Postulat: Bestandeserhöhung für die Armee – Der Bundesrat wiegelt ab

Postulat: Bestandeserhöhung für die Armee – Der Bundesrat wiegelt ab

Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht darzulegen, wie eine Bestandeserhöhung der Armee auf einen Bestand von 120 000 und 140 000 Armeeangehörigen (AdA) aussehen könnte. Er klärt dafür insbesondere folgende zwei verschiedene Grundmodelle ab:
1. Im ersten Modell erfolgt die Erhöhung von Grund auf: Es wird das gesamte Vorgehen umschrieben, welches notwendig ist, um die neue Armee von 100 000 AdA bei Anzeichen einer erhöhten Bedrohung auf einen Bestand von 120 000 und 140 000 AdA zu erhöhen. Dabei wird der Aufwand von Zeit und Kosten bezüglich Aufbieten, Ausbildung, Ausrüstung, dem Bilden von Formationen usw. ausgewiesen.
Angestrebt wird für dieses zusätzliche Element die Kampfkraft einer flexibel einsetzbaren, modern ausgerüsteten Infanterie.
Das ganze Postulat und die ernüchternde Antwort des Bundesrats auf parlament.ch
Kommentar:
Mit seiner Antwort empfiehlt sich der Bundesrat zur Gesamtabwahl in diesem Herbst/Winter. Lieber soll die Armee jetzt zerstört werden, um später dann festzustellen, dass eine Bestandeserhöhung logistisch gar nicht mehr möglich ist. Diesem Bundesrat fehlt jegliche strategische Sicht – oder er handelt nicht im Interesse der Schweiz. Beide Möglichkeiten sind eine Bankrotterklärung.

 

Kommentare: 7

  1. Grundsätzlich ist JEDE Erhöhung willkommen, u zwar a priori.
    100000 Mann (= 33000 im Schichtbetrieb) ist geradezu
    lächerlich. Ob 20000 oder 40000 mehr, muss aber jedem
    besorgten Bürger als Streit um des Kaisers Bart vorkommen
    angesichts eines Gesamtbedarfes von min 500000. Unter dem
    Motto “Jeder Schweizer ist dienstpflichtig” sollten Bundesrat
    und Parlament endlich aufgeweckt, ja aufgeschreckt werden,
    sonst nützt alles nichts. Für die jetzt diskutierte Symbolarmee
    ist jeder Stutz zuviel. Wenn das Ziel nicht mehr Abschreckung
    durch maximale Wehrbereitschaft ist, sondern das Ausrutschen
    von Skipisten, haben wir uns ehrlicherweise abgemeldet und
    können fröhlich weiterhin überschwemmt werden. Mit allen
    Eingeschweizerten sind wir es ja bereits bald zur Hälfte.

  2. Erwin Markus sagt:

    E C H T E S C W E I Z E R E I D G E N O S S E N W A C H T E N D L I C H A U F O D E R E N T S C H L A F T F Ü R I M M E R…!

  3. Ich halte es für gefährlich mit Bestanszahlen zu operieren. Besser wäre die Massnahme, das man explizit verbietet Leute unter dem Pensionierungsalter aus der Armee zu entlassen. Das würde schlussendlich das VBS zwingen die Armee wieder als solche zu führen und die gegenwärtige, ich kann es nicht anders sagen, Offiziersselbstbefriedigung abstellen, oder wenigstens sichtbar machen.

  4. Konrad Alder sagt:

    Die völlig unbefriedigende Antwort des Bundesrates auf das mehr als berechtigte Postulat SR Peter Föhn ist gelinde ausgedrückt eine Frechheit! Ich hoffe, dass sich der Schwyzer Standesvertreter damit nicht zufrieden gibt, den sein und das Anliegen der Mitunterzeichner ist vor allem im Lichte der Entwicklung in Osteuropa und der aktuellen Terrorismus-Bedrohung ausgewiesen und mehr als berechtigt. Und unsere sicherheitsverwöhnte Exekutive sollte nie vergessen, dass es sich bei unserer Armee um ihre einzige strategische Reserve handelt, über die sie in einem Krisen- bzw. in einem Verteidigungsfall verfügt. Ihr ist deshalb Sorge zu tragen, was heute nachweisbar nur in einem völlig ungenügenden Ausmass und in Missachtung unserer Verfassung geschieht!

  5. Hohermuth sagt:

    Wenn die Verfassung nicht eingehalten wird, so kann geklagt werden. Warum, tut das keiner beziehungsweise keine Gruppe? Es liegt sooo viel betr. Verteidigung im Argen in unserer Schweiz

    • Erwin Markus sagt:

      Eben nicht Herr Hohermuth, eben nicht…!
      Hierzulande fehlt die sog. Verfassungsgerichtbarkeit, wie sie in den meisten anderen Ländern ähnlichen Zuschnittes gang und Gäbe ist.
      Die Baumeister der modernen Schweiz, 1848 wahrlich echte Pioniere, scheinen dies einfach vergessen zu haben. Verstehen Sie…?

  6. Adrian Murer sagt:

    Ein passender interessanter Artikel dazu:
    http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Die-Armee-war-bei-den-Jungen-noch-nie-so-beliebt-28154004
    Ich weiss das 20 Minuten nicht gerade ein Qualitätsblatt erster Güte ist, aber der Trend das die Bevölkerung der Armee wieder mehr schätzt finde ich realistisch und auch positiv!

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