Grabenkampf der Ideologen

Grabenkampf der Ideologen

Gefährlich werden könnten den Gegnern höchstens noch Querschläger im eigenen Lager, die den Burgfrieden stören. Die gibt es zwar, versammelt im Komitee «Bürgerliche gegen Wehrpflicht». Wie ein Who’s Who der Schweizer Politik und Gesellschaft liest sich die Liste der Mitstreiter allerdings nicht gerade. Als eines der prominentesten Mitglieder hat der «Blick» Brenda Mäder ausgemacht, die frühere Präsidentin der Jungfreisinnigen. Doch auch um sie ist es in den vergangenen Monaten recht ruhig geworden.
Umso aufmerksamer wurden die Aussagen des Basler Sicherheitsdirektors Baschi Dürr (FDP) zur Kenntnis genommen. «Ja, ich unterstütze dieses Anliegen, weil ich es für richtig halte, dass eine Alternative zur Wehrpflicht gesucht wird», bestätigte er vor Kurzem auf Anfrage der TagesWoche, nachdem er sich in der Vergangenheit schon mehrfach kritisch über die Schweizer Armee geäussert hatte.
Beitrag auf tageswoche.ch

 

Kommentare: 3

  1. Fritz Kälin sagt:

    “Erstens, weil er als Liberaler grundsätzlich gegen staatlichen Zwang ist. Und zweitens, weil das ­jetzige System seiner Ansicht nach ineffizient und viel zu teuer ist. Darum weigerte er sich nach der RS und einem ersten WK weiterzumachen und ­– wie von seinen Vorgesetzten ­verlangt – die Unteroffiziersschule zu absolvieren. Dürr wurde von einem Militärgericht zu 75 Tagen bedingt verurteilt – und wechselte in den Zivildienst.”
    Wenn er grundsätzlich gegen staatlichen Zwang ist, warum ist er überhaupt in eine RS eingerückt? Der Mann ist ein Querschläger, aber er folgt nicht höheren Prinzipien, sondern fragt nur, was für ihn jeweils dabei herausspringt. Hier hält sich jemand offensichtlich einfach für etwas besseres, aber das sagt man natürlich nicht. Deshalb redet man einfach die Welt um sich herum schlecht (“das jetzige System… ineffizient und viel zu teuer”).
    Das ist die typische ‘ich-zuerst-Mentalität’ eines Karrieristen der über Militär und Krieg spricht, als handle es sich um ein börsenkotiertes Unternehmen, für das man nur gegen entsprechende Boni arbeitet.
    Und dann liefert der Journalist noch einen klaren Beweis, dass er von der Materie selber keine Ahnung hat. Den Armeebericht des Bundesrates zitiert er völlig unkritisch: “…der Armeebericht 2010 des Bundesrates. Demnach braucht die Schweiz rund 20 000 Mann zur Verteidigung.” Zwischen tatsächlich “brauchen” und “sich nicht mehr leisten als…” besteht noch ein enormer Unterschied. Von den heute 200’000 Mann auf dem Papier sind längst nicht alles Kampftruppen, geschweige denn zur Verteidigung ausreichend ausgebildet und ausgerüstet. Hier werden einfach zwei Zahlen nebeneinander gestellt (20’000 und 200’000), um beim uninformierten Leser einen bestimmten Eindruck zu generieren.
    Zudem wären im 2010er-Bericht meiner Erinnerung nach noch 60’000 Mann für subsidiäre Einsätze gedacht und die Logistik erledigt sich ja auch nicht von allein.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Man könnte es noch brutaler sehen, weil er als Liberaler grundsätzlich gegen jeden staatlichen Zwang ist, zahlt er auch keine Steuern mehr, schickt seine Kinder nicht mehr in den Kindergarten oder Schule, zahlt keine Krankenkassenprämien mehr und erscheint als gewählter RR auch nicht an Sitzungen oder anderen vorgeschriebenen Veranstaltungen…Entschuldigung Herr Dürr aber es gibt(!) einen Unterschied zwischen Anarchie und Liberalismus.

  3. Robert Hänggi sagt:

    Mit Baschi Dürr ist der Kanton Basel-Stadt nur noch weiter nach links gerückt! Baschi Dürr ist sogar noch nicht einmal in die Basler Regierung gewählt gewesen als er bereits verlauten liess, er sehe sich auch als Bundesrat. Die entsprechende Kritik ist nicht ausgeblieben. Zwischen Baschi Dürr und seinem Vorgänger Hanspeter Gass gibt es kaum einen nennenswerten Unterschied.

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