Nato-Generäle rechnen mit einem Krieg in Europa

Nato-Generäle rechnen mit einem Krieg in Europa

Hält der Waffenstillstand von Minsk oder hält er nicht? Während die Unsicherheit über das Abkommen zwischen der ukrainischen Regierung und den von Russland gestützten Rebellen im Osten des Landes andauert, explodierte am Sonntag in Charkiw eine am Strassenrand versteckte Bombe. Mindestens zwei Menschen starben und zwölf oder mehr wurden verletzt.
Manche westliche Generäle dürften über den ersten Anschlag mit Todesfolge in der zweitgrössten Stadt der Ukraine nicht erstaunt sein. Sie gehen zunehmend davon aus, dass der Appetit des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit der Eroberung von Donetzk, Lugansk und neu Debalzewo längst nicht gestillt ist. Hohe Militärs glauben, dass sich Putin auf einen Grosskonflikt in den nächsten Jahren vorbereitet.
Beitrag auf 20min.ch

 

Kommentare: 9

  1. Schaub Rudolf P. sagt:

    Herr KKdt Blattmann wird in nächster Zeit in den Mittleren Osten reisen, um dort eine Waffenausstellung zu besuchen. Wäre es nicht besser, wenn er mit dem VBS Chef BR Maurer und BR Schneider-Ammann, Stv von Br Maurer, die NATO-Generäle besuchen und mit Ihnen die künftigen Bedrohungslagen in Europa und das Feindbild, mit dem zu rechnen ist, besprechen würde. Die NATO-Generäle könnten auch befragt werden, was sie von der beabsichtigten Weiterentwicklung der Schweizer Armee halten und ob sie es gut finden, dass in der Schweiz nur noch eine theoretische Verteidigungskompetenz im Sinne von “savoir faire” sichergestellt werden soll. Eine weitere sich aufdrängende Frage wäre, ob sie es auch angebracht fänden, in der gegebenen Situation angeblich überzähhlige Leopard Panzer, M 109 Panzer-Haubitzen und Bisongeschütze zu verschrotten. BR Maurer und BR Schneider-Ammann könnten dann als glaubwürdiges Duo ihre Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat davon überzeugen, dass man sich in der Sicherheitspolitik gründlich vergaloppiert habe und den von Giardino längst verlangten Kurswechsel trotz des eigenen Gesichtsverlusts nun tatkräftig einleiten und vorantreiben müsste.

    • fritz kälin sagt:

      Der Breedlove war glaub im Dezember höchstpersönlich in der Schweiz. Da hat unser CdA sicher in einem 4Augen-Gespräch vermittelt bekommen, dass man seitens der NATO nicht will, dass die Schweiz auch im nächsten Kalten Krieg neutral bleibt…

  2. Willy Stucky sagt:

    “Die Russen erwarten, dass es einen Krieg gibt mit irgendjemandem in den nächsten fünf oder sechs Jahren”, sagt General Hodges wohl zu Recht.
    Ein solcher General flösst mir Vertrauen ein, weil er imstande ist, das alte Problem mit Russland objektiv zu formulieren. Einst waren es die Schweden, die nach Moskau strebten. Dann die Franzosen. Dann die Deutschen. Dazwischen immer wieder die Türken. – Sind es nun zum zweiten Mal seit dem Krimkrieg die Angelsachsen? So sieht es in den russischen Köpfen aus, und wer nicht imstande ist, sich in die subjektive Befindlichkeit des potentiellen Feindes zu versetzen, ist nichts als ein klassischer Kriegshetzer.
    Unsere westlichen Politiker sollten jetzt endlich merken, was sie mit der Unterstützung der infantilen ukrainischen Begehrlichkeiten angerichtet haben. Haben diese Naivlinge im Ernst geglaubt, Russland sehe tatenlos zu, wenn ihr Kriegshafen Sevastopol in die Hände der Nato gerät?
    Was haben damals die Amerikaner zu Recht getan, als die Japaner durch die Bombardierung Pearl Harbors die amerikanische Pazifikflotte auszuschalten versuchten? Und was haben die Engländer zu Recht getan, als Argentinien die Falklandinseln besetzte? Keine Grossmacht verschenkt seine Kriegshäfen kampflos, denn jeder grosse Krieg wird auf den Weltmeeren entschieden.

  3. Man kann die Lagebeurteilung der NATO-Generäle natürlich als “heuchlerische Politik-Astrologie” abtun und von “Angst-Macherei” sprechen. Eines ist jedoch sicher: Wer glaubt, dass Putin lediglich auf dem Papier aufrüstet, mit Säbeln rasselt, die er gar nicht habe und sich die antirussische Politik der EU, der NATO und der USA “einfach so gefallen lässt”, verfällt meines Erachtens gefährlichen Illusionen. In einem kürzlichen Interview erklärte der CdA: “Wir müssen parat sein!” Wie bitte? Greift Herr Blattmann jetzt zum roten Telefon und lässt im Auftrage seines Chefs, Bundesrat Maurer den folgenden Befehl hinaus: “An Alle von CdA – Ab sofort beginnt der Aufwuchs der ganzen (Rest-) Armee – in spätestens 5 Jahren müssen wir parat sein, dann holen nämlich die Russen zum Generalangriff auf Westeuropa aus.” Oh Du heilige Einfalt! Gemäss der jetzt in Beratung stehenden Militärgesetzrevision (die unter dem verlogenen Titel “Weiterentwicklung der Armee/WEA” daherkommt), soll jetzt eine “erhöhte Bereitschaft” eingeführt werden. Man könne dann innert 10 (zehn!) Tagen 34’000 Mann mobilisieren. Fakt ist, dass ein Milizarmee, die nicht innert 48 Stunden als GANZES mobilisiert werden kann, bleibt gescheiter zuhause.
    Was muss eigentlich noch passieren, dass in dieser Landesregierung, dass in den Eidg.Räten, dass in der VBS-Verwaltung, dass der Armeeleitung die Einsicht Einzug hält, dass die bisherigen schweizerische Sicherheits- und Armeepolitik eine einzige Anhäufung von Fehlentscheiden war und dringendst einer Kursänderung im Sinne von GIARDINO bedarf? Aber “Bundesbern” kümmert das offensichtlich nicht. “Ein Hauch von Verrat weht durch das Land”, hat einst Generalstabschef und Korpskommandant Jörg Zumstein im Zusammenhang mit der Widerstandsorganisation P-26 gesagt. 2015 sind wieder soweit. Die Sicherheit von Land und Volk kann nicht mehr gewährleistet werden. Für diese unverantwortlichen Versäumnisse werden die kommenden Generationen einen teuren Preis zu bezahlen haben. Heul Dir, Helvetia!
    Im kommenden Herbst finden die Eidg. Wahlen statt: Jene Bisherigen (und Neu-Kandidierenden), welche die jetzige Militärgesetz-Revision tel quel durchwinken (und damit die Verfassung verletzen!) sind abzuwählen.
    Hermann Suter, Präsident Gruppe GIARDINO.

  4. Alfred Müller sagt:

    Was hörte ich da heute Abend 27.2.2015 in der deutschen Tagesschau: Frau von der Leyen, die deutsche Verteidigungsministerin stoppt ab sofort jedes weitere Vernichten, Veräussern, etc von Leopard Pz.
    Hut ab vor dieser Frau!

  5. Kaufmann Gotthard sagt:

    Heute Abend war die SVP Prominenz in Sursee, siehe SRF. Ich habe es mir nicht nehmen
    lassen, die creme de la creme, zu kontaktieren und sie betreffend Armee anzuzünden
    und heraus zu fordern.
    Ergebnis:
    Christoph Blocher, freundliches Gespräch, aber sofort Hinweis auf Ueli Maurer.
    Ueli Maurer habe ich etwas brutal angesprochen, um im vorgehalten, dass er seinen Laden
    überhaupt nicht im Griff habe. Mehr Leute im VBS als früher, bei der grösseren Armee,
    nicht mehr verteidigungsfähig, lasse sich von den Chefbeamten gängeln, habe noch keinen
    Einzigen ersetzt, und die unseligen Materialvernichtungen, weitere Absichten in der Rüstungs Botschaft 2014, Pz Leo4 und Pz Hb,zu vernichten, sein Kommentar: Der alte Schrott ist zu eliminieren. Auf die Frage um die Rückgabe von Millionen Kredite keine Antwort.
    Kernaussage: GIARDINO seien seine grössten Feinde! Dann lief er weg.
    Toni Brunner, ganz anderer Ton, sorge um die Armee, Bestand viel zu klein, neue Mobil-
    machung von nur 35000 Mann lächerlich, es müsse was geschehen.
    Adrian Amstutz mit meinen Aussagen uns Anliegen in Uebereinstimmung.
    Nadja Pieren grosse Sorge um die Armee, es muss unbedingt etwas getan werden, so geht es nicht weiter, Lage ist zu ernst. 24 Stunden Bereitschaft der Luftwaffe ist möglich
    und ist sofort zu realisieren.

    • fritz kälin sagt:

      Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit derartigen Cüpligesprächen den gefährdeten Kettenfahrezugen eher ein Bärendienst erwiesen wird. Vor allem, wenn diese unter vier Augen geführten Gespräche anschliessend auf einem öffentlichen Blog ausgebreitet werden…

  6. Schaub Rudolf P. sagt:

    Giardino soll gemäss BR Ueli Maurer sein grösster Gegner sein. Das kann durchaus zutreffen, wenn sich BR Maurer der GSOA angenähert haben sollte, weil Giardino für eine glaubwürdige Armee eintritt. Trotzdem bin ich stolz, Mitglied von Giardino zu sein. Zudem bin ich der Auffassung, dass BR Maurer der grösste Gegner unserer Armee ist, weil er seinen “Laden” überhaupt nicht im Griff hat und immer wieder Aussagen macht, welche sich auf die Armee negativ auswirken. BR Maurer kommt übrigens das grosse “Verdienst” zu, den Gripen zum Absturz gebracht zu haben. Die GSOA soll sich schon ernsthafte Gedanken gemacht haben, BR Maurer mit ihrem “Friedenskreuz” auszuzeichnen.

  7. Willy P. Stelzer sagt:

    Gut gemacht, Gotthard Kaufmann. Nur eine solch direkte Gesprächsführung macht Eindruck, wenn überhaupt. BRUM führt nicht – er wird geführt. Erfreulich sind hingegen die Reaktionen von Toni Brunner und Adrian Amstutz. Bei diesen beiden Nationalräten, nachdem sie in den vergangenen 14 Monaten von verschiedenen Seiten mit präzisen Informationen über den Zustand der Armee versorgt worden sind, scheint der Groschen gefallen zu sein. Interessant wird sein was die Delegierten der SVP heute Samstag in Nottwil beschliessen werden. Die Armee wird mindestens in der SVP im Hinblick auf die Wahlen im Herbst 2015 ein Thema sein. Aber warum sollten wir beunruhigt sein? Der Armeechef warnt in der NLZ vom 22. Februar 2015 “von den Folgen der Ukraine-Krise: “Wir tun gut daran, parat zu sein”. Am 7. Mai 2011 habe ich an der Giardino-Veranstaltung in Sempach BRUM gefragt, ob er die Armee mobilisieren könne, falls dies notwendig würde. Er hat damals ohne Umschweife gesagt, dass er dies nicht könne. Seither sind unter der Führung Maurer Blattmann vier Jahre vergangen und wir verfügen noch immer über kein wieder hergestelltes Mobilmachungs-System. Die Zeit ist gekommen Klartext zu sprechen. Rücktritte sind überfällig.

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