Armee bald ohne Panzer und Kampfjets?

Armee bald ohne Panzer und Kampfjets?

Das VBS soll 500 Millionen Franken sparen und prüft dazu drastische Sparpläne. So rechnet die Armeeführung 2017 mit einem Budget von 4,5 Milliarden Franken. Ein Jahr später soll das Armeebudget 4,55 Milliarden betragen und 2018 liege es immer noch 400 Millionen unter den geforderten 5 Milliarden, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.
Deshalb prüft die Armee derzeit drei Varianten:

  • Beim ersten Szenario verzichtet die Armee auf «Mechanisierte Mittel», also Panzer und Artillerie. Bestehendes Gerät würde ausgemustert und kein neues mehr angeschafft.
  • Szenario zwei sieht vor, dass die Luftwaffe nur noch den Flugplatz Payerne VD nutzt. Dort würden einzig Propeller-Maschinen für den Luftpolizeidienst «im unteren Luftraum» eingesetzt. Das heisst, die F/A-18-Kampfflugzeuge blieben am Boden.

Beitrag auf blick.ch
Kommentar:
Kann man diese Armee noch unter dem Titel “Weiterentwicklung” deklarieren?

 

Kommentare: 10

  1. Richard Maurer sagt:

    unsere Politiker haben kürzlich für die Kultur freigiebigst Ausgaben bewilligt, nun “fehlt das Geld für die Armee”. Mit dieser Politik kann die Referendumsdrohung gegen WEA elegant umgangen werden und die Wünsche von Generalissimus Breedlove können gleichwohl erfüllt werden.

  2. Willy P. Stelzer sagt:

    Bundesrat Maurer hat in der ASMZ in einem Interview geantwortet, dass die WEA-Armee den Auftrag gemäss BV Art. 58 nicht erfüllen kann. Jetzt setzt der CdA und seine Planer noch einen Zacken drauf. Wer die täglichen Meldungen der Kriegsschauplätze und den Einsatz der gepanzerten Kräfte (selbst in urbanen Gebieten beachtet) und die mechanisierten Kräfte der Schweizer Armee abschaffen will, hat nicht alle Tassen im Schrank.

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    Wenn die ins Auge gefassten Sparmassnahmen, d.h. Verzicht auf Mechanisierte Brigaden zur Erhaltung der Verteidigungskompetenz bzw. Verzicht auf die F/A-18, ergriffen werden, wird die Schweiz international endgültig zur militärischen Lachnummer. Sie kann überhaupt nicht mehr ernst genommen werden, und sie wird auch nicht mehr ernst genommen werden. Dies wird u.a. wirtschaftliche Auswirkungen haben. Jeder Schweizer Soldat darf und muss sich fragen, weshalb bin ich eigentlich im Dienst für dieses Land. Dass jetzt weitere Sparmassnahmen zu einem Abbau führen sollen, wird die Moral und Bereitschaft der Truppe, für dieses Land zu kämpfen, in ungeahntem Masse beschädigen. Wer schon Leute geführt hat, weiss, wie sich diese verhalten, wenn sie sich von weiter oben schlecht behandelt vorkommen. Als Soldat darf und muss man sich auch fragen, wie lange sich die oberste Armeeführung an diesem üblen “Spiel” gegen die Armee und ihre Angehörigen noch mitmacht. Die Sprüche des CdA, die Politik lege die Mittel fest, dies sei akzeptieren, sind langsam unerträglich. In einem Verteidigungsfall müssen solche Offiziere sofort ausgewechselt werden, weil sie im unteren und mittleren Offizierskader jede Sympathie und Glaubwürdigkeit verloren haben. Wie wäre es Herr Korpskommandant Blattmann, wenn Sie sich ausnahmsweise zu einem unmissverständlichen Nein – so geht es nicht – aufraffen würden und Ihren Posten zur Verfügung stellen würden? Sie hätten möglicherweise eine etwas kleinere, aber immer noch sehr gute Pension, und die Nachwelt würde Ihnen für Ihren soldatischen Entschluss Achtung zollen.

  4. Oberstlt i Gst aD Roger HARR sagt:

    Die Varianten sind als Aufschrei des VBS zu verstehen, dass es nun wirklich ans Eingemachte geht. Leider fehlt die Glaubwürdigkeit, wenn wir 0.5 Mia für Massnahmen zur Lebensdauerverlängerung des DURO aufwenden oder SFR 300’000 für einen Steyr-Puch mit Plastiksitzen ausgeben. Für einen Bruchteil der Kosten des DURO-Paketes hätten nagelneue Fahrzeuge im Ausland beschafft werden können. Wann bringt es volkswirtschaftlich etwas das “heimische Werken” zu schützen und wann wäre es besser Rüstungsgüter stangenfertig im Ausland zu beschaffen und die gesparten Mittel anders für die Volkswirtschaft einzusetzen?
    Poltern nützt nichts! Es geht um folgende Massnahmen:
    1. Dem Bundesrat muss die Gretchenfrage gestellt werden, wie er zur bewaffneten Neutralität steht.
    2. Unsinnige Auflagen im Rüstungsbereich und die Betriebskosten sind zu hinterfragen. Es kann nicht sein, dass 1990 das Verhältnis Betriebskosten/Investitionskosten 1:1 war und heute 4:1!
    3. Die Auswirkungen der Zentralisierungs- und Outsourcingmassnahmen auf die Operationen und an der Bottomline sind durch das Inspektorat des VBS zu prüfen. Im Gegensatz zur Analyse des Betriebs auf den Flugplätzen, wo man schon 2012 festgestellt hat, dass es ein Desaster ist, sollte aber auch etwas passieren.
    4. Das System ist an so vielen Stellen krank, dass es für die Therapie andere Ärzte braucht.
    Also…: welcher der Milzverbände macht nun was? Wer redet mit welchen Politikern?Welcher Milizverband übernimmt den Lead?

    • Rolf Siegenthaler sagt:

      Es sei Ihnen mein Beitrag zur WE DURO empfohlen (Blog Armeeewerkstatt). Dieses Geld wäre durchaus gut angelegt. Zu den Plastiksitzen im Steyr-Puch (Sie meinen wohl den Mercedes G 300?); woraus sollten diese denn Ihrer Meinung nach sein, aus Sammet?
      Die steigenden Betriebskosten sind unter anderem auf den vermehrten Einsatz von Informatikmitteln zurückzuführen. Informatikgetriebene Systeme (Netzwerke aber auch Waffensysteme) benötigen regelmässige Softwareupdates und jährliche Tranchen von Hardwareersatz. Letzteres ist insbesondere dort vonnöten, wo zivile Standards zur Anwendung kommen. Die Nutzungsdauer von ziviler Informatiktechnologie beträgt 5 Jahre, dafür ist sie wesentlich günstiger und leistungsfähiger als die Geräte mit militärischem Standard (ruggedized).
      Die Armee hat auf diese Entwicklungen reagiert und über die Logistikbasis der Armee mit den externen Hauptunterhaltsbetrieben Mehrjahres Service Level Agreements vereinbart, die auch schon Wirkung gezeigt haben. Es ist gelungen, die Betriebskosten zu stabilisieren.
      Da die Digitalisierung fortschreitet, wird das Thema der IKT Betriebskosten aber weiterhin ganz oben auf der Merkliste stehen.

    • Sehr interessanter Beitrag von Herrn R. Harr
      Wehrpolitisch:
      Schluss mit der Einbindung in die zu oft Chaotischen
      internationalen Strukturen.
      Zurück zur bestmöglich eigenständigen Gesamt-Raumverteidigungsdoktrin,Maxime.
      Schluss mit diesem Chaotischen Gemischtwarenladen.
      Die Armee braucht an erster Stelle Waffensysteme.
      Für die ganze Transport und Nachschublogistik,
      sollte im Verteidigunsfall auf die ohnehien
      verfügbare Zifile Infrastruktur und Logistik zurückgegriffen werden. Im Kriegsfall kommen die Zifilen Wirtschafts- Aktivitäten ohnehien weitestgehend zum erliegen.
      Die Zifilen Aktivitäten sollten auf bestmögliche
      Notversorgung ausgerichtet werden.
      Da gibt es einfach zu viele NAIVE Vorstellungen,
      was Krieg in unserer aktuellen Welt und Umgebung
      bedeutet und mit sich bringt.

  5. johannes fischer sagt:

    Leider muss man dem CdA recht geben. Bundesrat und Parlament legen die Mittel für die Armee fest. Doch das VBS macht einen Fehler, wenn es, sobald Mittel gekürzt werden, sofort verkündet, wie man bei Eintreten des “Sparbefehls” die Armee anpassen könnte, obwohl man weiss, dass der Verfassungs-Auftrag an die Armee nicht erfüllt werden kann. Der Chef des VBS und seine 52 Generäle sollen das gefälligst unterlassen. Dafür soll der Chef des VBS, BR Ueli Maurer, laut und deutlich dem Volk sagen, dass ihn seine Kollegen im Bundesrat und alle Parteien links der SVP daran hindern, der Armee die erforderlichen Mittel zuzuteilen. Parallel dazu ist mit einer Kampagne das Volk mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufzuklaren über das Wesen des Krieges mit seinen schlimmen Folgen für Land, Armee-Angehörige und Zivilbevölkerung.
    Immer noch ignorieren wir das Grauenhafte des heutigen Kriegs. Dabei gäbe es genug Beispiele aus den letzten 30 Jahren wenn man nur z.B. an den Jugoslawien-Krieg der 90er Jahre denkt, der vor unseren Toren, also in Europa stattgefunden hat. Klar, macht man aus politischen Gründen einen Bogen um dieses Thema, weil einige Hunderttausend vom Balkan her in die Schweiz geflüchtet sind. Das darf uns aber nicht davon abhalten, zu Tatsachen zu stehen, die jetzt wiederum bei den weiteren Flüchtlingswellen in die Schweiz verniedlicht und falsch interpretiert werden.
    In kommenden Wahlveranstaltungen sind alle diejenigen Politikerinnen und Politiker immer zu fragen, wie sie es mit der Landesverteidigung gemäss den Vorgaben der Bundesverfassung und der Neutralitätserklärung halten. Dazu wenn möglich in Gruppen auftreten und bei ausweichenden oder falschen Antworten auf klaren Antworten beharren. Nicht einknicken, wenn die Gesprächsleiter die Fragesteller abklemmen wollen. Man erinnere sich an Beispiele bei politischen Debatten im Deutschen Fernsehen.

  6. S.Hengartner sagt:

    Bundes Budget 2015
    22,0 Milliarden SFR ➡ Soziales / Wohlfart
    10,0 Milliarden SFR ➡ Finanzen / Steuern
    8,5 Milliarden SFR ➡ Verkehr
    7,3 Milliarden SFR ➡ Bildung / Forschung
    4,7 Milliarden SFR ➡ Landesverteidigung
    3,7 Milliarden SFR ➡ Beziehungen Ausland
    3,5 Milliarden SFR ➡ Landwirtschaft / Ernährung
    6,8 Milliarden SFR ➡ Übrige Ausgaben
    2,0 Milliarden SFR ➡ Asylwesen
    Einnahmen Bund 2015 ➡ 67,5 Milliarden Franken
    (Zahlen Bundesamt für Statistik)

  7. Richard Maurer sagt:

    Argentinien macht es vor, die dortige Luftwaffe verfügt anscheinend Ende Jahr über keine Abfangjäger mehr…
    http://sputniknews.com/military/20150820/1025983837/argentine-air-force-fighters-decommission.html
    man könnte fast meinen, da seien global agierende, koordinierte Armeeabschaffer am Werk..

  8. Der Panzer hat 2 Kerneigenschaften.
    a.) Das Waffensystem Kanone.
    b.) Schutzeigenschaft Panzerung.
    Grundsätzlich eine Offensiebwaffe für offenes Gelände, Kampffeld.
    Die Topografie der Schweiz inkl. Infrastruktur,
    sowie die Zielrichtung der Armee auf Verteidigung ervordert
    nur bedingt dieses Waffensystem.
    Die Mittel sollten bestmöglich in Mobile Panzerbekämpfungs-Syteme
    fliessen daraus ergeben sich höhere Stückzahlen an Systemen=
    Brutto-Feuerkraft bei gleichem Aufwand.
    Auch für den Bereich Krieg gelten ,,Ökonomische,, Grundsätze.
    Das Beste oder Grösste muss noch lange nicht das Zielführende sein. Zielführend kann nur eine bestmöglich Optimierung sein.
    Grundsätzliches Ziel eine Kampfführung.
    Auf das Kampffeld abgestimmte Waffensysteme.
    Abgerundet mit einer Entsprechenden,
    angepassten operatiev taktischen Kampfführung.
    Die Numerischen Faktoren sind die eine wichtige Grösse.
    Im Zeitalter der massiv wirkenden Grosskampfmittel
    sind Konzentrationen von Kräften negatiev.
    Diesem Faktum kann man wirkungsvoll am besten
    mit dezentraler beweglicher Kampfführung begegnen.
    Die Vormel Masse gegen Masse=Feldschlacht ist Geschichte.
    Das ,,Zauberwort,, für die Technischen Gegebenheiten
    unsere Zeit heisst Flexible Raumverteidigung, ergänzt
    mit Räumlich verteilten gehärteten( Bunker/ Stellungs- Positionen.
    Das zwingt einen Gegner zu überproportionalem Aufwand,
    in der offensieven Kampfführung.
    Grundsätzlich heisst das ,,Zauberwort,, für
    Ervolg, fast immer Flexible Gegenstrategie und Taktik.

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