Gut Gebildete meiden das Militär

Gut Gebildete meiden das Militär

Deutschsprachige Rekruten stellen häufiger ein Zivildienstgesuch als ihre französisch- und italienischsprachigen Kollegen. Übervertreten sind ausserdem Personen mit einer höheren Schulbildung. Dies ist einem Bericht zu entnehmen, den der Bundesrat am Mittwoch verabschiedet hat. […]
In den vergangenen drei Jahren hat das VBS nun Gespräche mit 8000 Personen durchgeführt. Als Hauptgrund für die Einreichung eines Zivildienstgesuchs gaben die meisten (88 Prozent) «militärkontextuelle Faktoren» an, wie es im Bericht heisst. Dazu gehört insbesondere die Verpflichtung zur Kaderlaufbahn. Die Bezeichnung umfasst aber auch Wartezeiten, Organisation, Kommunikation und Führungsstil in der Armee.
Bericht auf 20min.ch – tagesanzeiger.chtagesanzeiger.ch (2) – Bericht als PDF

 

Kommentare: 6

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Vielleicht sollte man “gutbeeinflusste” statt gutgebildete sagen. Wir haben ja das Problem, dass unser Bildungssystem ein “bisschen” links unterwandert ist. Das wurde ja in letzter Zeit v.a. wegen dem Fall Aeppli/Condreau (oder Mörgeli wie man lesen würde) auch allgemein bekannt. Der andere Punkt ist natürlich der, dass die “bauern”-schlaueren auch mehr Mittel erfinden um sich rauszumogeln und schliesslich macht eben den Militärdient nicht freiwillig, sondern unfreiwillig, deshalb heisst es ja dienstpflicht. Ich würde das nicht so wichtig nehmen, es ist aber sicherlich so, dass ein Zivildienst irgendwie auch “unmännlich” wirkt und ich denke man ist sehr “verweiblicht” wenn man so ein Gesuch stellt. Das wird den Unterschied zwischen den Deutschweizern und den Latinischen erklären. Früher war es ja so, dass man nach dem Militärdienst, also ab 50, in den Zivildienst übertreten musste (Offiziere natürlich nicht). Ich hatte eigentlich die Absicht letzteren zu verweigern (Mit der Begründung, dass er “waffenlos” ist, also eigentlich ein Symmetrieargument zum Pazifismus), leider ist dann dies abgeschafft worden, bevor ich verweigern konnte. Dieser Verein Berner Sennenhunde nimmt einem wirklich jeden Spass.

    • Erwin Kälin sagt:

      Sehr einseitig formuliert.
      Erstens ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass – insbesondere in globalen Wirtschaftsunternehmen – Militärdienstpflichtigkeit oder gar Weitermachen kein Gewinn oder besser denglisch gesagt “Asset” mehr darstellt, sondern bloss zu einem Ärgernis und Karrierehinderungsgrund geworden ist. Jedes Jahr einfach so mal 1 Monat weg? Oder gar 3-4 Monate? Undenkbar für Hire-und-Fire-Unternehmen. Dies mag in KMUs noch funktionieren, nur sind dies viel seltener Anlaufstellen für Gutgebildete. Daher kann ich jeden jungen Mann verstehen, der in der heutigen kompetitiven und erwartungsgeladenen Zeit sich nicht freiwillig unnütze Steine in den Weg legt. Würde ich heute genau gleich machen.
      Ganz nebenbei finde ich es unwürdig, den Zivildienst, seines Zeichen länger und gesellschaftlich gesehen weit gewinnbringender als simpler Armeedienst, zu verhöhnen. Diese Mannen zeigen, dass sie Gesellschaftsverantwortung und Landesdienst sehr wohl ernst und übernehmen wollen. Das Gegeneinander-Ausspielen ist schlicht nicht sinnvoll.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Ich habe das schon mal gesagt, dass ein Unternehmen, dass nicht einplannen kann, wenn ihre Leute mal ein paar Wochen verschwinden,ein Problem hat(und wie sagen dieselben doch immer gerne: Jeder ist ersetzbar). Gerade ein Militärdienst ist mindestens ein halbes Jahr vorher angekündigt und im Gegensatz von Krankheiten und Unfällen bestens planbar. Dass einzelne ausländische Unternehmen, in ihrer Heuschreckenmentalität, dies nicht können (Heuschrecken habe ja auch kleine Hirne) ist nicht diese Baustelle und ich verstehe die “Linken” ehrlich gesagt nicht, dass sie nicht schon lange auf die Idee von Strafsteuern für solche Unternehmen gekommen sind. Nach der MEI und anderen verärgerten Voten der Schweizer Bürger weht solchen Leuten aber eher ein kalter Wind entgegen, auch scheinen einzelne Unternehmen die Nützlichkeit einer Offiziersausbildung langsam wieder zu verstehen. Ich habe natürlich die Masche der Armeeabschaffer schon verstanden die Dienstpflicht, mit Ueberhoehung (womöglich noch mit Tränen in den Augen und dem Stichwort: Altenpflege (Heuchler!)) des Zivildienstes, lächerlich zu machen. Die zwei Sachen sind nun mal nicht dasselbe und Militärdienst gerade im Kriegsfall ist etwas derart schreckliches, dass “Alte Frau im Rollstuhl herumstossen” wirklich nicht vergleichbar ist. Aber denkt daran, wenn das Land nicht verteidigt wird, dann wird auch niemand irgendwelche anderen “gesellschaftlich wichtigen” Tätigkeiten ausüben können, für die man übrigens leicht bezahlte Kräfte findet (Und der Zivildienst wird dann ja auch ab und zu zum Lohndumping eingesetzt). Der Horror des Militärdienstes ist der Grund warum die Dienstpflicht (für Militärdienst) ursprünglich eingeführt wurde. Dass man die Dienstzeit für den Wischiwaschizivildienst länger macht, hat gerade den Grund dass man instinktiv irgendwie gemerkt hat, dass es eben doch nicht dassselbe ist. Nur sagen darf man das natürlich nicht, das wäre ja so Ungerecht oder man darf doch nicht etwas gegeneinander ausspielen…

  2. Thomas Müller sagt:

    Ein vortrefflicher Komentar vom “Chef”.
    Er hat erkannt, dass unser Bildungssystem links unterwandert ist (wobei zu bedenken ist, dass, wenn man sich rechts aussen befindet, einem fast alles “links” vorkommt) und dass es so eigentlich nur logisch ist, wenn sich Militärpflichtige vom Dienst rausmogeln.
    Was der “Chef” nicht erkannt hat (jedoch der geneigte Leser) ist der Umstand, dass er hier wieder einmal “unmännlich und verweiblicht” bemüht um eine Auseinanderdividierung von Zivildienst/Militärdienst und auch deutschsprachiger und welscher Schweiz zu erklären.
    Seine Ausführungen, wie er sein Karriereende nicht so gestalten konnte wie eigentlich vorgehabt, sind dann nur noch, wie sagt man, lächerlich.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Suter ist nicht gleich Suter und Mann ist nicht gleich Frau. Offizier ist nicht gleich nicht-Offizier und es wird einen Grund geben, warum man erstere nicht für den albernen Zivildienst ausgehoben hat….

  3. Kurt Anton Brugger sagt:

    Ein Rückblick auf die Aktivitäten der GSOA seit ihrer Entstehung zeigt unmissverständlich auf, dass die beharrliche Ausdauer und die Kreativität, wie diese landesverteidigungs-feindliche Organsation ihre Ziele anvisiert, vor allem in der deutschen Schweiz Früchte trägt. Mit dem Ziel die Armee ab zu schaffen, kämpfen die GSOAisten auf allen Ebenen, der politischen, medialen und technischen. Dabei erhalten Sie Unterstützung aus fast allen Parteien, ganz besonder den Linken, der Mitte, neuerdings auch der Bürgerlichen links der Mitte!
    Das politische Umfeld hat sich in den 80er und 90er Jahren zu Gunsten der Wehrdienstverweigerer und Armeeabschaffer entwickelt. Hohe Armeekader, die oeffentlich eine Berufsarmee forderten. aBR CVBS die von ihren Generälen (Untergebenen) Direktiven für den Umbau der Milizarmee samt MobOrg leichtfertig übernahmen, die planerische Geburt einer CH-Berufsarmee samt Beitritt zu PfP (Partnership for Peace, tönt gut um sich damit politisch zu profilieren) und NATO beschworen. Sie alle sind mitschuldig am Zerfall der Kampfkraft der Armee und dem Wehrwillen in der Bevölkerung. Die grosszügige Bewilligung von Gesuchen für die Befreiung von Wehrpflicht und Waffentragen, hat über Jahre dazu geführt, dass kerngesunde (auch Spitzensportler) Bürger dienstfrei wurden. (pro memoriam: im KtSH hat die KOG einen Kandidaten der FDP zur Wahl empfohlen, weil er ein guter Fussballer war und dabei übersehen, dass es sich um einen Wehrdienstverweigerer handelt, Wahlen 2011; das Volk hat sich dann doch für SR Thomas Minder entschieden, der als Hptm seinen Dienst quittierte).
    Die Rolle der linkslastigen Medien und einiger Historiker (die glauben die Militär-Geschichte der Schweiz müsste akademisch-getürkt erklärt werden)in diesem Trauerspiel bedarf keiner besonderen Erklärung. Auch die letzten Veteranen des Aktivdienstes (Grenzbesetzung mit Rekruten-Bataillonen)nehmen die Diskreditierung durch diese defaitistischen Ideologen noch mit ins Grab.
    Und der Pragmatiker, BöFei-Jo (aNR Jo Lang), mit all seinen Handlangern, die über Jahre jedem Wehrdienstverweigerer Ratschläge und Unterstützung zukommen liesen. Die armeefreundliche Schweiz (von bürgerlichen Politikern bis paramilitärischen Organsationen) haben dieses bunte Treiben grosszügig toleriert, die Spass- und Lach-Gesellschaft war mit sich selber beschäftigt, der Friedensrat samt beigeschlossenem Klerus hat auf die Pauke der GSOA gehauen, die Mär vom ewigen Frieden verbreitet. Junge Männer die sich der Herausforderung einer RS und erst recht einer Kaderschule stellten, sind oft im Arbeitsmarkt benachteiligt worden.
    Diese Missstände beim Namen nennen gehört auch zum “Mut zur Kursänderung”! Und noch etwas gehört dazu: “Mut vor den Wahlen diejenigen zu benennen, die aktuell in Bundesbern sitzen und durch ihre Entscheide direkt oder indirekt unsere Landesverteidigung schwächen!”

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