Ueli Maurer will Tiger F-5 gegen den Willen der SVP grounden
Aus Ueli Maurer wird nie ein Diplomat: «Wenn Sie einen Piloten mit dem Tiger in den Luftkampf schicken, lassen Sie ihn davor besser noch sein Testament schreiben.» So kommentierte der Verteidigungsminister gestern in Bern seinen Plan, die 54 Tiger F-5 der Luftwaffe endgültig ausser Betrieb zu nehmen. Davon betroffen ist auch die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse. […]
In seiner eigenen Partei kommt Maurer mit der Idee einer kompletten Ausserbetriebnahme der Tiger-Flotte schlecht an. Die SVP forderte im Juni in einem Positionspapier, die «nötige Anzahl Tiger F-5» sei bis zur Ablösung des F/A-18 sicherzustellen. Dabei soll es bleiben, sagt Thomas Hurter, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates und ehemaliger Militärpilot: «Bis die Luftwaffe ein neues Kampfflugzeug hat, müssen wir die Zeit irgendwie überbrücken. Durch den Weiterbetrieb des Tiger gewinnen wir Zeit für die Erneuerung der Luftwaffe und verkürzen wir die Lebensdauer des F/A-18 nicht zusätzlich.»
Beitrag auf aargauerzeitung.ch
Kommentare: 10
Bundesrat Ueli Maurer ist lernunfähig. Aus der völlig falschen Verschrottung der einsatzfähigen 365 Spz 63/89 (ex Turtman) hat die VBS-Spitze nichts gelernt. Im Rüstungsprogramm 2014, Teil 2, wurde die Eliminierung von 96 einsatzfähigen Leopard 2 Panzern und 162 M109 Panzerhaubitzen beantragt. Diese ungenehmigte Planung wurde aufgrund verschiedener Aktionen (Parlamentarier und 14 Miliz Organsationen unter der Führung der AWM) gestoppt. Jetzt will die Armeeführungs-Spitze erneut einsatzfähiges Armee-Material, also die F-5 Tiger eliminieren, bzw. die Kampfflugzeuge verkaufen, ohne das ein Ersatz vorhanden ist. Welche Sicherheitskommission, Ständerat oder Nationalrat, stoppt diesen vollkommenen Unsinn?
@Willy P.Stelzer, vielleicht haben Sie recht. Er scheint weder diplomatisch noch lernfähig zu sein. Einzig das Kollegial-Prinzip im BR kann ihn noch retten, weil ich denke die Ausserbetriebsetzung dises Tigers, beruht auf einem Mehrheitsbeschluss des GBR. Sollte dem nicht so sein (was ich mir schlicht nicht vorstellen kann), müsst der CVBS sofort in Rente gehen. Dann ist der Weg frei für die FDP (zB Müller, aber der andere nicht der mit den Nachtselfies)oder die CVP (zB Darbellay, sein erklärtes Ziel ist BR werden). Der SVP würde ich dringend abraten, nochmals einen BR für das VBS zur Verfügung zu stellen. In der heutigen politischen Konstellation in Fragen von Armee und Landesverteidigung, braucht das VBS einen “Ueberflieger” um den gordischen Knoten erfolgreich zu lösen.
Zudem komme ich zur Ueberzeugung, die CH-Politik läuft in eine Richtung, deren Probleme sich nicht mehr in Konsens- sondern nur noch in Oppositionspolitik lösen lassen. Dafür dürfte eine starke Partei nicht mehr in die Regierung eingebunden sein.
Auch ich bin nicht lernfähig. Auch ich will die (für die Schweiz) beste Luftwaffe oder keine. Die Westschweiz, die Frauen und insgeheim auch der Bundesrat haben sich vor kurzem gegen die Zukunft einer schweizerischen Luftwaffe entschieden. Doch dies kann sich wieder ändern.
Wir müssen uns nicht an Brasilien orientieren. Wir sind als kleines Alpenland inmitten der Nato dazu verdammt, es besser zu machen, damit wir weiterhin ernst genommen werden. Für den Untergang einer Schweiz, wie wir sie geliebt haben, müssen wir keinen Rappen mehr ausgeben. Die Schweiz ist entweder rebellisch – dies ist Teil ihrer DNA – oder sie hört auf zu existieren. Sollten dies tatsächlich sogar grosse Teile der SVP nicht mehr kapieren, so ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Dann betteln wir halt um die Vollmitgliedschaft bei der Nato und der EU – wie die Ukraine.
Es wäre an der Zeit, dass die SVP ihren Maurer aus dem BR pfeifft und als nicht SVP würdig branmarkt, so wie sie es mit den Vogängern gemacht hat. BR Maurer scheint der schlimmste von allen zu sein. Er scheint ein linker Trojaner im VBS zu sein.
Wenn man den F5-E “Tiger” ausser Betrieb stellt, wird die Jetausbildung der Kampfpiloten nur noch auf dem FA-18 “Hornet” möglich sein.
Meine Herren, wer von Ihnen hat die Fahrschule auf einem Porsche 911 absolviert? Ich würde zu behaupten wagen, die Rate liegt unter 1%. Also brauchen wir den Tiger weiterhin, um die FA-18 nicht mit Flügen überzustrapazieren, welche problemlos mit amderem Gerät gemacht werden kann. Wem das nicht einleuchtet, der hat wohl eine Lektion in “Ökonomie der Kräfte” nötig! 🙂
Die einfachsten Sachen werden im VBS nicht mehr begriffen! Ich werde mir überlegen müssen, ob ich nicht doch noch auf meine alten Tage hin in ein Land auswandere, welches seine Sicherheitspolitik einigermassen ernst nimmt! Die Schweiz hat dies verlernt!
@Hohermuth. Bundesrat Ueli Maurer ist der einzige Bundesrat der immer mit Bedacht handelt, auch wenn er sich manchmal undiplomatisch auszudrücken scheint. Er hat die Tragweite des Gripen-Entscheids begriffen. Der Gripen-Entscheid war kein Tiger-Entscheid, sondern der Entscheid eines reichen, bisher erfolgreichen Landes, in naher Zukunft seine Luftwaffe nicht auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, mit anderen Worten, sie längerfristig abzuschaffen, was jeder Betriebswirtschaftler im ersten Semester lernt.
Wenn der Souverän dies tatsächlich will, so will er es. Mit dem Vorsteher des VBS hat dies nichts zu tun. Jetzt müssen wir die nächsten Parlamentswahlen abwarten. Sollte der gleiche Souverän dannzumal noch mehr heimliche oder offene Befürworter eines EU- und Nato-Beitritts ins Parlament wählen, als zurzeit drin sind, würde eine angeblich unabhängige und bewaffnet-neutrale Schweiz endgültig zur Farce.
Nur so nebenbei. Falls jemand fragt, wozu die F-5E dann mal gebraucht werden.
http://www.newsherald.com/military/tyndall-air-force-base/beagles-to-be-reactivated-1.362269
Herr Willy P. Stelzer
Haben Sie eine Ahnung, was ein Militärflugzeug ist? Die F5-E Tiger auszumustern sei ein Unsinn – sagen Sie. Beschränken Sie sich doch auf Panzerfragen. Hoffentlich kennen Sie als mutmasslicher alter PzOfr mehr von diesen als von Flugzeugen. Ein passendes Sprichwort lautet: Schuster, bleib bei deinen Leisten – und Sie bei Ihren Panzern. Sonst überfordern Sie sich unnnötigerweise. Kameradschaftlicher Rat von einem PzOf, der es mit Ihnen nur gut meint ….
Lieber Kamerad Vonarburg
ich denke, dass wir laufend Gerät verschrotten oder verkaufen, welches mehr als brauchbar ist. Wie Du selbst geschrieben hast ist es besser Material zu haben und es nicht zu brauchen, als welches nicht zu haben, das man dann braucht. Für die Jetpilotenausbildung ist der Tiger sicher so gut geeignet wie der FA-18. Wenn aber alle Stunden auf dem FA-18 absolviert werden müssen, haben wir bald gar nichts mehr Brauchbares, welches auch fliegt. Und Du als Gelber und ich als Roter wissen, dass es uns verdammt unwohl gewesen wäre, wenn wir mit fei Flz konfrontiert worden wären. Ich meine es gut mit unserem Nachwuchs, daher bin ich dezidiert der Meinung, dass die F-5 Tiger zu behalten sind!
Herr Ralf Vonarburg: Als ehemaliger Kdt des Pz Bat 20 und anschliessend Offizier im Stab FAK 2 unter KKdt Jörg Zumstein (Bearbeitung von Sonderprojekten) sowie Mitglied der seinerzeitigen Eidg. Panzerkommission habe ich mich etwas mehr als Sie glauben mit dem Einsatz der Flugwaffe oder des mechanisierten Flabschutzes beschäftigt. Stichwort; Keine Verschiebung eines mechanisierten Verbandes ohne Schutz durch die Luftwaffe. Im übrigen war ich ab 1969 in Indonesien Logistik Chef im BIMAS-CIBA Reisprojekt, unter anderem verantwortlich für 13 Pilatus Porter welche mit Flugbenzin und Ersatzteilen in der Luft zu halten waren. Nie hatten wir einen Porter zu grounden. Kennen Sie den FFA AS 202 Bravo und seinen Einsatz in Indonesien? Frischen Sie Ihr Wissen über mich in den Büchern “Die zornigen Majore”, “Erinnerungen an die Armee 61”, “Mut zur Kursänderung” oder “20 Jahre Panzer Bataillon 20” auf. Die F-5/Tiger sind zu behalten. Wenn man kein neues Material erhält, dann verwendet man eben dasjenige welches zur Verfügung steht. In der Privat-Industrie gilt das gleiche Prinzip. – Ich grüsse Sie!
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