Catrina: "Gute sicherheitspolitische Lage der Schweiz"

Catrina: "Gute sicherheitspolitische Lage der Schweiz"

Was ist Sicherheitspolitik? Diese Frage beschäftigte die rund 70 Gäste, die den Ausführungen des Chefs Sicherheitspolitik im VBS, Dr. Christian Catrina, folgten. Ursprünglich war geplant, dass der Botschafter den Sicherheitsbericht 2015 vorstellen würde. Die Enttäuschung, dass der Bericht erst 2016 erscheinen wird, dürfte bei den Besuchern gross gewesen sein, hatten sie sich doch erhofft, Konkretes aus berufenem Munde zu erfahren. So blieb es bei einer allgemeinen Betrachtung der verschiedenen Elemente, welche die Sicherheitspolitik der Schweiz ausmachen und der Ziele eben dieser Politik. […]
Mit Hinweis auf 9/11 und die Greueltaten der IS äusserte Catrina die Meinung, dass uns die Realität eingeholt habe. Die Wahrscheinlichkeit eines rein militärischen Angriffes beurteilte er, im Vergleich zu den andern Risiken, als gering. Geographisch und politisch seien wir in einer relativ guten Lage. Es gebe wenige Länder, die sicherheitspolitisch besser wären als die Schweiz. Die Konsequenzen des Ukraine-Konfliktes sowie die Frage der militärischen Bedrohung könne man ambivalent beurteilen. Dies bleibe zu beobachten und sei einer der Gründe, weshalb jetzt der Sicherheitsbericht nicht einfach schnell vorangetrieben würde.
Beitrag auf lilienberg.ch

 

Kommentare: 5

  1. Urs Tischhauser sagt:

    Zusammenfassung des Gelesenen: “Abwarten und Tee trinken, denn wir sind immer noch besser dran als die meisten anderen.” Das scheint mir doch ein bisschen dürftig. Immerhin wurde nicht darauf hingewiesen, dass wir weiter abrüsten sollen….. Aber bevor man nur schon einen Bericht verfassen will, wartet man lieber einmal, ob es nicht doch noch “chlöpft!” da gehe ich doch heute Nacht beruhigt zu Bett und weiss, dass es die in Bern schon im Griff haben!

  2. Fritz Kälin sagt:

    „Verliert die Wehrverfassung den Zusammenhang mit den historisch, geographisch und kulturell bedingen Staatsgrundlagen, so wird sie ebenso sicher zu Misserfolg führen, wie wenn sie gewisse sachliche Eigenarten der Kriegführung missachtet.“
    Zitiert aus: Batschelet, Hans, Die Abgrenzung von Zivilgewalt und Militärgewalt nach schweizerischem Recht – Versuch einer systematischen Darstellung. Dissertation, Basel 1945, S. 95.
    Dann bin ich schon etwas irritiert, dass ein Lilienbergforum so einen Satz öffentlich stehen lässt: “Die Wahrscheinlichkeit eines rein militärischen Angriffes beurteilte er [CC], im Vergleich zu den andern Risiken, als gering.” An wen soll dieser Satz gerichtet sein? Mit “rein militärischen Angriffen” rechnet nämlich seit dem Ersten Weltkrieges niemand mehr. Wer heute militärisches Sicherheitsdenken völlig isoliert von den übrigen Formen umfassend betriebener Machtpolitik denkt (und öffentlich so darstellt), hinkt bereits ein gutes Jahrhundert hinterher. Aber in diesem mehrfachen Jubiläumsjahr (1914/39/89) ist das ja vielleicht irgendwie passend.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Von was für Risiken sprach “Dr.” Catrina? Dass uns der Himmel auf den Kopf fällt? Physische Bedrohungen der Schweiz sind auschliesslich militärisch, bzw. militärisch terroristisch. Naturkatastrophen sind praktisch unmöglich, trotzdem wird die Armee auf den unwahrscheinlichen Fall der Naturkatastrophen vorbereitet, wie dumm muss man eigentlich sein um in Bern angestellt zu werden?

    • Urs Tischhauser sagt:

      Genau, jetzt wird mir alles klar! Wir haben nur noch Angst davor, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt, genau wie die Gallier von Asterix und Co. Darum brauchen wir ja auch keine Flieger mehr, keine Panzer und Panzerhaubitzen. Auch die Bunker und Geländeverstärkungen können wir uns schenken. Herr Catrina hat seinen Dr. als Druide gemacht und hortet im Bundeshaus Ost den Zaubertrank für uns. Damit können wir jeden Gegner wieder zur Schweiz hinausprügeln. So muss es sein, denn ansonsten würden sie ja spinnen. Aber es sind ja die Anderen die spinnen! Entschuldigung, das ist für mich die einzige Möglichkeit. Darum fühle ich mich sooooooooo sicher.

  4. Man kann es drehen und wenden wie man will: Seit nunmehr 20 Jahren hat die Landesregierung und hat das Gros der Eidg. Räte im allgemeinen, sowie das VBS und die Armeeleitung im speziellen die Armee in die heutige Schieflage manövriert. Das Desaster wird täglich sichtbarer: Es fängt bei verheerenden, jahrelangen Sparübungen (z.B. massenhafte Entlassung von erfahrenem Personal – z.B. in der Armasuisse) und nie wirklich zu Ende gebrachten Reformen an und hört bei Disziplinierungsaktionen (Oltener Kaderrapport des CdA/Unterschriftenpflicht für 47 Generäle) nicht auf. Die ganze Crew dieser Hauptverantwortlichen weiss ganz genau, dass diese WEA-Botschaft v.a. militärisch viel zu kurz greift und die Armee noch weiter ins Elend führt (daran ändern auch die sog. “guten Punkte” – 2-Star-RS, Versuche zur erhöhten Bereitschaft etc. kaum etwas). Würden eben diese Kreise wirklich zur WAHRHEIT STEHEN, dann verlören sie alle ihr Gesicht! Und das wollen sie nun wirklich vermeiden. Wer möchte schon gerne auf dem Misthaufen der Geschichte einer verfehlten Landesverteidigungspolitik landen? Man kann diese Leute “beruhigen” – der Teufel wird ihnen nachschleichen, denn auch hier gilt: Vincit veritas! Die Wahrheit wird siegen! Genauso wie der Tag kommt, an welchem auch die ganzen GRIPEN-Manipulationen und -desinformationen (waren da etwa noch Schmiergelder im Spiel??) ans Tageslicht kommen werden. Heul Dir, Helvetia!
    Hermann Suter, Präsident Gruppe GIARDINO.

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