Verwirrspiel um Tiger-Kampfjets

Verwirrspiel um Tiger-Kampfjets

Die Betreiber der Militär- und Luft- fahrtmuseen in der Schweiz rieben sich am Donnerstag die Augen. Ein über 2016 verlängerter Einsatz der Tiger F-5 stehe in der zuständigen Projektkommission nicht zur Debatte, teilte ihnen die «Zentralstelle historisches Armeematerial» (ZSHAM) per Mail mit. «Trotz einiger gegenteiliger Informationen in der Öffentlichkeit» werde «zurzeit am Projekt Verkauf Tiger F-5 festgehalten». Es sei weiterhin geplant, den Tiger Mitte 2016 zu verabschieden.
Dabei hatte Verteidigungsminister Ueli Maurer in der Herbstsession dem Ständerat zugesichert, die 54 noch verbleibenden Tiger-Kampfjets könnten bis auf weiteres weiterfliegen. Denn zuerst muss das Parlament die Armeereform samt zugehöriger Revision des Militärgesetzes fertig beraten. Diese überträgt den Entscheid über die Ausmusterung von Armeematerial ans Parlament. Erst wenn das in Kraft ist, kann der Bundesrat dem Parlament eine Botschaft zur Ausmusterung vorlegen, welches dann das letzte Wort über die Zukunft der Tiger hat. Das ist frühestens Ende 2016 oder 2017 der Fall.
Beitrag der NLZ vom Sonntag (PDF) mit freundlicher Genehmigung der Neuen Luzerner Zeitung. Vgl. auch Beitrag auf 2omin.ch
Kommentar:
Das deckt sich mit unseren Informationen von gestern. Das VBS wird langsam zum Irrenhaus…

 

Kommentare: 11

  1. Jürg Schwaller sagt:

    WIR ALLE sind die schweigende Mehrheit, die Fehlleistungen des unfähigen Kriegsministers wie Naturereignisse widerspruchslos dulden,über sich ergehen lässt und bezahlt. Die Hybris unserer Regierenden ist unbeschreiblich. Sie sind stilloses, bildungsfernes unteres Mittelmass und zerschlagen in ihrer Selbstüberschätzung gewachsene Strukturen, ohne zu wissen, wo es hingehen soll. Die sozialen Errungenschaften, unsere Werte, die Sicherheit der Menschen, die Bildung unserer Nachkommen und die Spielregeln der Demokratie werden von den „Eliten“ rücksichtslos zur Disposition gestellt. Der Bürger, der mit seinen Steuern devot den ganzen geldaffinen Politfilz finanziert, wird absichtlich falsch informiert und systematisch belogen; werden Missstände aufgedeckt, ergehen sich die selbstherrlichen Potentaten in Windungen und Wendungen, sie haben weder den Charakter die Dinge beim Namen zu nennen noch für das geradezustehen, was sie anrichten.

    • Gruppe Giardino sagt:

      Hier fehlt ein Schlusssatz: “Gut, dass es die Gruppe Giardino gibt, welche diese Missstände aufdeckt, Fragen stellt und sich wie ein Pitbull an den Themen festbeisst.”

    • Ueli Gruber sagt:

      …. aber dann schlussendlich auch nichts unternimmt.

    • Gruppe Giardino sagt:

      Dass dieses Thema überhaupt an die Öffentlichkeit und so ins Parlament kam, ist alleine der Gruppe Giardino zu verdanken. Was tun Sie?

  2. Robert Hänggi sagt:

    Der Bundesrat steht über dem Gesetz. Er entscheidet alleine was für sein Volk gut ist. Und was nicht gut ist auch.

  3. Willy Stucky sagt:

    Jekami Flugwaffe! Wer Widersprüche sucht, findet sie immer, was aber nur beweist, dass gegenüber dem VBS ein genereller böser Wille wütet.
    Bekanntlich wird der Preis jeder Sache vom Markt bestimmt: Pech für alle, die meinen, der Tiger sei noch etwas wert. “Narren meinen”, sagt der Volksmund.
    Zuerst mittels unbedarfter journalistischer Auftritte die absolut notwendige Erneuerung der Luftwaffe verhindern – mit gütiger Mitwirkung einer Mehrheit von Frauen und Welschen – und nachher amüsiert zuschauen, wie die “Zentralstelle historisches Armeematerial” der Journaille ein gefundenes Fressen liefert. (Ich erwarte keine “likes”.)

    • A. Hohermuth sagt:

      Sehr geehrter Herr Stucki
      Es wütet keinesfalls ein böser Wille gegenüber dem VBS. Das ist die Lage völlig, aber völlig falsch eingeschätzt.
      Wenn Unfähigkeit herrscht und diese aufgezeigt wird, dann ist dies konstruktive Kritik. Dies wird hier bei Giardino seit Monaten so gehandhabt und hat nichts mit bösem Willen zu tun.
      Wenn die Unfähigkeit derart gross ist, dass es schmerzt, dann muss mit überdeutlichen Worten darauf hingewiesen werden und es müssten Taten folgen. Leider sind die konstruktiven Kritiker typisch schweizerisch viel zu nett um aggressiv und erfolgreich der Unfähigkeit die Stirn zu bieten und Veränderungen herbei zu führen.

  4. Hans Steffen sagt:

    Darf man so weit und so böse denken? Wenn ich mich an die Meldung über das “Weihnachtsgeschenk” der Tiger F5 an einen südamerikanischen Staat erinnere, sehe ich vor mir das Bild ausgestreckter “Gichthändchen”.
    Welche Kräfte aus der VBS-Administration verhindern das kostengünstige “Aufmöbeln” der Flotte und deren Weitereinsatz?

  5. Willy Stucky sagt:

    Sehr geehrter Herr Hohermuth
    Ich habe ausschliesslich von Medienberichten geredet, die unser Nof professionell durchforstet. Man kann mit guten Gründen für oder gegen die Nachrüstung der Tigerflotte sein. Was aber in Sachen Berichterstattung über Armeefragen abläuft, ist mit wenigen Ausnahmen unseriös bis agitatorisch.

  6. Robert Hänggi sagt:

    Ich fürchte 3 Zeitungen mehr als hundert Bajonette. Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  7. Urs Tischhauser sagt:

    Lieber Herr Hänggi
    Wenn wir in diesem Tempo abrüsten haben wir zwar noch mehr als 3 Zeitungen aber bald keine 100 Bajonette mehr….
    Das Ganze ist einfach unbeschreiblich! Man müsste vielleicht das ganze VBS in corpore der Alzheimerstiftung als Versuchsobjekt übergeben. Denn nicht, dass sie das Geschwätz von gestern heute nicht interessiert (Konrad Adenauer 1876 – 1967), nein sie wissen es schlicht nicht mehr!

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