sgv sagt Nein zur Weiterentwicklung der Armee

sgv sagt Nein zur Weiterentwicklung der Armee

Zuerst muss die Strategie feststehen, dann die Armeeorganisation. Der Vorlage Weiterentwicklung der Armee (WEA) fehlt der notwendige strategische Boden, weshalb der Schweizerische Gewerbeverband sgv sie grundsätzlich ablehnt. Mit gravierenden Mängeln wie der Abkehr von der Kernkompetenz Verteidigung und von den parlamentarischen Finanz und Bestandvorgaben, fällt die Vorlage beim sgv auch inhaltlich durch.
Der sgv fordert die Sistierung der WEA, bis klar ist, auf welcher strategischen Grundlage sie erlassen wird. Der ursprünglich anvisierte Dreischritt „Sicher­heits­­poli­­tischer Bericht 2010 – Armeebericht – WEA“ ist sinnvoll. Die Aufgaben und Einsätze der Armee müssen sich als Folgerung der sicherheitspolitischen und strategischen Analyse ergeben und nicht umgekehrt. Deshalb kann die WEA erst ausgearbeitet werden, wenn die definitiven vorgelagerten Berichte vorliegen.
Zudem enthält die präsentierte Vorlage verschiedene Mängel. Mit der Abkehr von der Kernkompetenz „Verteidigung“ entfernt sich die Armee von ihrem verfassungs­­mässigen Auftrag. Die Vorlage wendet sich auch von den parlamentarischen Vorgaben ab: Die von den Räten festgelegten Eckwerte im Finanzrahmen „5 Milliarden“ und im Bestand „100‘000 Personen“ müssen unbedingt eingehalten werden. Letztlich lehnt der sgv die (Wieder-)Einführung einer Ausbildungsorganisation ab, da damit die Einheit der Truppenführung verunmöglicht wird.
Als grösster Dachverband der Schweizer Wirtschaft steht der sgv zu einer glaub­­würdigen und starken Milizarmee, die ihre verfassungsmässigen Aufträge in einem strategischen Rahmen erfüllt.

Stellungnahme auf sgv-usam.ch
Kommentar:
Gratulation an den Gewerbeverband zu dieser deutlichen Sprache und zum unmissverständlichen NEIN! Besonders freut uns das Nein zu den zweiwöchigen WK. Offenbar gewichtet der sgv die Sicherheit des Landes höher.

 

Kommentare: 2

  1. Willy Stucky sagt:

    Bravo! Obwohl ich nichts anderes erwartet hatte. Der sgv mit seinem hervorragenden Präsidenten Bigler (FDP) ist ein sicherer Wert im Kampf gegen realitätsferne Plauderi bis hinauf in den Bundesrat.

  2. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, guten Tag W.Stucky, ja Sie haben recht, der sgv ist verlässlich, konservativ und allen politischen Anliegen aus bürgerlichen Kreisen (ganz besonders auch in Volksabstimmungen), seit Jahrzehnten ein Garant gegen heimatmüde Armeegegner und wirtschaftsfeindliche Umvertei-ler. Eine wesentliche Pflicht des sgv besteht in politischen Stellung-nahmen, dies erledigt dieser Verband fast ausnahmslos mit Bravour. So auch die Stellungnahme zur WEA.
    Der Vorstand und die Direktion werden tradtionell mit aktiven Vertretern aus FDP, SVP, CVP besetzt. Der von Ihnen genannte H.U.Bigler (FDP) fungiert als Direktor. Sicher hat er grosse Verdienste für die inhaltliche Stellungnahme zur WEA. Hinter ihm steht der Vorstand, welcher in so wichtigen Geschäften massgeblich Einfluss nimmt. Es handelt sich um J.F.Rhime,(NR SVP) Präsident,
    R.Büttiker, (NR CVP) Vize-Präsident und eine ganze Anzahl weiterer Persönlichkeiten aus Politik und Gewerbe.
    Das Präsidium und die Direktion im sgv wechseln traditionell zwischen bürgerlichen Politikern der genannten Parteien. Wobei durch die politische Entwicklung (wie an anderer Stelle genannt), die CVP an Einfluss verloren hat. Im Interesse des sgv (auch der bürgerlichen Schweiz) wäre zu wünschen, die CVP schaffe in ihrer politischen Positionierung den Tournaround.

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