Schweizer Armeeangehörige ans UNO-Hauptquartier in New York

Schweizer Armeeangehörige ans UNO-Hauptquartier in New York

Ende Juli 2014 wurde die Schweizer Armee von der UNO um die Entsendung von Offizieren ans UNO-Hauptquartier in New York ersucht. Die Offiziere sollen die Einführung eines Informationssystems in den Friedensmissionen der UNO unterstützen, das von Schweizer Militärbeobachtern in der UNO-Mission im Kongo mitentwickelt wurde. Daneben hat die UNO ein Interesse an der Entsendung von Schweizer Armeeangehörigen für den Führungsstab der UNO-Friedensmissionen in New York und die humanitäre Minenräumung geäußert. Die Schweizer Armee ist bereit, bis zu fünf Armeeangehörige für derartige Aufgaben zur Verfügung zu stellen.
Für die Schweizer Armee sind solche Entsendungen äusserst wertvoll. Zum einen können sehr nützliche Erfahrungen in der Stabsarbeit der UNO-Friedensförderungsmissionen erworben werden. Zum anderen sind derartige Positionen gut geeignet, Entwicklungen und Trends frühzeitig zu erkennen, so dass die Reaktionsfähigkeit in der Schweiz verbessert wird.
Mitteilung auf news.admin.ch
Kommentar:
Wir warten schon heute sehnlichst auf einen Zwischenbericht, der die Sinnhaftigkeit dieser Entsendung im besten Lichte darstellt. Ob die Prognosefähigkeit damit erhöht werden kann, ist höchst zweifelhaft. Zudem: Werden auch Milizoffiziere für solche Entsendungen eingeladen?

 

Kommentare: 5

  1. Arter sagt:

    Wahrscheinlich möchte der Bundesrat die EBOLA in die Schweiz importieren!
    Besser währe der wachsenden Kriegsgefahr durch Aufrüsten unserer Armee zu begegnen.
    Russland rüstet auf, der Westen rüstet ab. Wenn das nur Gut kommt ?

  2. Willy Stucky sagt:

    Milizoffiziere sind minderwertig. Milizsoldaten sind ebenfalls minderwertig. Überhaupt sind Milizstimmbürger minderwertig. Gefragt ist Professionalität, ohne welche der Weltfriede, in welchem wir nun endlich leben dürfen, nie errungen worden wäre.
    Wie sagen doch unsere wortgewaltigen Schwiegermütter? Ohne UNO wäre alles noch viel schlimmer, sagen sie. – Danke für den professionellen Hinweis: Dann entsenden wir halt Berufsoffiziere nach Afrika und füllen die Schweiz mit leicht integrierbaren Schwarzafrikanern. (Nun warte ich auf den Marschbefehl der Antirassismus-Kommission.)

    • Kurt Brugger sagt:

      @Willy Stucky, nach der Gründung der modernen Schweiz (1848) hat unser Land auf die Miliz gesetzt. Auch wenn einige linkslastige Historiker, die Leistung dieser Armee (deren Ursprung kantonale Milizen waren)in zwei Weltkriegen klein reden, die Fakten machen deutlich, die Schweiz und ihre Landesverteidigung konnte sich aus den dramatischen Kriegen des letzten Jahrhunderts heraushalten. Unser Land verdankt dieses wohlwollende Schicksal, dem Wehrwillen des ganzen Volkes, der Diplomatie, dem Glück und zu einem grossen Anteil der Milizarmee.
      Die Sonderausstellung (100 Jahre 1.Weltkrieg) im Landesmuseum Zürich verdeutlicht die Lage der Schweiz am Rande eines Krieges der an Dramatik alles beinhaltet, was die damals verfeindeten Nationen ruinierte und deren Völker an den Rand einer Apokalypse drängte.
      Auch im 2. Weltkrieg bedeuteten Wehrwillen, Neutralität und konsequente friedenssichernde Abwehrmassnahmen an der Grenze (der Milizarmee)den Schlüssel um von kriegerischen Handlungen verschont zu bleiben.
      Nein, die Miliz ist aktueller den je. Sie ist das Erfolgsmodel unseres Kleinstaates, keinesfalls minderwertig. Der Zeitgeist einer Mehrheit unserer Regierung, Politiker und Meinungsmacher ist leider durchsetzt von solch defaitistischen Ideen, im Volk aber nicht mehrheitsfähig. Denn sie wollen mit einer Berufsarmee in die NATO (nach dem Beitritt zur UNO), den Neutralitäts-Gedanken verwerfen und die Landesverteidigung “outsourcen”.
      Dafür sind sie bereit, unser Land den gleichen Risiken und Gefahren aus zu setzen, wie dies eine kriegerische Aggression bedeutet, nämlich unsere Souveränität zu verlieren. Das höchste Gut der Schweiz, die Freiheit, preis zu geben, um letztlich in den Sumpf ab zu saufen, eines anonymen, überdimensionierten Gebildes und am Tropf einer zentralen Regierung (sprich NATO) zu hangen.
      Wer das nicht will, muss mit geeigneten Mitteln politisch Druck aufbauen (zB Verfassungs-Initiative: “Wehrhafte Schweiz”). Mit dem Ziel Milizarmee, bewaffnete Neutralität und eigenständige, glaubwürdige Landesverteidigung ohne Wenn und Aber, in den Köpfen der Classe Politique ein zu pflanzen.

  3. Beda Düggelin sagt:

    Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii,
    ging nie durch San Francisco in zerriss’nen Jeans,
    Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei,
    einmal verrückt sein und aus allen Zwängen flieh’n.
    so singt Udo Jürgens.
    Dieser Text könnte für die Entsendung von Schweizer Offizieren ans UNO-Hauptquartier durchaus zutreffend sein! Da ich schon an allen drei Orten war, werde ich wohl nicht berücksichtigt werden können…..

    • Kurt Brugger sagt:

      @Beda Düggelin, aBR Deiss war seinerzeit die treibende Kraft um die Schweiz in die UNO zu führen. Das Volk hat dem Ansinnen zugestimmt. Die Argumentation der Befürworter, die gleiche wie diejenige der EU-Turbos, “die Schweiz kann nicht abseits stehen und sich isolieren. Es ist höchste Zeit, sich der globalen Organisation an zu schliessen!” Wortgewaltig sind die Gegner des Beitritts und deren Argumente desavouiert worden. Nach gewonnener Abstimmung wurde aBR Deiss und mit ihm die zustimmende Mehrheit der Schweiz, belohnt indem er (nach seinem Rücktritt aus dem BR) für ein Jahr den Vorsitz der UNO in NY inne hatte.
      Die Organisation der UNO macht erforderlich, dass alle wichtigen Entscheide durch den Sicherheitsrat (bestehend aus den Siegermächten WW2)getroffen werden. Alle übrigen Mitgliedstaaten haben Pflichten (vor allem finanzielle) und wenig (bis keine) Rechte. So auch die Schweiz.
      Die Delegation von Of (Miliz oder Profi) können Sie in diesem Zusammenhang als Recht oder Pflicht sehen. Immerhin hat die Schweiz, durch den UNO Beitritt, erstmals die Glaubwürdigkeit ihrer Neutralität aufs Spiel gesetzt.

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