Islamischer Staat führt Wehrpflicht ein

Islamischer Staat führt Wehrpflicht ein

Nach einer mit hohen Verlusten verbundenen Serie von militärischen Rückschlägen haben die Terrormilizen des Islamischen Staates offenbar ein Personalproblem. Das Verteidigungsministerium des “Islamischen Staat” (IS) hat daher per Dekret die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Danach sind alle Männer im Alter von 15 bis 25 Jahre ab sofort verpflichtet, das Kalifat vor “Ungläubigen und Abtrünnigen” zu beschützen.
Familien, die ihre Söhne vom Wehrdienst befreien wollen, müssen nach einem Bericht der kurdischen Nachrichtenagentur Rudaw und der syrischen Website The Arab Source 1,5 Millionen irakische Dinare oder 240 000 syrische Pfund bezahlen. Das sind etwas mehr als 1300 Dollar. Mit den Erlösen will der IS die sich leerenden Kriegskassen auffüllen.
Beitrag auf badische-zeitung.de

 

Kommentare: 2

  1. Urs Tischhauser sagt:

    Es ist auf die eine Seite beruhigend zu wissen, dass scheinbar der Nachschub an freiwilligen “Hobbykriegern” nicht mehr ausreicht um regulären Streitkräften Paroli zu bieten. Damit hat der IS mit seinen paranoiden Anführer vermutlich bereits seinen Zenit überschritten. Andererseits ist es erschreckend, dass 15 Jährige Kriegsdienst zu leisten haben. Das erinnert doch sehr augenscheinlich an Adolf Hitlers letztes Aufgebot. Damit werden viele Junge einfach sinnlos verheizt und die sonst schon bitterarmen Staaten Syrien und Irak werden von den personellen Ressourcen her vollends ausgeblutet. “Aber eben: Die Geschichte lehrt, dass der Mensch nicht aus ihr lernt”.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Noch beruhigender zu beobachten, dass die Wehrpflicht, ganz im Sinne des Jugendlichkeitswahns auf 15-25 (also sozusagen die Hitlerjugend) eingeschränkt wird. Der IS ist offensichtlich westlicher als man so allgemein annimmt. Es entspricht übrigens der bekannten Theorie, dass ein Krieg immer dann losbricht, wenn es einen Ueberhang (ja das muss man so zynisch sehen!) an jungen Männern hat, die beschäftigungslos und ohne Aussicht auf Frau und Familie (erinnert mich ein bisschen an meine Studienzeit…) sind. Man hat ja auch in gewissen Kreisen lange Zeit die Ansicht vertreten, dass im Nahen Osten dies das eigentlich kriegstreibende Problem ist und nicht Israel. So wie es jetzt aussieht, IS, Syrienkonflikt, arabischer Frühling dürften diese Leute recht gehabt haben.

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