Stimmen und Stellungnahmen nach der Schlacht

Stimmen und Stellungnahmen nach der Schlacht

  • Der Ex-Chef der Schweizer Luftwaffe, Markus Gygax, spricht über seine Vermutung, warum der Gripen möglicherweise abgelehnt wird.
    Video beim tagesanzeiger.ch
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  • Noch nie hat das Schweizer Stimmvolk ein so grosses Rüstungsgeschäft der Armee abgelehnt, sagt Militärhistoriker Michael Olsansky.
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  • Wo ist das Gripen-Nein in der Geschichte des Schweizer Militärs einzuordnen?
    Michael Olsansky: Es ist das erste Mal, dass das Volk ein so grosses Rüstungsgeschäft versenkt hat. In der Geschichte hatte es zwar schon mehrere brisante Armee-Abstimmungen gegeben, diese Niederlage ist jedoch ein politisches Novum.
    Interview auf 20min.ch
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  • Kommentar von Daniel Foppa, Tagesanzeiger: “Das Nein zum Gripen ist kein Nein zur Armee”
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  • Der Gripen-Absturz ist eine historische Pleite (tageswoche.ch): “Erst einmal muss der Bundesrat aufzeigen, welche Gefahren der Schweiz tatsächlich drohen und welche Vorkehrungen dafür sinnvoll sind, auch in finanzieller Hinsicht.”
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  • Beitrag in der Luzerner Zeitung (mit Erwähnung von Giardino)
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  • 5 Fragen zum Gripen-Nein (tagesanzeiger.ch):
    – Gibt es jetzt mehr Geld für die Bildung?
    – Ist die Sicherheit der Schweiz nun in Gefahr?
    – Erhält die Schweiz nie neue Kampfjets?
    – Muss die Schweiz nun Schadenersatz an Saab bezahlen?
    – Wie viel hat die Gripen-Übung die Schweiz gekostet?
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  • Kommentar der NZZ: Mehr als ein Grounding: Vollends ein Fiasko droht, wenn neben dem Gripen-Kauf auch die angepeilte Reform der Armee scheitern würde. Diesbezüglich ist in den letzten Jahren viel bedenkenswerte Gedankenarbeit geleistet geworden. Das Bestreben, die Armee auf die wahrscheinlichsten Risiken auszurichten, zielt in die richtige Richtung. Weder das rot-grüne Anti-Gripen-Bündnis noch die grünliberalen Steigbügelhalter haben im Abstimmungskampf glaubwürdige Alternativen zur Weiterentwicklung der Armee skizziert. Es ist einfach, Nein zu sagen. Unklar bleibt vorderhand, wer dennoch Ja sagt zu einer Landesverteidigung, die diesen Namen noch halbwegs verdient. Spätestens bei der Debatte um die nächste Armeereform werden auch jene Farbe bekennen müssen, die den Gripen gebodigt haben.”
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  • Maurers Irrflug: Diese Gründe haben zur Niederlage geführt (aargauerzeitung.ch)
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  • Votum für eine «Luftwaffe light» (NZZ.ch)
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  • Gripen-Nein: Schweizer Armee als Emmentaler (derstandard.at)
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  • Bruchpilot Ueli Maurer (blick.ch)

Was sagen die Parteien und Organisationen?

 

Kommentare: 11

  1. Ueli Gruber sagt:

    Wenn jetzt die Armeeführung Mumm in den Knochen hätte, würde sie geschlossen zurücktreten: Blattmann, Schellenberg. Das wäre ein gewaltiges Signal: “Ohne die entsprechenden Mittel können wir den Auftrag nicht erfüllen!”.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Nein, nicht wenn Sie Mumm in den Knochen hätten, sondern wenn es Offiziere wären und nicht “Staatsangestellte in Uniform”.

    • Ueli Gruber sagt:

      Schellenberg hätte nie Kdt LW werden dürfen. Er hat schon damals beim Swissair Grounding komplett versagt.

  2. Alexander Steinacher sagt:

    Das Resultat zeigt wohl die Grenzen der Leistungsfähigkeit der direkten Demokratie, welche ich trotzdem und ohne Abstriche vehement verteidige. Man (Stimmbürgerinnen/bürger) musste sich schon viel tiefgründiger mit der Materie auseinandersetzen, als z.B. bei der offensichtlich mit Fakten direkt auf der Hand liegenden Pädophilen-Initiative, um die Tragweite des Gripen-Entscheids einigermassen erkennen zu können. Und damit waren wohl viele aus verschiedenen Gründen ziemlich überfordert. Man hatte ja noch kürzlich sich zur Armee bekannt, mit Annahme der Wehrdienstpflicht; das musste fürs durchschnittliche staatsbürgerliche Gewissen ausreichen. Und mit dieser Legitimation im Hintergrund konnte man sich dann leichtgläubig und bequem hinter den linken Marktschreiern scharen und seine Nein-Gründe mit den Kinderparlament-tauglichen Negativ-Parolen, als da z.B. lauten: “Zweifel betr. langfristige Flugtauglichkeit des Gripen, hohe Kosten und Unwahrscheinlichkeit eines Krieges, ungeklärte technische Entwicklungen usw.” manifestieren! Konsequenterweise müsste man sich fragen, ob Referenden, die die sichere Umsetzung von existenziellen Verfassungsartikeln in Frage stellen tatsächlich Sinn machen. Verfassungsartikel Art. 2 und Art 58 sind doch für jedermann klar verständlich. Die professionelle und effiziente Umsetzung im Sinne des Verfassungsgebers muss jedoch von Fachleuten und in der Verantwortung von Bundesrat und Parlament gewährleistet werden können.
    Nun haben wir also einen Sieg der Armeegegner, Jo Lang, Evi Allemann, Ch. Galladé, Chr Levrat und wie sie alle heissen. Und jeder flunkert dabei weiter, es gehe nicht um die Grundsätzlichkeit der Armee!

    • Fritz Kälin sagt:

      Das Stimmvolk hat bei der Waffen- und Wehrpflichtinitiative bewiesen, dass es zu ganzheitlichem sicherheitspolitischen Denken imstande ist. Vermutlich mehr als diejenigen, die für dieses milliardenteure Beschaffungsprojekt verantwortlich waren.
      Womöglich haben viele Nein-Stimmer sich in den letzten Armeeabstimmungen aus staatspolitischem Skrupel noch eine Protestwahl verkniffen.
      Die Befürworterkampagne hat sich von der lautstarken Minderheit der Armeeabschaffer unnötige Denk- und Sprechverbote auferlegen lassen. Man glaubte zu Beginn, mit den ‘wahrscheinlichsten, weil alltäglichen’ Luftpolizeieinsätzen als raison d’être einer Zweitypenflotte auskommen zu können. Wer mit “Luftpolizei” (allein schon dieses Wort) statt mit Verfassungsaufträgen und Neutralitätsverpflichtungen argumentiert, der bekommt auch nur die Mittel für ebendiese Luftpolizei. So gesehen hat das Stimmvolk recht konsequent abgestimmt.
      Wenn wir unsere Polizei auch nur zum Bussen verteilen, nicht aber zur Verbrechensbekämpfung einsetzen würden, hätte eine ‘Gruppe für eine Schweiz ohne Polizei’ auch leichtes Spiel. Yolo.

  3. Roland Achermann sagt:

    Es stimmt schon, in der Gripen-Kampagne ist nicht alles rund gelaufen, schade dass auch aus dem rechtbürgerlichen Lager nicht vollumfänglich am gleichen Strick “in der gleichen Richtung” gezogen wurde.
    Was mich aber schon seit einiger Zeit stört, ist die Zusammensetzung gewisser Kommissionen (SIK z.B.)
    Solang die SP in ihrem Parteiprogramm “Die Abschaffung der Armee” stehen hat, gehören m.E. keine Exponenten dieser und ähnlicher Organisationen in obengenannte Kommissionen. Nach aussen “Ja, auch wir wollen eine Armee” predigen und in den Kommissionen sich für das Gegenteil einsetzen ist brandgefährlich. Ich erinnere an ein Sprichwort der Angelsachsen ” Ask the fox whether the henhouse-door is locked”. So kommt es dann halt wie es kommen muss, in den Kommissionen erhaltene Informationen werden bewusst verdreht resp. falsch ausgelegt, z.B. über das Ende der FA-18 , 2025 0der 2040.
    Ich bin fast geneigt vorzuschlagen, dass sich diese Herrschaften in einer neuen Organisation formieren könnten, z.B. LVP Landesverräter Partei).

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Vielleicht sollte man einfach ein mal klar festhalten: Die Armee 21 mit ihrer “probabilistischen” Strategie und den “spezialisierten” professionellen Fachleuten (ausgebildet von der NATO) hat in der Bevölkerung keine Mehrheit. Anscheinend aber hat eine Armee, basierend auf dem Milizprinzip, mit bescheidener Ausrüstung bei der JEDER(!) dabei ist, eine Mehrheit (ich schliesse das aus der Abstimmung über die Wehrpflicht). Somit ist die Armee neu aufzustellen: Dazu gehört neben der Reaktivierung der vorzeitig Entlassenen, die ist weniger wichtig und kann im Prinzip “suponiert” weder, v.a. der Wiederaufbau passiver Verteidigungsmöglichkeiten: Das sind Sprengfallen, die Möglichkeit alle Brücken, Tunnels und Verwaltungsgebäude zu sprengen. Die Bunker mit den Minenwerfern dürften auch unbestritten sein und müssen reaktiviert werden (Munition ist dann nicht mehr völkerrechtskonform, aber die Linken haben die Kanistermunition mit ihrer Parole am Sonntag wieder salonfähig gemacht.), sowie das konsequente Ausbilden der Bevölkerung im Guerillakampf (Hurra, das wird lustig!) . Wir müssen uns auch ernsthaft über die Abwehr der heutigen NATO-Luftwaffen unterhalten, nämlich wie man Drohnen ausschaltet, das geht Richtung Cyberwar (Da erwarte ich einen signifikanten Beitrag von Susanne Hochueli…..)
    Einfach im Unterschied zur Bevölkerung sehe ich kein Problem für Wille-Armee (Armee21) und einer Milizarmee, aber das ist mein singulärer Standpunkt. Ein realer Krieg mit einer Guerillaarmee zu führen ist natürlich sehr Verlustreich und irgendwie auch lächerlich in einem high-Tech Land, aber vielleicht sehe ich das auch falsch, weil Asien ist High-Tech, wir sind “old rotten europe”.

  5. Fredy Stuber sagt:

    Wer ist die Schweiz???
    Wo hin hat sich die Schweiz verwickelt?
    Was ist die Schweiz noch wert? (Vertrauen…)
    Wie wird (soll) die Schweiz sich entwickeln in naher Zukunft?
    …???

  6. Willy P. Stelzer sagt:

    Es ist ganz klar, dass nach diesem Abstimmungs-Resultat personelle Konsequenzen überfällig sind. Als einer der ersten verantwortlichen Männer für den Abbau der Armee, die unglaublichen Material-Vernichtungen und die Fortsetzung der “Reformitis” gehört Dr. Catrina in die Wüste geschickt. Es ist unglaublich, wie lange sich der C VBS diesen Berater in seiner Entourage noch halten will.

    • Erwin Markus sagt:

      GENAU HERR STELZER…!
      Weg mit diesem Catrina. Dieser Mensch und niemand anderes, ist nämlich der aller grösste Totengräber unserer Armee.
      Darum weg mit Ihm!

  7. Hanspeter Gertmann sagt:

    Nur ein winkelriedhafter Rücktritt aller Korpkommandanten und Divisionären kann unsere Armee noch retten.

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