Für die Wahrung der Lufthoheit in einer Krise müsste die Schweiz rund um die Uhr vier Kampfflugzeuge in der Luft haben

Für die Wahrung der Lufthoheit in einer Krise müsste die Schweiz rund um die Uhr vier Kampfflugzeuge in der Luft haben

Verwundert reiben sich viele Experten die Augen, wenn sie in der Sonntagspresse lesen, die F-5 Tiger sei für den Luftpolizeidienst nicht geeignet – eine Aufgabe, die die Maschine nun während mittlerweile 30 Jahren erfüllt hat. Der Weiterbetrieb auch nur eines Teils der F-5-Flotte spare keine einzige Flugstunde auf der F/A-18 Hornet, verursache aber Mehrkosten von 40 Millionen Franken pro Jahr, selbst wenn man nur 26 F-5 weiter betreibe. Die Luftwaffe sagt, sie könne sich dies nicht ­leisten, während das VBS jedes Jahr dreistellige Millionensummen aus dem Militärbudget nicht nutzt. […]
Für die Wahrung der Lufthoheit in einer länger dauernden Krise müsste die Schweiz rund um die Uhr vier Kampfflugzeuge in der Luft haben. Nach zehn bis 20 Tagen – je nach Studie – wären unsere 32 F/A-18 am Boden. Sie müssten aufgrund der vielen Flugstunden gewartet, überholt und repariert werden; die Schweiz könnte ihre Verpflichtung als souveräner Staat nicht mehr erfüllen.
Kommentar von Roger Harr in der BaZ

 

Kommentare: 5

  1. Urs Tischhauser sagt:

    Als Panzerartillerist aD habe ich mich ja schon gewundert, dass von der Politik ein Vertreter der Fliegerabwehr zum Chef der Flieger ernannt wurde. Okay, “fire und ice” kann ja spannend sein. Aber die lauwarme Luft die seither um alles was fliegt produziert wurde mag für einen Heissluftballon reichen, aber nicht für den Nachbrenner eines Jets. Klar ist es ein mühsamer Job umzusetzen, was die Politik vorgibt. Und, auf jedem Bau haben wir einen Polier und für das VBS muss ein Maurer ohne Unterstützung reichen.
    Aber, dass 32 ganze Jets und 26 “halbe” Jets sicher besser sind, als 32 ganze Jets und sonst nichts sollte sogar einem Handlanger einleuchten. Alles andere ist einfach unsinnig und wird nicht richtiger mit allem was dagegen gesagt und geschrieben wird.
    Roger Harr weiss von was er schreibt, oder? Denn dieser war ja in seiner aktiven Militärzeit wirklich vom fliegenden Personal!

    • Fritz Kälin sagt:

      Satirisch könnte man das Gefühl bekommen, bei den Flab-Offiziere Blattmann und Schellenberg wäre das Freund-Feind-Erkennungsgerät falsch gepolt, weshalb sie jetzt das (verbale) Feuer auf die eigenen Tiger eröffnen…

  2. Roger HARR sagt:

    Sehr geehrter Herr Tischhauser
    Ich habe zwar eine Berufspiloten- und Instrumentenlizenz und etwa 2000 Flugstunden, doch ich war in der Luftwaffe nicht Pilot. Während Jahrzehnten habe ich in den Einsatzzentralen bei grossen Luftwaffenübungen erlebt was Luftkriegführung bedeutet und worauf es ankommt. Jeder der rechnen kann wird verstehen worum es geht. Wenn es nur Piloten verstehen könnten wäre etwas faul daran!

  3. Ueli Gruber sagt:

    Schellenberg hat ja schon damals 2001 die Swissair gegroundet, warum nicht jetzt 15 Jahre später auch noch die Swiss Air Force…

  4. johannes fischer sagt:

    Zur Bemerkung von Ueli Gruber: Nicht Schellenberg hat die Swissair gegroundet, sondern BR Kaspar Villiger und der damalige Chef der UBS, Ospel, haben es getan, indem sie sich weigerten, der Swissair in einer schwierigen Lage die sofort benötigten liquiden Mittel z.Vf. zu stellen. BR Villiger hat als eher schwacher Chef des Finanzdepartements gezögert und Ospel hat sich auf die dringenden Anrufe hin nicht gemeldet. Wahrscheinlich wollte er sich nicht melden aus Gründen, die wir nicht kennen. Es gibt diesbezügliche nur Vermutungen.
    Ein Trauerspiel par excellence und ein erstes Anzeichen, dass sich in der Schweiz politische und wirtschaftliche Verantwortungslosigkeit, die seither an der Tagesordnung ist, breit zu machen beginnt. Ob Massnahmen Land, Volk und Arbeitnehmern dienen, wird immer mehr Nebensache, Hauptsache, die Akteure können zuerst selber profitieren.
    Nochmals zu Schellenberg: Er hatte nach dem Grounding den Auftrag, ein Gutachten über den Niedergang der Swissair zu erstellen. Dieses sei wenig brauchbar gewesen heisst es. Deshalb wunderten sich viele Miliz- und auch Berufsoffiziere doch sehr, dass er eine so steile Karrieren vom Oberst i Gst zum KKdt machen konnte. Man meint, er hätte einflussreiche Göttis gehabt, denen es gelungen sei, den gutgläubigen BR Ueli Maurer zu beeinflussen, was ja gar nicht so schwer ist, wenn man das Wirken des um ihn tätigen engeren Mitarbeiterstab beurteilt.

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