Schweden rüstet auf

Schweden rüstet auf


70 statt 60 neue Gripen-Kampfflugzeuge, fünf statt vier neue U-Boote, eine moderne Flugabwehr und eine erhöhte Verteidigungsbereitschaft. Dies schlägt eine überparteiliche Arbeitsgruppe im verteidigungspolitischen Bericht vor, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Aus Anlass der Ukraine-Krise hat die Regierung der Kommission sechs Wochen mehr Zeit gegeben für das Weissbuch, auf dessen Basis die neue Militärstrategie für die Periode 2016 bis 2021/23 formuliert wird. Die verlängerte Frist hat nicht verhindert, dass die bürgerliche Koalition und die Opposition nicht geeint hinter dem Papier stehen.
Beitrag auf NZZ.ch
Kommentar:
Nach der Chef des NDB festgestellt hat, dass die Vorwarnzeit keine zehn Jahre mehr beträgt, warten wir darauf, dass der Bundesrat den Befehl zum Aufwuchs erteilt und auch die Rüstungsausgaben erhöht.

 

Kommentare: 4

  1. Fritz Kälin sagt:

    Noch zwingender notwendig als die Erhöhung von Rüstungsausgaben erscheint mir die konsequente Umsetzung der vergangenen sicherheitspolitischen Volksentscheide, die sich als weit vorausschauender erwiesen haben, als die netten Papiere der Spin Doctors.
    Was heisst das? Gebt dem Bürger in Uniform, was ihm zusteht. Dazu gehören nicht zwingend teure Waffensysteme, keine Teilnahme an Nato-Manövern, keine zentralisierten Kommunikationseinrichtungen. Sehr wohl gehören dazu aber eine dezentralisierte Mobilmachungsorganisation; eine glaubwürdige vorderste Verteidigungslinie durch die Flieger- und Flugabwehrtruppen; eine zeitgemässe Ausrüstung und Ausbildung, die unsere Fähigkeiten erweitert (statt Zweifel durch Messen an amerikanischen Pseudomassstäben zu schüren); ein MILIZKader, das die Sorgen und Interessen der Mannschaftsgrade teilt.

  2. Fredy Stuber sagt:

    Fritz Kälin – da haben sie in wenig worten sehr viel, sehr klar gemacht.

  3. Beda Düggelin sagt:

    Die Erhöhung der Rüstungsausgaben in Schweden, wohlverstanden mit einer sozialdemokratischen Verteidigungsministerin, welche offenbar die Armee nicht abschaffen will, ist ein klares Indiz dafür, dass man aufgrund der Ukraine-Krise sich bewusst wird, dass die Sicherheitspolitik lange vernachlässigt wurde.
    Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte! Es ist schon sehr spät, das merkt sogar die NATO, welche sich offenbar auch überraschen liess. Schweden als Nicht-NATO-Mitglied weiss zu gut, dass es sich im Ernstfall nicht auf die NATO verlassen kann, sondern dass eigene Anstrengungen notwendig sind. – Christian Levrat und Evi Allemann, die Armeeabschaffer vom Dienst, werden die obige Mitteilung in der WoZ wahrscheinlich nicht lesen!

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Für uns wichtig ist, dass wir zuerst das Milizprinzip wieder aktivieren! Dann kann man daraus auch die ungefähren Bedürfnisse der Truppen abschätzen. Auf alle Fälle ist es nicht wichtig, wo die geschätzt 800 000 einzeln herumgurken (mit FIS-Heer) sondern diese brauchen zuerst Gewehr, Uniform und gepanzerte Transporter. Danach geht es zu den schweren Waffen, wobei man dann entscheiden kann, ob im robusten Verteidigungsfall, jeweils 200, 400 oder alle kampfmässig ausgerüstet werden oder nur Sicherungsaufgaben übernehmen (sog. Landwehr (haben nicht wir Schweizer erfunden, wie man mir auch schon weissmachen wollte)).

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