Schon wieder ein NATO-General in der Schweiz

Schon wieder ein NATO-General in der Schweiz

Der italienische General Mirco Zuliani, stellvertretender Oberbefehlshaber des Kommandos für Transformation der North Atlantic Treaty Organisation (NATO), besucht vom 26. bis zum 29. April 2015 die Schweiz und die Schweizer Armee.
General Zuliani, Deputy Supreme Allied Commander Transformation (DSACT), wird anlässlich seines Aufenthaltes über Themen wie Weiterentwicklung der Armee, Doktrin und Rüstungsplanung informiert und das Mechanisierte Ausbildungszentrum (MAZ) in Thun sowie den Militärflugplatz Payerne besuchen.
Daneben finden verschiedene Arbeitsbesprechungen statt, unter anderem mit dem Chef Sicherheitspolitik VBS, Botschafter Christian Catrina, dem Chef der Armee, Korpskommandant André Blattmann, und dem Chef Armeestab, Divisionär Hans-Peter Walser.
Mitteilung des VBS
Kommentar:
Schon wieder ein NATO-General bei unseren Militärs – und wieder kein Treffen mit dem Verteidigungsminister. Erfahren wir evtl. dieses Mal, was hinter verschlossenen Türen besprochen wird? “Arbeitsbesprechungen” tönt ja wunderbar neutral – als ob der General zum Kaffeekränzchen vorbeikommen will.
Interessant auch die Formulierung, dass er “informiert” wird. Offenbar geht es um “einseitige Übermittlung”. Informiert wird offenbar nicht zurückhaltend, sonst wäre der General nicht vier (4!) Tage in der Schweiz.
Aufhorchen lässt auch seine Aufgabe:

“It [the Allied Commander Transformation] is intended to lead [sic!] military transformation of alliance forces and capabilities, using new concepts such as the NATO Response Force and new doctrines in order to improve the alliance’s military effectiveness.” – Quelle: Allied Command Transformation auf wikipedia.org

Führt er im Hintergrund die WEA?
Hallo Bern?! Aufwachen!

 

Kommentare: 8

  1. Nur ein Wort: “Catrina”

  2. Urs Berner sagt:

    … der Kommentator scheint ja richtig aus dem Häuschen, weil ein italienischer NATO-General zu Besuch kommt. Haben Sie Angst, dass die den Beitrit der Schweiz zur NATO unterschreiben? Aufwachen …! Wo liegt denn das Problem? Über die WEA entscheidet das Parlament und vielleicht sogar das Volk!

    • Gruppe Giardino sagt:

      Dann erklären Sie uns doch mal, wozu der General bei uns zu Besuch ist… Weil wir eine Armee planen, die sich zu kopieren lohnt?

  3. Willy Stucky sagt:

    Mein “like” für Ihren bündigen Kommentar, Herr Hans Ulrich Suter, möchte ich mit dem Hinweis erläutern, dass der feine Herr Catrina offensichtlich den Segen der Parlamentsmehrheit hat. Es ist die Mehrheit des gegenwärtigen Parlaments, welche die Neutralität begraben möchte. Die Schweiz gehört offensichtlich zu den wenigen “Demokratien”, in welchen Legislative (und Exekutive) den Volkswillen nicht spiegelt.

  4. Gotthard Frick sagt:

    Bottmingen, 28.04.2015
    Sehr geehrter Herr Berner,
    Darf ich Ihnen in Erinnerung rufen, was in der Chinesischen Presse über die Partnerschaft für den Frieden (und die anderen von ihr gegründeten “Partnerschaften”) sowie über die NATO stand? Es sei ein Instrument der USA zur Durchsetzung von deren weltweiten strategische Interessen. Es ist kein Organisation, an der kein Land wie die Schweiz Mitglied sein sollte, dass von Generalstäben auch ausserhalb des “WESTENS” (USA, NATO) als neutral wahrgenommen werden will.
    Vielleicht wäre es gut, Sie würden sich etwas über die Entwicklung der Weltlage informieren.
    Mit freundlichen Grüssen Gotthard Frick

  5. Alexander Steinacher sagt:

    “Aus dem Häuschen”! Genau! und was sucht der in unserem Kommandohäuschen? Und wer ist der nächste Intensiv-(Be)sucher? Neutrales Gegenrecht für einen Interessenten aus Putins Umkreis?

  6. Schaub Rudolf P. sagt:

    Vielleicht besucht General Zuliani die Schweiz vor allem deshalb, weil sich die NATO vergewissern will, ob sich das Land, das früher eine Ernst zu nehmende Armee unterhalten hat, mit deren Weiterentwicklung tatsächlich wehrlos machen will. Möglicherweise ist General Zuliani ein charmanter Italiener, der nach drei Gläsern Merlot seinen Gesprächspartnern kritische Fragen betreffend unsere sicherheitspolitischen Illusionen ohne zu verletzen stellen kann. Mit Herrn Botschafter Catrina kann er möglicherweise über den Kauf von Tigern sprechen, da Herr Botschafter Catrina aufgrund seiner Dissertation einiges von Waffengeschäften versteht. Prospektiv könnte sich General Zuliani auch schon erkundigen, wann die ersten F/A 18 gekauft werden könnten. Wenn sich die Völker – wie es in den letzten Jahren geschehen ist – zu einer immer stabileren Friedensgemeinschaft entwickeln, kann die Schweiz in absehbarer Zeit auch auf den Luftpolizeidienst verzichten. Mit den frei werdenden finanziellen Mittel könnte Filmförderung betrieben werden. Wäre das nicht toll?

  7. Häcki Walter sagt:

    Solche Besuche fanden immer wieder statt, an sich nichts auffälliges und kaum etwas mit der NATO Doktrin zu tun, aber sicher mit den aktuellen Armeereduktionsoparation.
    Was mich beunruhigt, ist auch Catrina.
    Vermutlich geht es doch um weitere Ausverkäufe von noch gutem Material nach der WEA- Verkleinerung.
    Oder der Italiener will wissen, wie die Schweiz künftig mit leeren militärischen Taschen die NEAT sichern will oder ob dies die Italiener übernehmen sollen. Wenn Anschläge von Putin oder ISIS treuen grünen München erfolgen .
    Hatte nicht auch Metternich bei der Öffnung des Gotthardbahn Tunnels sich die Frage gestellt, ob dieser nicht ein Sicherheitsrisiko für Deutschland werde, und ob man dieses den Schweizern nicht vorsorglich wegnehmen sollte.

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