Motion: Austritt PfP

Motion: Austritt PfP

Der Bundesrat wird beauftragt, in die Wege zu leiten, dass die Schweiz sich aus dem Nato-Programm “Partnership for Peace” (PfP) zurückzieht.
Begründung
Seit 1996 ist die Schweiz Teil des Programms “Partnership for Peace” (PfP). PfP ist eine von der Nato ins Leben gerufene Institution und hat zum Ziel, die sicherheitspolitische und militärische Zusammenarbeit zu intensivieren. Gemäss Bundesrat ist PfP mit der Neutralität vereinbar, da die Schweiz der Nato im Falle eines Konfliktes nicht verpflichtet sei, den Nato-Staaten militärisch beizustehen. Die Politik der Nato zeigt jedoch mehr und mehr, wie stark die PfP-Anbindung das Prinzip und die Glaubwürdigkeit unserer Neutralitätspolitik untergräbt.
Der ehemalige US-Verteidigungsminister William Perry hat erklärt: “Der Unterschied zwischen einer Nato-Mitgliedschaft und einer Beteiligung an der Nato-Initiative ‘Partnership for Peace’ muss dünner gemacht werden als ein Blatt Papier.” Allein diese Aussage zeigt, wie das Programm PfP zur schleichenden Anbindung an die Nato weiter entwickelt wird, um eine Nato-Mitgliedschaft vorzubereiten oder um Nicht-Nato-Mitglieder ohne Formalitäten in dieses Militärbündnis einzubinden.
Eben ist bekannt geworden, dass die Nato in der Ukraine sogar militärische Manöver durchführt. Umso mehr untergräbt die Mitgliedschaft bei PfP die glaubhafte Unparteilichkeit der Schweiz. Via PfP-Anbindung befinden wir uns im machtpolitischen Schlepptau des militär- und geopolitischen Akteurs Nato. Auch die Teilnahme an Übungen der Nato sowie PfP-bedingte Ausbildung in der Schweiz von Nato-Soldaten für Kriegseinsätze untergraben unsere Politik der dauernden, bewaffneten und umfassenden Neutralität. Die Schweiz muss deshalb aus dem Nato-Programm “Partnership for Peace” austreten.
Motion von Luzi Stamm
Kommentar:
Diese Motion wird von Giardino voll und ganz mitgetragen. Wir danken dem Motionär für diese Eingabe und empfehlen dem Parlament die Annahme dieser Motion. Vergleichen Sie dazu auch unser Manifest II.
[NACHTRAG, 29.09.14:] Auf die andere Seite hat ein Postulat zum Thema PfP eingereicht.

 

Kommentare: 1

  1. Gotthard Frick sagt:

    Für uns wichtig ist ganz besonders , was Mächte ausserhalb des “WESTENS” über die “Partnerschaft für den Frieden” und die NATO denken. Ich zitiere hier deshalb nochmals aus meinen ASMZ-Artikel vom Juli 2013 “DAS ENDE DER SCHWEIZERISCHEN NEUTRALITÄT?”
    • Obschon keine der beiden Seiten einen Krieg wolle, „… ist ein militärischer Konflikt mit den USA unausweichlich, falls Chinas zentrale Interessen, d.h. seine Souveränität, Nationale Sicherheit und Einheit verletzt werden.“ (Quelle: GLOBAL TIMES, Beijing, Generalmajor Luo Yuan, November 2011).
    • “NATO reaches into Asia-Pacific on behalf of US foreign policy interests…… To expand areas of operations, NATO created new mechanisms such as the Partnership for Peace, the Mediterranean Dialogue, and the Istanbul Cooperation Initiative…… While strategic concepts and mechanisms are evolving, NATO as an instrument of US global policy will play a significant role for years to come as Washington eyes the Pacific “. (Quelle: Global Times, Beijing, 26.02.2013. Clifford A. Kiracofe, ehemaliger leitender Mitarbeiter des Senate Committee on Foreign Relations, USA. ).
    Ich erinnere auch daran, dass die GLOBAL TIMES, Beijing, vor wenigen Tagen schrieb, die Ukraine-Krise könnte sich zu einem dritten Weltkrieg entwickeln und China müsse dafür bereit sein.
    Gotthard Frick, Bottmingen

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