und erreichen Geschwindigkeiten von über 20’000 Stundenkilometern. Sie sind mit heutigen Mitteln nicht rechtzeitig zu erkennen und schon gar nicht zu bekämpfen. Es bleibt auch keine Zeit, um Gegenschläge auszulösen, noch viel weniger, die Bevölkerung zu alarmieren und zu schützen. Es wird zwar noch einige Jahre dauern, bis diese Waffen einsatzbereit und in genügender Zahl vorhanden sind, aber dann wird sich das Risiko eines atomaren Krieges auf der Welt dramatisch erhöhen. Warum?
Man muss sich in die dannzumalige Lage von Regierungen bedeutender Mächte und ihrer Streitkräfte versetzen. Sie wissen, dass  eine andere Macht jederzeit plötzlich, ohne dass das im Voraus zu erkennen wäre,  aus dem Weltall, also buchstäblich aus dem Blauen, einen vernichtenden Schlag gegen die wichtigsten Zentren der Regierung und strategischen Punkte ihres Landes ausführen und dieses damit weitgehend lahmlegen kann, darunter auch die Führung der atomaren Gegenschlagskräfte, d.h. dass diese neuen Waffen die bisher funktionierende gegenseitige Abschreckung aushebeln. Jede Macht, die darüber verfügt, wird unter dem Druck stehen, ihren Konkurrenten auf der Weltbühne überraschend auszuschalten, bevor dieser oder jener einen überraschenden Angriff gegen das eigene Land auslösen kann.
Selbst wenn es möglich werden sollte, anfliegende Flugkörper kurz vor dem Einschlag zu erkennen, bleibt gar keine Zeit, zu prüfen, ob die Informationen nicht auf einem Irrtum beruhen – ein Irrtum in der Art, wie er im Kalten Krieg fast zu einem russischen Atomschlag gegen die USA geführt hätte.  Noch weniger Zeit bliebe, um darauf zu reagieren. So hat z.B. in den USA der Präsident die Befugnis, einen atomaren Schlag anzuordnen. Wie soll seine Entscheidungsfindung ablaufen, wenn zwischen dem Wahrnehmen möglicher anfliegender Bedrohungen und dem Identifizieren und Einschlag vielleicht noch eine halbe oder eine Viertelstunde Zeit bleibt und der Präsident gerade im Land herumreist, auch wenn er das Telefon bei sich hat, das ihn mit der Einsatzzentrale der Atomraketen verbindet? Mit anderen Worten, die gegenwärtig den Frieden sichernde gegenseitige Abschreckung, die zwar durch das immer nähere Heranrücken der NATO an Russland schon stark gefährdet wird, wird damit aufgehoben.
Jede grosse Macht muss sich mit dieser neuen Art der Gefährdung auseinandersetzen. Diese neue Waffe, die die menschliche Reaktionsfähigkeit bei weitem übersteigt,  wird wahrscheinlich dazu führen, dass – wie heute bereits an der Börse – automatisierte Systeme aufgebaut werden, die atomare Schläge gegen den vermuteten Gegner mit eigenen Hyperschallwaffen automatisch auslösen. Man kann sich vorstellen,  welches enorme Risiko die Welt dann eingeht, denn solche Systeme können dann auch mal wegen einer Fehlinterpretation oder einer Panne einen automatisierten atomaren Schlagaustausch auslösen und zum Ende der modernen Welt führen. Wie erinnerlich, hatte das automatisierte Handelssystem an der Wallstreet vor nicht sehr langer Zeit eine Panne mit grossen Folgen für das dortige Spielcasino. Beim Einsatz von Hyperschallwaffen wird es sich dagegen nicht mehr um Verluste in Gewinnspielen handeln.
Vielleicht sollte sich die Menschheit schon heute Gedanken darüber machen, wie man dieses Risiko rechtzeitig ausschalten kann.

 

Kommentare: 6

  1. Philipp Hofmann sagt:

    Vielleicht erkennt nun auch der Hinterletzte endlich, dass man Frieden und Sicherheit nicht (mehr) durch national-individuelle Aufrüstung aufrechterhalten kann, sondern einzig und allein durch konsequente internationale, ja globale Verknüpfung und Interessensvergemeinsamung auf wirtschaftlicher und politischer Ebene. Wer allen Ernstes noch an irgendwelchen Schrott-SchüPas oder 12er-Minenröhrchen hinterhertrauert oder meint, mit ein paar neuen Kampfflüügerlis sei man wieder auf dem militärisch richtigen Weg, der ist in der Tat ein Dino – mit Vornamen Giar.

  2. Gotthard Frick sagt:

    Beijing, 27. 02. 2014 Vielleicht finde ich später die Zeit, mit Arguemten darzulegen, warum wir keiner Allianz beitreten müssen, um uns zu verteitigen. Aber mit allen Staaten zusammenzuarbeiten, um diese neue, auf die Menschheit zukommende Bedrohung abzuwenden, halte ich wie offensichtlich Herr Hofmann, für sehr dringend.
    Mit freundlichen Grüssen Gotthard Frick

  3. Fredy Stuber sagt:

    Wer sich international (online) um nicht zensurierte informationen für ein klares bild des ist zustandes und einen ganzheitlichen überblick für eine kompetente meinung bemüht, wird zur schlussfolgerung kommen können, dass die westlichen diktaturen ein klares weltkrieg szenario verfolgen.
    Es macht den anschein, dass sich kommunikation lohnen kann. Halbwegs intelligente menschen die auch in geringem masse in der politik zu finden sein dürften, könnten sofort aktive werden, jetzt gleich, heute noch…

  4. Beda Düggelin sagt:

    Die USA arbeiten an der Entwicklung einer Waffe, die in höchstens einer Stunde jedes Ziel auf der Erde erreichen und zerstören kann.— Ich glaube die USA, die NATO und die EU sollten eher daran arbeiten, keine faulen unnötigen und deplatzierten Kommentare von sich zu geben, wie dies NATO-Generalsekretär Rasmussen gestern und auch US-Aussenminister John Kerry tat, sonst springt dann der Funke im Pulverfass Ukraine doch noch über! Die Situation kann man ohne weiteres mit der Kuba-Krise von 1962 vergleichen.

  5. Willy Stucky sagt:

    Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die USA in Sachen Rüstung den übrigen Grossmächten immer eine Nasenlänge voraus; und seit dem Zweiten Weltkrieg haben die USA alle Kriege verloren. (Einzige Ausnahme: Krieg gegen Serbien zugunsten Albaniens.) Eigentlich sollte der Friedensnobelpreis für alle amerikanischen Präsidenten institutionalisiert werden.

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