Jetzt sind alle Schweizer Brücken ohne Sprengstoff

Jetzt sind alle Schweizer Brücken ohne Sprengstoff

Hübsch liegt sie über dem Rhein, die Holzbrücke, die Stein AG mit Bad Säckingen (D) verbindet. Doch der liebliche Schein trügt: Bis vor wenigen Wochen barg das Bauwerk Sprengpotential. Erst am 16. Oktober entfernten Spezialisten der Schweizer Armee Hunderte von Kilo Sprengstoff aus den Brückenpfeilern. Das berichtet der deutsche «Sonntag».
Die Idee hinter den explosiven Brücken war ebenso simpel wie effizient: Im Notfall – bei Heranrücken des Feindes – hätte man sie in die Luft gejagt. «Ein permanentes Sprengobjekt ist brutal in seiner Wirkung», erklärt der Militärhistoriker Gerhard Wyss dem Blatt. «Das jagen Sie mit fast hundertprozentiger Sicherheit in die Luft. Das braucht keinen Mut, keine Tapferkeit.» […]
Bis Ende Jahr sollen laut Brunner alle weiteren Sprengobjekte des Dispositivs 75 entschärft sein – die Armee setzt im Ernstfall auf beweglichere Barrikaden.
Bedauerlich, findet Militärhistoriker Wyss. «Das war eines der wenigen Gebiete, auf denen die Schweizer Armee Spitze war.»
Beitrag auf blick.ch – bazonline.ch
Kommentar:
Einmal mehr vernichtet man eine hervorragende Lösung, die nahezu nichts kostet, die aber ihre Wirkung auch ohne einen Sprengbefehl entwickelt hat. Wir sind gespannt, über wie viele “beweglichere Barrikaden” die Armee verfügt, und wer diese innert kurzer Zeit errichten kann.

 

Kommentare: 11

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Good news for the heavy infantry!

  2. Schaub Rudolf P. sagt:

    Auch dies ist wieder eine völlig unnötige “Entwaffnungsmassnahme”, über die man nur den Kopf schütteln kann, wenn sie zutrifft. Bereitet das VBS etwa heimlich einen Einmarsch der Deutschen Kavallerie unter General Steinbrück vor für den Fall, dass der störrische Souverän weiterhin an der Neutralität festhält und einen EU- und Nato-Beitritt ablehnt. Dem Schreibenden sind keine technischen Gründe bekannt, welche die Entladung der Brücke verlangt haben könnten. Denkbar ist allerdings, dass die Brücke neuerdings zu den geschütztes Kulturgütern gehört und deshalb nicht mehr gesprengt werden darf. Auch dies müsste als Unsinn qualifiziert werden. Denkbar ist weiter, dass das VBS seine “Aktiven” in Form von Waffen, Sprengobjekten etc., die gemäss Bundesratsbeschluss in Zukunft als Volksvermögen bilanziert werden müssen (sic!), reduzieren will, damit im Bundesrat nicht die Meinung aufkommt, das VBS habe einen zu grossen Anteil am Volksvermögen und bilde ein Klumpenrisiko, weshalb sein Budget entschieden zu reduzieren sei.

  3. Willy P. Stelzer sagt:

    Für was haben wir eigentlich je eine Sicherheitspolitische Kommission Ständerat und Nationalrat, beide bürgerlich dominiert? Mit was befassen sich eigentlich die Mitglieder der beiden Kommissionen? Diese Kommissions-Mitglieder müssen sich doch mit solchen Fragen der Reduzierung der Verteidigungsfähigkeit befassen. Oder wissen sie gar nicht was die VBS-Beamtenschaft so alles unternimmt? Aber für die Besetzung und Verteidigung der Brücken beschaffen wir ja GMTF!

    • Ueli Gruber sagt:

      @Willy P. Stelzer: Sie bringen es auf den Punkt. Entgegen der landläufigen Meinung sind es weder die Linken, noch die Gruppe Schweiz ohne Armee, die unser Land dauernd entwaffnen, sondern die Bürgerlichen: CVP, FDP und teilweise sogar SVP.

  4. Meier Paul sagt:

    Die Landesverräter sind heute überall anzutreffen, in allen Parteien und Verbänden. Es sind jene Weicheier, Hasenfüsse und Egoisten, denen jedes Mittel recht ist, nur um ihre eigene Haut zu retten. Unfähig Opfer auf sich zu nehmen, vom Wohlstand geblendet, aber tüchtig, sich als Blutsauger am Volksgut zu betätigen.
    Aber “der Krug geht zum Brunnen bis er bricht”. Wir sind wieder so weit wie 1798. Es ist wieder eine Revolution notwendig, bis die Eliten wieder zur Vernunft kommen. Wir müssen zur Selbsthilfe greifen, sofort!!

  5. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die Schweiz wird zur militärischen Lachnummer. Aus den zur Sprengung vorbereiteten Brücken wird der Sprengstoff entfernt. Die Brücken sollen aber neu mit Barrikaden vor dem Gebrauch durch unliebsame Benützer geschützt werden. Diese Barrikaden müssen schwerste Stahlkonstruktionen sein, sollen sie nicht durch einen schweren Lastwagen, einen Trax oder einen Panzer weg geschoben werden können. Die massivsten Barrikaden könnten übrigens auch zusammen geschossen werden. Schwere Barrikaden verursachen logistische Probleme. Einmal mehr ist knappes Geld des VBS mit blödsinnigen Massnahme verpulvert worden. Wir verzichten auf unseren grössten Trumpf, die sog. Sprengobjekte zur nachhaltigen Unterbrechung des Verkehrsnetzes. Wer so etwas anordnet muss schwachsinnig sein und darf nicht verlangen, dass Soldaten die nicht mehr sprengbaren Brücken im Ernstfall unter dem Einsatz ihres Lebens verteidigen.

  6. Stephan Ulrich sagt:

    Wann wird endlich BR Maurer entschärft? An der Zeit wäre es längst!

  7. Kaufmann Gotthard sagt:

    Einfach unglaublich, eine richtige Wut ist in mir aufgestiegen, als ich diesen weiteren absurden Streich, des VBS,
    zur Kenntnis nehmen musste. So dumm und so blöd, können diese Verwaltung und ihre Chefs gar nicht sein.
    Diese Sprengobjekte haben sehr viel gekostet, verursachen jedoch praktisch keine Unterhalt Kosten und haben eine,
    beachtliche abhaltende Wirkung.
    Dahinter muss die Absicht stecken, unser Land, bzw. seine Abwehrkraft bewusst zu schwächen.
    Am Ende steht wohl der Hintergedanke, uns in ein internationales Militärbündnis zu überführen.
    Die Chefs sind sofort zu entlassen, bzw. abzuwählen und ein Strafverfahren ist einzuleiten.
    Wo sind wohl unsere, ahnungslosen Parlamentarier, wo sind sie wohl geblieben ??? (am Apero ?)

  8. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich habe die Motivation dieser Leute auch nie nachvollziehen können, wahrscheinlich geht man von der Bedrohungslage aus, dass nur die Steinbrück’sche Kavallerie angreift, und Pferde können bekanntlich schwimmen…. Aber ernsthaft, es gehört zu den Sachen, die ich nicht verstehe. Allerdings ist es kein neuer Streich ich habe davon schon seit Jahren gehört und es stimmt wohl nicht wenn man das als weiteren absurden Streich des VBS darstellt. Ich glaube sogar mich erinnern zu können, dass es schon unter dem Namen EMD Bestrebungen gab die Sprengstellen (was ist der richtige Name?) zu entfernen. Wir müssen (als Strategen) ja immer überlegen, wie könnte der BöFei (oder der LiebFreu von der NATO) unser Land ausknipsen. Ich bin bisher immer von ein paar Helikoptern ausgegangen mit denen man strategische Punkte (vor der Mobilisierung der Schweizer Armee (gut also innerhalb von einem Jahr)) besetzen muss. Praktischerweise kann man jetzt mit leichtgepanzerten Fahrzeugen (gehen die umgebauten LandRovers, oder brauche ich noch mehr Schutz?) reinfahren, jetzt wird es ziemlich einfach, weil ich jetzt keine augebildeten Luftlandetruppen mehr brauche sondern mit “nur” infanteristisch ausgebildeten Leuten arbeiten könnte.

  9. Kaufmann Gotthard sagt:

    Es sind, oder besser, waren die PERMANENTEN SPRENGOBJEKTE ! ( Soldatensprache ein S davor ! )

  10. Stefan von Känel sagt:

    Ich frage mich, was mit beweglichen Barrikaden anstelle von Sprengobjekten gemeint ist – etwa die bekannten Stahlspinnenhindernisse?
    Wenn es nach dem VBS geht, sollen diese wohl leider auch verschwinden. Es ist ja bekannt, dass die Armee auf die Sperrstellen verzichten will.
    Meiner Schätzung nach, dürfte es in der ganzen Schweiz vielleicht noch ein paar Dutzend von diesen Hindernissen geben.
    Und offenbar ist ja gar nichts tabu, konnte doch beobachtet werden, dass diese Sperren selbst bei sehr wichtigen Verkehrsachsen und ultimativen Engnissen verschwanden.

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