Schon wieder: Beschaffungs-Flop im VBS

Schon wieder: Beschaffungs-Flop im VBS

Droht der Armee nach dem 750-Millionen-Flop um das Informatiksystem FIS Heer das nächste Beschaffungsdebakel? Haben die hochdekorierten Armeeplaner wieder ungenügend evaluiert?
Fakt ist: Einmal mehr musste SVP-Verteidigungsminister Ueli Maurer die Sicherheitspolitiker in Bundesbern über Probleme bei einem Rüstungsgeschäft orientieren. Konkret geht es um ein neues Radarsystem für die Schweizer Militärflugplätze: das 296 Millionen Franken teure militärischen Anflugleitsystem Mals Plus.
Man habe das System «in Deutschland ab Stange gekauft, und bei der Installation in der Schweiz kam es zu einigen Problemen», führte Maurer laut Insidern kürzlich in der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK) des Nationalrats aus. «Offenbar funktioniert das System in der Ebene, aber wenn sich in den Bergen an den Hängen zum Beispiel eine Kuh bewegt, nimmt der Radar diese Kuh als feindliches Instrument wahr, und das stört», so Maurer. «Der Lieferant hat grosse Mühe, das System auf unsere Verhältnisse anzupassen, und das hat zu einer Verzögerung geführt.»
Beitrag auf blick.ch

 

Kommentare: 4

  1. Fritz Kälin sagt:

    Ich vermuuuuhte mal, dass so ein Gerät für die Alpwirtschaft beim allabendlichen Zusammentreiben der Kühe eine grosse Hilfe sein könnte.

  2. Einmal ganz ehrlich: Ich mag es dem VBS und der Armeeleitung wirklich nicht gönnen, dass sie mit regelmässiger Beharrlichkeit von einem Beschaffungsdebakel ins andere fallen. Ärgerlich ist dies allemal und zwar für ALLE – auch für uns Steuerzahler. Es gibt für das VBS und die Armeeleitung allerdings strafmildernde Umstände. Sie liegen darin, dass die “hohe Politik” die Armee seit 20 Jahren ausgesprochen finanzgesteuert “weiterentwickelt”. Dank dieser kurzsichtigen Politik mussten tausende von qualifizierten Mitarbeitern in die Wüste geschickt werden und diese nahmen dabei ein gewaltiges Know How Potenzial in ihren beruflichen Rucksäcken mit nach Hause – auf Nimmerwiedersehen notabene! Folge: VBS und Armeeleitung sind nur noch sehr begrenzt in der Lage, komplexe Beschaffungsprojekte für Rüstungen aller Art gehörig auf die Schiene zu bringen. Diese “Radarkühe” sind eine Folge exakt dieser verfehlten Politik! Es wird wohl Jahre dauern, bis auch dieses Know How wieder aufgebaut sein wird. Für den Wiederaufbau dieser Armee (nachdem die Eidg. Räte wider besseres Wissen die verfassungswidrige und militärisch untaugliche “WEA”-Reform durchgezwängt haben werden) wird allerdings mindestens 10-15 Jahre in Anspruch nehmen. Wir können nur noch hoffen und beten, dass der “Krieg kommt und keiner hingehen kann – weil er/sie in keinster Weise vorbereitet sind”? Hermann Suter, Präsident Gruppe GIARDINO.

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die beschafften Radar-Geräte könnten auf die Exponenten unserer Phantom- bzw. Papierarmee auch beruhigend wirken, indem die vom Radar erfassten Kühe aufgrund einer neuen Truppenordnung als eigene Flugzeuge qualifiziert werden. Dann darf bei den vorgesehenen beweglichen Aktionen mit den Mechanisierten Rumpfbrigaden zur Schwergewichtsbildung in der Armee 17 von einer krassen Luftüberlegenheit gegenüber jedem Aggressor ausgegangen werden. Damit wird die bewegliche Kampfführung am Boden wieder eine ernst zu nehmende Option, mit der sich das Volk beruhigen liesse! Wäre das nicht eine tolle Sache?

  4. Franz Betschon sagt:

    Wer redet da denn von 296 Mio Fr., es sind ja schon 363 Mio Fr. Endkosten angekündigt, sagen wir mal 400 Mio Fr.. Soviel Kostenüberschreitungen haben beim Mirageskandal seinerzeit den Kopf des Departementschefs, eines Generalstabschefs und des Kommandanten der FF Trp. gekostet. Es wurde eine PUK eingesetzt, und das Resultat war der spätere Rüstungsablauf, mit dem über Jahrzehnte hinweg komplexe Rüstungsvorhaben als Nullfehlerübungen abgewickelt wurden. Aber das Instrument der PUK gibt es ja nicht mehr. Es hat den Räten nur Ärger gebracht.
    Schuld ist gemäss BR UM der berühmte “Man”. Zur Erinnerung, vor dreissig Jahren (ach ja, schon wieder die Nostalgiker) kaufte man den QUADRADAR, um auch auf Gebirgsflugplätzen unter schwierigen Umständen landen zu können. Dies war ein sog. “Warenhausradar” aber effizient. Nun müssen neu die Schweizer Piloten nicht mehr auf Gebirgsflugplätzen landen, die NATO hat andere Standards gesetzt.
    Derjenige, der mir am wenigsten Leid tut, ist der Steuerzahler. Er weiss von der ungeheuren Geldverschwendung seit Jahren und tut nichts dagegen. Allenfalls könnte er Ende 2015 bei den Wahlen konsequent alle “Rüstungspolitiker” abwählen.

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