Militärflugplatz Dübendorf – Offener Brief an BR Maurer

Militärflugplatz Dübendorf – Offener Brief an BR Maurer

Sehr geehrter Herr Bundesrat
Sie werden demnächst entscheiden, ob der Flugplatz Dübendorf der Luftwaffe weiterhin zur Verfügung stehen wird. Soll er einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Region Zürich und der Ostschweizer Kantone leisten oder dem Spardruck geopfert und einer anderen, artfremden Nutzung zugeführt werden?
Als unabhängiger und in der Region gut verankerter Verein, welcher sich seit Jahren für eine glaubwürdige Landes- verteidigung und wirksame Luftwaffe einsetzt, richten wir uns an Sie, bitte folgende Punkte zu bedenken:

  1. Die Luftwaffe ist auch in Zukunft auf den Standort Dübendorf angewiesen. Wie sollten die rund 11’000 jährlichen Flugbewegungen auf andere Militärflugplätze verteilt werden?
  2. Dübendorf ist Voraussetzung für schnelle Hilfe aus der Luft für die Räume Zürich und Nordost- schweiz, einschliesslich Kanton Graubünden. Die Beibehaltung der drei Lufttransportgeschwader- Standorte in der West-, Zentral- und Ostschweiz bieten überzeugende strategische Vorteile.
  3. Der Flugplatz soll Kampfflugzeugen der Schweizer Luftwaffe in Notfällen als Ausweichflugplatz offen stehen. Zivile Flughäfen eignen sich aus Sicherheitsgründen nicht dafür.
  4. In Dübendorf sind die wichtigsten Luftfahrt-Kompetenzzentren der Schweiz angesiedelt.
  5. Der Erhalt des Flugplatzes birgt grosses wirtschaftliches Potential und ist von überregionaler Bedeutung.
  6. Mit einer militär- / zivilaviatischen Mischnutzung können die Betriebskosten stark gesenkt werden.
  7. Der Flugplatz Dübendorf ist die letzte strategische Landreserve von nationaler Bedeutung im Kan- ton Zürich und darf nicht zubetoniert werden. Mit dem Erhalt wird die einzigartige «grüne Oase» (Fauna und Flora) im dichtbesiedelten Glatttal gerettet und die Grundwasserversorgung der Region nicht gefährdet.

Der Flugplatz Dübendorf darf nicht einfach zum «Rendite-Objekt» verkommen. Er hat einen volkswirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Nutzen zu erbringen. Diesen hohen Anforderungen wird das von uns propagierte Modell einer militär- / zivilaviatischen Mischnutzung mit Werkflugbetrieb vollumfänglich gerecht. Wir gehen davon aus, dass auch der Gesamtbundesrat an unseren Überlegungen interessiert ist. Wir gestatten uns deshalb, das vorliegende Schreiben auch der Vorsteherschaft der anderen Departemente zuzustellen.
Wir danken Ihnen für die wohlwollende Prüfung unserer Anliegen und grüssen Sie hochachtungsvoll.
Brief vom forum flugplatz Dübendorf (PDF)

 

Kommentare: 1

  1. Beda Düggelin sagt:

    Innovationspark nicht prioritär
    Der Zürcher Regierungsrat setzt sich für einen Innovationspark auf dem Flugplatz Dübendorf ein (NZZ 9.11.12). Er bekennt sich damit zum
    Trägerverein Swiss Innovation Park und ist diesem beigetreten. Damit ist der Regierungsrat nicht mehr unabhängig. Er setzt sich eigennützig für den Forschungsstandort Zürich ein. Neben dem Flugplatz
    Dübendorf stehen in der Schweiz aber Alternativstandorte für Innovationsparks zur Verfügung, so z.B. Biel. Das Silicon Valley der Schweiz liegt nicht im Kanton Zürich. Warum alle wichtigen Funktionen für den Kanton Zürich reklamieren? Damit holt sich der Kanton Zürich andernorts keine Sympathien!
    Eine gemischtwirtschaftliche Nutzung steht für den Flugplatz Dübendorf im Vordergrund, ja sie existiert bereits. Gigantismus und Luftschlösser eignen sich nicht für Dübendorf, auch aus einem Innovationspark kann die Luft schnell entweichen. Der sicherheits-politische Aspekt darf keinesfalls vernachlässigt werden. Jede zukünftige Nutzung des Flughafengeländes Dübendorf muss sicherstellen, dass der Flugplatz Dübendorf jederzeit im Krisenfall für Ernsteinsätze unserer Luftwaffe wieder verwendet werden kann. Dies gebietet eine vorausschauende Sicherheitspolitik für unser Land, setzen wir die richtigen Prioritäten!
    Beda Düggelin, Zürich
    Neue Zürcher Zeitung Nr. 265 – Meinung & Debatte
    Dienstag, 13. November 2012, Seite 20

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