Interpellation Aufhebung der Festungsminenwerfer – Antwort Bundesrat

Interpellation Aufhebung der Festungsminenwerfer – Antwort Bundesrat

Um die vorgesehene Aufhebung der Festungsminenwerfer zu beurteilen sind vor einem endgültigen Entscheid Kennzahlen notwendig.
1. Was kostet heute der Unterhalt der aktiven/operationellen Festungsminenwerfer (Stromkosten, Personalkosten, übrige Materialkosten)? Was kostet die Munition? Welche Munition ist in welcher Menge für die Festungsminenwerfer noch vorhanden? (Wurf- und Beleuchtungsgranaten, Bomblet- und STRIX-Munition?
Antwort Bundesrat
1. Die jährlichen Betriebskosten für die Festungsminenwerfer (Anlagen im Status A1 oder A2 sowie die Aufwände für die Ausbildung der Truppe) belaufen sich auf rund 15 Mio. Fr.. Die jährlichen Instandhaltungsausgaben betragen dabei rund 1.6 Mio. Fr..Die Kosten für die Munition betrugen pro Jahr rund 620’000 Fr. (Etat-Preis).Die vorhandenen Munitionsbestände unterliegen der Geheimhaltung. Verschossen wurden Wurfgranaten und Explosiv-Übungsgranaten. Nur für den Einsatzfall ist Kanistermunition und STRIX-Munition eingelagert. Der Anteil Beleuchtungsmunition wurde nur in geringen Mengen für die Ausbildung verwendet und war ebenfalls nur für den Einsatzfall vorgesehen. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass das Gros der Festungsminenwerfermunition nicht verschossen werden kann, sondern nach einer bestimmten Lagerdauer ohnehin umgebaut oder liquidiert werden muss.
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Kommentare: 7

  1. Alain Vincent sagt:

    Wozu diese Fragen?
    Zwar sind diese Informationen spannend für den interessierten Mitmenschen, doch der Zweck ist ja wohl auch klar:
    nämlich die Antworten so auszugestalten, dass die im Hintergrund schon gefällten Entscheide so daher kommen, dass keine andere Lösungen Sinn machen können.
    Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer
    (von George Bernard Shaw)
    Ist hier unter den Fachleuten jemand der die Zahlen bestätigen kann?
    Dh. ob die Liquidation aus finanzieller Sicht Sinn macht oder nicht?
    Aus wehrtechnischer Sicht ist der Fall ja wohl klar… Wir machen den Schirm zu.

  2. Willy Stucky sagt:

    Es ist wie Sie sagen, Herr Vincent: Wir machen den Schirm zu, während die EU verzweifelt Schirm um Schirm öffnet und uns damit vor Augen hält, dass die Weltgeschichte alles andere als zu Ende ist, wie die Mehrheit der BundesrätInnen (sic!) zu meinen scheint. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Euphemismus “Einsatzfall”. Offensichtlich geht es nicht mehr um eine ernste Sache, sondern um ein Gaudi für lustige Feuerwerker!

  3. Franz Betschon sagt:

    Leider hat Herr Vincent wahrscheinlich recht, diese Anlagen sind ziemlich sicher schon vernichtet. So wurden dem Bundesrat in Scheingenauigkeit wieder Zahlen geliefert, die niemand nachprüfen kann. Da man die von Giardino stets geforderte Generalinspektion nicht haben will (sie würde viel zu viele Pflichtvernachlässigungen aufdecken)) macht man weiter mit der Politik der verbrannten Erde.

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Die Zahlen sind natürlich rein erfunden: Sonst würden die einzelnen Kostenpunkte (die ja in der Anfrage von Paul Niederberger erwähnt wurden) explizit beantwortet. Das heisst, die Stromkosten sind, Personalkosten sind usw. Die Antwort zur Munition ist lächerlich, entweder ist sie geheim, oder man kann die Kosten angeben, beides geht ja nicht. Der zweite Punkt wo man die Fälschung sieht ist in der exakten Angabe genau dieses Postens und die ungefähre Angabe der andern Posten. Ich werde meine Steuererklärung in Zukunft auch so ausfüllen, also: Ich habe genau 12.35 im Lotto gewonnen, die anderen Einkünfte belaufen sich auf etwa 50 000 sFr. im Jahr. Ich würde toben an Niederbergers Stelle!

  5. Martin Frei sagt:

    Aber was machen wir mit solchen verdammt lausigen Antworten? Wäre Giardino Green Peace, wären einige dieser Anlagen schon lange besetzt! Und wir Giardinesen erhalten nur – zwar interessante – Informationen, und können die Faust im Sack machen, während sich die lumpigen Figuren im VBS oder wo auch immer sie hocken, den Ranzen voll lachen, wenn sie uns abspeisen. Ist es das, was wir wollen?

  6. Hans Ulrich Suter sagt:

    Vielleicht noch eine Bemerkung mit der man in der Politik ankommen könnte: Frei nach Steinbrück: Wenn die Kavallerie schon die Pferde sattelt, sollten die Indianer ihre Kanonen nicht ausser Dienst stellen.
    Also die Gruppe Giardino muss gar nichts mit den Zahlen machen, wenn SR Paul Niederberger einen solchen Unsinn kriegt ist es sein und nur sein Problem.

  7. Stefan von Känel sagt:

    Ich wandere seit Jahrzehnten in Grenzregionen, vor allem Jura, Kt. Waadt bis Kt. Zürich, aber auch in den Voralpen und habe Ende 70er bis Mitte 80er Jahre den Bau von neuen Steckhindernissen und Sprengobjekten und zum Teil sogar Festungsminenwerfern mitbekommen. In den letzten Jahren sind die Steckhindernisse und auch die Sprengobjekte zum grössten Teil wieder verschwunden. Bei den Atomschutzunterständen wurden die Einstiegsluken einfach zugeschweisst. Die Festungsminenwerfer stehen zwar noch. Etliche sind nun aber ihrer Hindernissen beraubt worden.
    Allerdings muss ich sagen, dass bei den ganz wichtigen Verkehrsachsen (Autobahntunnels) die Hindernisse noch vorhanden sind. Der schleichende Abbau des Sperrstellensystems ist aber schon längst passiert.
    Ich könnte mir vorstellen, dass man wenigstens die neueren Festungsminenwerfer noch rund 10 Jahre lang hätte gebrauchen können.

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