Reaktionen auf das heutige Kasernengespräch in Mägenwil

Reaktionen auf das heutige Kasernengespräch in Mägenwil

Auswahl an Pressberichten über die Vorstellung der WEA anlässlich des Kasernengesprächs von heute:

Die geplante Reduktion des Truppenbestandes habe zur Folge, dass die Schweiz während mehrerer Wochen im Jahr «keine Armee» habe. «Wir bewegen uns in Zukunft auf relativ dünnem Eis», sagte der Bundespräsident an einem Kasernengespräch in Mägenwil AG. […]
Der Schweizerische Arbeitgeberverband reagiert mit Zufriedenheit auf Maurers Pläne: «Wir begrüssen es, wenn die Arbeitnehmer so kurz wie nötig vom Arbeitsplatz abwesend sind», sagt Ruth Derrer Balladore, Mitglied der Geschäftsleitung. Dass die Militärkarriere in Zukunft früher abgeschlossen sein wird, sei ein «Schritt in die richtige Richtung». Wie viel die Unternehmen dank der Verkürzung der Dienstdauer einsparen, sei schwierig zu beantworten – Derrer Balladore schätzt die Summe auf «mehrere Millionen Franken pro Jahr». Da ein Grossteil der Ausfälle von der Erwerbsersatzordnung entschädigt werde, sei der Verlust von Know-How während der Abwesenheit aber viel entscheidender als die finanzielle Komponente. […] Wo liegt die richtige Balance zwischen militärischer und beruflicher Anwesenheit? Derrer Balladore will sich nicht auf die Äste hinauslassen: «Die Beantwortung dieser Frage liegt nicht in unserer Kompetenz.»

Quelle: 20min.ch
Kommentar: Der Arbeitgeberverband erachtet wohl den Wert einer sicheren Schweiz als gottgegeben ein. Kurzfristiges Denken selbst bei den Arbeitgebern?

Keine Armee in Europa habe in den vergangenen Jahrzehnten so stark abgebaut wie die der Schweiz, klagte der zum Sparen gezwungene SVP-Bundesrat vor versammelten Medien. «Für eine private Firma wäre eine solche Reduktion kaum zu machen.»  […] Nicht nur bedroht, sondern offiziell Geschichte ist derweil Maurers «beste Armee der Welt». Während er sich diese bei Amtsantritt vollmundig gefordert hatte, gab er sich heute bescheidener. Der Gripen sei die Messlatte für die künftige Ausrüstung der Armee: «Solid, aber nicht das Beste.»

Quelle: blick.ch

Maurer baut Armee für zivile Hilfseinsätze um
Die Schweizer Armee muss in den nächsten Jahren abspecken. Eine schlankere Truppe bedeute unter dem Strich «den Abbau von Sicherheit», sagte Verteidigungsminister Ueli Maurer bei der Vorstellung der Umbaupläne an einem Kasernengespräch in Mägenwil AG. […] Schlanker und flexibler: Das sind die Merkmale, welche die künftige Armee laut Maurer aufweisen soll. […]
Konkret äusserte sich Maurer dafür zum künftigen Logistikkonzept: Das Material soll demnach wieder dezentral gelagert werden, damit die Armeeangehörigen rasch ausgerüstet werden können. Die heute fünf Logistikzentren sollen mit mehreren Standorten ergänzt werden.

Quelle: tagesanzeiger.ch
Kommentar: “abspecken”? Ja, in der Verwaltung in Bern. “schlanke Truppe”?  Die Truppe geht ja schon heute auf dem Zahnfleisch! Unsere Armee ist heute ein “Mager-Modell”. “flexibler”? Damit köderte man uns schon vor der Abstimmung über die Armee XXI. Wie soll diese Flexibilität erreicht werden, wenn gleichzeitig die Ausbildungszeit verkürzt wird? Jede Ausbildung muss geübt werden. Während man Waffenplätze abbauen will, müssen nun wieder neue Logistik-Aussenstandorte aufgebaut werden. Ein teurer Flop!

Die Armee habe sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Der Sollbestand sei von 800 000 (Armee 61) auf 400 000 (Armee 95) und kurz darauf auf 200 000 (Armee XXI) reduziert worden. Wenn jetzt nochmals eine Halbierung des Personalbestands auf 100 000 angepeilt werde, so verdeutliche das den Druck, der auf der Armee laste. «Wir schieben sehr viele Restanzen vor uns her, die noch nicht bereinigt sind», betonte Maurer. Der Preis der unvollendeten Reformen sei hoch. […]
Die Armee wird nicht nur umgebaut. Sie wird vor allem auch abgebaut. «Das künftige Leistungsniveau ist tiefer, als ich es persönlich gerne hätte», bekannte der Verteidigungsminister freimütig. Er fügte aber sogleich hinzu, dass es jetzt darum gehen müsse, «das Beste daraus zu machen – auf dem Niveau, das uns die Politik vorgibt».

Quelle: NZZ.ch
Kommentar: Endlich wird eingestanden, dass alle bisherigen Reformen unvollständig geblieben sind. Das scheint niemand zu stören. Damit ist aber auch gesagt, dass keine Reform auf realistischen Überlegungen basierte – sie waren alle ‘nicht machbar’! Man muss sehr naiv sein, um an den Erfolg dieser neuen Armeereform glauben zu können. Wahnsinn wird definiert, dass Leute immer und immer wieder das gleiche tun, aber an einen anderen Ausgang glauben. Bei den Armeereformen aus dem VBS ist das genauso.
 
 

 

Kommentare: 2

  1. M. E. sagt:

    Danke schön Herr Maurer…!
    ENDLICH einmal haben Sie in Mägenwil so reagiert, wie Sie es schon längstens hätten tun sollen. ENDLICH ist Ihnen wohl der Kragen geplatzt, immer als Buhmann unseres Bundesrates herhalten zu müssen. Gut es gibt das sakro-sankte Kollegiallitätsprinzip, ich schätze aber, dass wenn das Land in Gefahr ist, und das ist es momentan ohne jeden Zweifel, ein Abweichen davon durchaus angebracht ist.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin noch viel Kraft und Durchsetzungsvermögen bei Ihrer schwierigen Aufgabe, und machen Sie es genau so wie diese Woche im Aargau: lassen Sie uns ganz ungezwungen wissen WENN und vor allem WIE man Ihnen helfen kann!
    Mit freundlichen Grüssen
    Ihr
    M. E.

  2. ralf.vonarburg sagt:

    Ein Land, das keine Armee hat, wird international nicht ernst genommen.
    Es ist jetzt eine Tatsache: Unsere Schweiz, unsere Frauen, Mütter ud Kinder sind zeitweilig jeden Schutzes beraubt. Wir müssen damit rechnen, dass wir uns jederzeit und je länger umso mehr vor Moslem-Fanatikern fürchten müssen. Dagegen ist die Schweiz nicht gewappnet. Wenn es dann Tote, Verwundete, Krüppel und Vergewaltigte gibt, heisst es dann: Oh – wenn man das uns nur rechtzeitig gesagt hätte…..
    PS: Wenn jemand einwendet, wir hätten ja die Polizei.. Natürlich haben wir eine. Wie weit sie uns schon bei verhältnismässug kleinen Krawallen schützen kann, zeigen diee Krawalle in Zürich und Bern.
    An beiden Orten war sie wegen ein paar Dutzend Krawallanten bereits hoffnungslos überfordeert…
    Und mit Wasswerwerfern kommen sie bei den Sharia-Verbrechern nicht weiter. Was bei uns jederzeit eintreffen kann: Denken Sie an Nordafrika und an die Abschlachtung von über einer Million Armenier-Christen von den Türken vor ziemnlich genau 100 Jahren. Meine Eltern erinnerten sich noch genau an diese Gräuel!
    Ralf Vonarburg

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