Fluglärm-Gegner wollen ans Bundesverwaltungsgericht

Fluglärm-Gegner wollen ans Bundesverwaltungsgericht

Der Jahresbeginn auf dem Flugplatz Meiringen war intensiv. Der Wiederholungskurs fand statt, und die Tiger-Staffel trainierte während sieben Wochen. Zudem starteten die Kampfjets in Meiringen, welche den Luftraum über Davos während des WEF sicherten. Mittlerweile herrscht auf dem Flugplatz Meiringen Normalbetrieb. Das heisst die F/A-18-Jets starten und landen täglich von 8.00 bis 12.00 und von 13.30 bis 17.00 Uhr. Noch bis Ende März finden einmal pro Woche Nachtflüge statt. Total soll die Anzahl der Flugbewegungen auch dieses Jahr nicht mehr als 5000 betragen.
Für die Fluglärm-Gegner von der IGF (Interessengemeinschaft für weniger Fluglärm in der Alpenregion) ist das naturgemäss viel zu viel. Bereits Ende 2010 reichte die IGF eine Lärmklage beim VBS ein und forderte eine Reduktion auf 2500 Flugbewegungen pro Jahr. Die IGF störte sich insbesondere an den lauten F/A-18-Kampfjets, die nachweislich mehr Lärm verursachen als die Tiger-Jets. Auf ihre Lärmklage haben die Fluglärm-Gegner zwar eine Empfangsbestätigung erhalten, allerdings gab das VBS bis heute keine konkrete Stellungnahme ab. Die IGF will sich nun nicht länger gedulden. «Das VBS vertröstete uns bereits 2012 bis nach der Gripen-Abstimmung. Das war für uns nachvollziehbar. Doch auch danach tat sich nichts», sagt der Unterbächler Emil Feuz, der im IGF-Vorstand sitzt.
Beitrag auf jungfrauzeitung.ch

 

Kommentare: 2

  1. Markus Gisel sagt:

    Nicht nur erstaunlich, sondern geradezu nachlässig, dass diese vorhersehbare Entwicklung von den Baumeistern des neuen Standortkonzeptes der Armee, bzw. des Stationierungskonzeptes der Luftwaffe offenbar in ihren Überlegungen völlig negiert wurde. Es ist und bleibt ein schwerer Fehler, dass der Flugplatz Dübendorf auf der Strecke blieb und dass dort überhaupt die Jets abgezogen wurden. Auch wenn damals vereinzelt Reklamationen, hauptsächlich von ideologisch gefärbten, Lärmgegnern eingingen, so waren diese in der Form vor dem Abzug beim Gros der Bevölkerung durchaus akzeptiert. Die gegenwärtige Planung bezüglich Dübendorf hat einen Mehrfrontenkrieg entfacht, dessen Ausgang höchst ungewiss ist. Soll die Luftwaffe nicht ihrer letzten Trainingsmöglichkeiten beraubt werden, dann ist ein Umdenken höchste Zeit! VBS, CdA und der Kommandant Luftwaffe sind gefordert den Scherbenhaufen wieder zusammen zu kitten!

  2. Peter Bosshard sagt:

    Dem Kommentar von Markus Gisel ist 100% zuzustimmen. Ja, weit haben wir es gebracht in unserem Land. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass sich Unvermögen und Ignoranz wie ein roter Faden durch fast alle Instanzen zieht. Von welchen Dämonen war denn das VBS, als Eigentümerin des Dübendorfer Flugplatzgeländes, inspiriert, als es beschloss das Heft über die Zukunft des 170 ha grossen umzäunten Flugplatzgeländes freiwillig und ohne Not aus der Hand zu geben? Das VBS spielt heute nur noch eine marginale Rolle. Stattdessen scheint nun die Zürcher Regierung den Ton anzugeben und foutiert sich dabei um die Frage, ob das Volk in den Anrainergemeinden solch masslose und völlig unsinnige Zubetonierung wertvollen Geländes überhaupt will. Auch dieses Vorgehen scheint mir einer direkten Demokratie unwürdig. Für die vergleichsweise geringe Summe von rund vier Millionen Franken Betriebskosten pro Jahr führt das VBS etappenweise einen der bedeutendsten Militärflugplätze dem «Untergang» zu. In Anbetracht der Hunderte Millionen Franken, die fast jedes Jahr vom VBS ungebraucht in die Bundeskasse «zurückfliessen» beinahe ein Hohn. Die zirkulierende Mär von dreissig- und mehr Millionen Franken stammt wohl aus der Trickkiste von Spindoctors.
    Bizarr erscheint dabei leider die Tatsache, dass die armasuisse und die Luftwaffe seit Anbeginn in die Planung und Ausarbeitung des neuen Nutzungskonzeptes involviert waren. Wieweit sich die zuständigen Führungsorgane einbringen konnten, ist nicht bekannt, aber wer die für die Aviatik sehr ungünstige Flächenaufteilung betrachtet, erkennt rasch, welche Interessen sich hier offenbar durchgesetzt haben. Es ist mit Fug zu befürchten, dass sich kapitale Fehlentscheidungen dereinst bitter rächen werden, während die heutigen Entscheidungsträger dann nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können. Das alles, liebe Mitglieder, rüttelt schon beträchtlich an bisherigen Überzeugungen.

Kommentare sind geschlossen.