Deutschland: Taskforce stellt der Bundeswehr düstere Prognose

Deutschland: Taskforce stellt der Bundeswehr düstere Prognose

Das Bundesverteidigungsministerium gibt zu, dass die eklatanten Ausrüstungsmängel der Truppe nicht schnell zu beseitigen sind. “Wir brauchen Zeit”, sagte Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder im Verteidigungsausschuss des Bundestags. Laut Teilnehmern erklärte die im Sommer von Ministerin Ursula von der Leyen eingesetzte Ex-Unternehmensberaterin, dass die eklatanten Lücken bei der Einsatzbereitschaft “nicht von heute auf morgen verbessert” werden könnten.
Suder und die Inspekteure der Teilstreitkräfte präsentierten in der Sitzung drei Stunden lang erste Ergebnisse von zwei sogenannten Taskforces des Ministeriums. Diese waren beauftragt worden, nachdem im September eklatante Lücken bei der Ausrüstung und der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr aufgedeckt wurden. Die Generäle legten damals einen Offenbarungseid ab, von “kreativer Mangelverwaltung” war die Rede. Kurz darauf kam sogar heraus, dass Deutschland im Notfall nicht einmal die Nato-Verpflichtungen einlösen kann.
Bericht auf spiegel.de

 

Kommentare: 4

  1. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die eklatanten Ausrüstungsmängel der Truppen Deutschlands sind für unseren Bundesrat beruhigend. Sie bestätigen seine Einschätzung der Bedrohungslage: Die Schweiz muss in absehbarer Zukunft nicht mit einem Angriff rechnen, jedenfalls nicht von Deutschland, das “Zeit braucht”, um die “eklatanten Ausrüstungsmängel” seiner Armee zu beheben. Immerhin könnte Deutschlands Situation den Bundesrat zur Frage veranlassen, wie lange die Schweiz benötigt, um die eklatanten Ausrüstungsmängel ihrer Armee zu beseitigen. Wenn Deutschland die Behebung der Ausrüstungsmängel seiner Armee vorantreibt, wäre eine weitere angebrachte Frage, ob die Schweiz nicht dasselbe tun müsste. Auch sie braucht Zeit, sehr viel Zeit sogar, um die kaputt gesparte Armee in Stand zu stellen. Denn gemäss Bundesrat Maurer sind das VBS und die Armasuisse wegen knapper personeller Ressourcen nicht in der Lage, mehrere Beschaffungsprojekte gleichzeitig voranzutreiben. Aber so blöde Fragen, stellen nur noch “Betonköpfe” aus dem kalten Krieg. Gut ist es, dass diese aufgrund Erreichens ihrer Lebensdauer bald aussterben. Dann hat man endlich Ruhe und wird nicht mehr durch unnötige Fragen behelligt. Trotzdem noch eine Frage: Gibt es neben dem friedfertigen (und angriffsunfähigen) Deutschland keine anderen Mächte, die in Europa gefährlich werden könnten, nicht zuletzt deshalb, weil Deutschlands Armee eklatante Ausrüstungsmängel aufweist? Damit sind aber wirklich genug völlig unzeitgemässe Fragen gestellt worden! In Basel tagt schliesslich die OSZE, welche im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland als erfolgreicher Streitschlichter gewirkt hat.

  2. Willy P. Stelzer sagt:

    Eine PUK, welche die derzeitigen unglaublichen Mängel der Schweizer Armee bestätigt und vor allem die Unfähigkeit der obersten Führungskräfte untersucht, ist überfällig. Welche Parlamentarier haben den Mut ein solches Unterfangen zu fordern und die Kursänderung in die Wege zu leiten? Welches waren die Konsequenzen bei der Mirage- und bei der Fichen-Affäre?

  3. Fritz Kälin sagt:

    Der ‘Speckgürtel’ um die Schweiz scheint etwas wurmstichig zu sein…

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ja, muss man berücksichtigen. Wenn die Verteidigungsfähigkeit von D nachlässt, kann ein möglicher Agressor von weiter her kommen und einfach durch D durchfahren. Es ist also nicht sicherer geworden. Ich weiss aber nicht ob die versammelte Intelligenz im VBS soweit denken kann. Andererseits ist auch ein militärisch schwaches Deutschland für die Schweiz durchaus eine Gefahr, denn im Gegnsatz zu uns, scheint man dort die Probleme etwas besser wahrzunehmen. Auch die Wehrmacht war vor dem 2. WK in einem eher blamablen Zustand und sie hat sich mit Bluffen, Glück und Frecheit durch das erste Kriegsjahr gemogelt. Ich habe immer noch die Bilder der “stehenden” Fahrzeugkolonnen in Frankreich vor Augen, denen ich irgendwann bei meinen Studien zum 2.WK begegnet bin. Es stellt sich die Frage, wie die Rüstungskapazität der deutschen Industrie ist. Die Schweiz hat zum Beispiel keine Möglichkeiten mehr Gewehre herzustellen, Deutschland hat SIG-Sauer und HecklerKoch. Sie haben eine Panzerschmiede (man denke nur an die Haubitze2000) usw.usf.

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