Verheerendes Bundeswehr-Gutachten: Die Pleiten-, Blech- und Pannentruppe

Verheerendes Bundeswehr-Gutachten: Die Pleiten-, Blech- und Pannentruppe

Heute war der Tag, an dem die Ministerin die schonungslose Wahrheit verkünden musste. Vier geschniegelte Analysten waren vor die gesammelte Hauptstadtpresse getreten und überreichten ihr eine Kopie des mehr als tausend Seiten starken Werkes, das eine “schmerzhafte Diagnose” enthält, so von der Leyen.
Haarsträubende Zustände attestierten die Sachverständigen ihrem Haus, weshalb die Ministerin nach der offiziellen Übergabe lieber in den Nebenraum wechseln und “unter zwei” weiterreden wollte: Sie würde sprechen, doch niemand solle sie aus ihrem einstündigen Vortrag wörtlich zitieren.
Die Folien, die sie auf einem großen Flachbildschirm zeigen lässt, dürfen die Journalisten gerne mitnehmen, nur mit ihrem Wort und ihrem Namen sollen die peinlichen Details nicht direkt verbunden werden.
Details etwa wie jene Arglosigkeit, mit der im Ministerium in der Vergangenheit über Riesenbudgets verfügt wurde.
Beitrag auf spiegel.de – FAZ.net
Kommentar:
Leider müssen wir in der Schweiz auf einen solchen schonungslosen Bericht noch immer warten. Dabei hätte sich Bundesrat Maurer zu Amtsbeginn mit einer solchen Auslegeordnung als starken Führer positionieren können. Wir gehen davon aus, dass eine “Generalinspektion” erst beim nächsten Sesselwechsel stattfinden wird. Bis dann wurstelt man lieber weiter.

 

Kommentare: 3

  1. Franz Betschon sagt:

    Zu Wiederholen, was wir seit vielen Jahren fordern, dass nämlich unabhängige Experten eine Generalinspektion oder auch “Due Diligence” genannt (oder einfach PUK) durchführen, brauchen wir nicht mehr. Solange es noch soviel Geld für Berater gibt, werden sich diese immer dagegen sträuben, dass jemand den ganzen Schlamassel aufdeckt und ihre Pfründe trockenlegt.
    Als unabhängige Experten könnten ja nur Milizoffiziere gelten und denen hatte man vom VBS rund um die Armeereform XXI Unfähigkeit attestiert (“Lehrlinge bilden Lehrlinge aus!”), weshalb man ja auch alle Milizkommissionen auflöste (um Geld zu sparen). Zwischenzeitlich gibt es bald nichts mehr zu retten ausser dem Erstellen eines Konkursinventars. Die richtige WEA könnten bald ausländische Streitkräfte besorgen, schneller und nachhaltiger, aber sicher viel teurer.
    Frau von der Leyen hatte den Mut dazu, obwohl sie wusste, dass sie sich dabei keine Lorbeeren holen kann.

  2. Urs Tischhauser sagt:

    Vielleicht hat Frau von der Leyen im Gegernsatz zum Freiherr von Guttenberg eben doch Pflichtbewusstsein und ist nicht nur auf Glanz und Gloria aus.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich vermute mal, dass es bei der BW langsam richtig losgeht, weshalb jetzt die Missstände behoben werden müssen. Wenn ich allerdings die Berichte vom Polenfeldzug anschaue, so wird klar, dass diese Missstände auch dieses Mal nicht bis zum Ernstfall behoben sein werden. Wenn jemand das lesen will, es gibt jetzt am Kiosk eine lesenswerten aber zu kurzen(!) Artikel im Militär&Geschichte darüber. Ob übrigens Gutti oder Uschi wirklich viel Einfluss auf der Hardthöhe hatten und haben ist umstritten, auch unser Ueli Maurer hat ja eigentlich nichts zu sagen und versucht nur im Strudel der Berner Zwangsvorstellungen und Sachzwänge nicht unterzugehen.

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