Schweizer Armee setzt erstmals fliegende Scharfschützen ein

Schweizer Armee setzt erstmals fliegende Scharfschützen ein

Für die Sicherung des Luftraums über der Stadt Basel ist während der OSZE-Konferenz die Luftwaffe zuständig. Zur Bekämpfung von langsam fliegenden Flugobjekten werden erstmals Helikopter mit Bordschützen eingesetzt. Die Funktion des Bordschützen wird von Mitgliedern einer Sondereinheit der Armee übernommen. Diese Soldaten sind mit speziellen Präzisionsgewehren ausgerüstet.
«Wenn ein Flugobjekt auf Anweisungen nicht reagiert, kann der Helikopter-Bordschütze Warnschüsse abgeben», erklärt Divisionär Bernhard Müller in «10vor10». «Im Ernstfall muss er ein Flugobjekt unter Beschuss nehmen.»
Beitrag auf SRF.ch
Kommentar:
Wir reiben uns die Augen. Werden hier nicht Sicherheitsvorschriften verletzt? Wo ist der “Kugelfang”? Wo die “Schiessfahne”? Oder braucht es das alles nicht? Fällt den Baslern bald Blei auf den Kopf?
Übrigens: Die Kommentare sind ebenso aufschlussreich.

 

Kommentare: 8

  1. Pescio Guido sagt:

    Es gibt nichts Schöneres als ein Tag, welcher mit einer Portion Galgenhumor beginnt. Die Frage, ob “Sicherheitsvorschriften” verletzt werden, ist in diesem Zusammenhang grotesk, weil man terroristische Attacken (egal, aus welcher Himmelsrichtung auch immer) nicht mit Sicherheitsvorschriften bekämpfen kann, umsomehr als sich die angreifenden Elemente wohl kaum an ebensolche halten werden…
    Wenn wir schon das Wort “Sicherheit” in den Mund nehmen, dann wäre die alles erlösende Kardinalfrage, warum ein solcher “Welt-Event” genau in innigstem Stadtgebiet, ja sogar in einem bevölkerungsreichen Dreiländereck abgehalten werden muss. Gibt es in der Schweiz nicht herrlich schöne Regionen in den Bergen, welche diesen ganzen Tross hätte aufnehmen können? Kalt wird es nächste Woche sowieso überall…

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es ist natürlich kaum eine Variante um “militärische” Bedrohungen abzuwehren, sondern es geht eher gegen Zivilisten. Festzustellen, ob darunter dann auch Terroristen sind, wäre eigentlich die Aufgabe der Polizei und nicht der Armee. Ich behaupte auch, dass die momentanen Terroristen (IS, andere in Afghanistan ausgebildete Leute) zu gut ausgebildet sind, um sich von der dilletantischen Methode: Helikopter+Füsilier abschrecken zu lassen. Da aber der 1. WK genau vor hundert Jahren angefangen hat, kann man doch auf die schöne historische Parallele Hinweisen, wie die 1. Luftkämpfe stattfanden, indem die Piloten und Beobachter, sich gegenseitig mit Pistolen und Gewehren beschossen. Vielleicht kommt ja “der Terrorist” auch mit Transport-Helikopter und Gewehr, und dann können sie sich gegenseitig beschiessen. Nett!

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    Im ersten Weltkrieg wurde mit Karabinern aus Flugzeugen auf gegnerische Flugzeuge geschossen und praktisch nie bzw. nur zufälligerweise getroffen. Das hat sich nicht geändert. Denn aus einem sich in der Luft bewegenden Flugkörper bzw. Helikopter auf einen anderen sich bewegenden Flugkörper zu schiessen und zu treffen, ist auch heute ein praktisch unmögliches Kunststück. Eine besonders intelligente Lösung ist auch die Abgabe von Warnschüssen, die der möglicherweise unbemannte Flukörper weder sehen noch hören wird. Dies dürfte sogar bei bemannten Flugkörpern auch der Fall sein. In der Zeit der gemäss VBS weniger schlagkräftigen und weniger gut ausgebildeten Armee 61 fand in der Staat Zürich eine grosse Flieger-Abwehrübung statt. Man brachte 35mm Fledermaus-Geschütze in Stellung. 20mm Kanonen wurden auf Dächern der höchsten Häuser postiert. Weiter setzte man MG 51 auf Flabstützen ebenfalls auf Hausdächern ein. Bei diesen handelte es sich um eine Lösung, die gegen langsam und tief fliegende Flugkörper bestens funktionierte. Die MG 51 mit den Flabstützen wurden leider verschrottet. Das Know-how für ihren Einsatz ist nicht mehr vorhanden. Unsere Armee ist spezialisiert auf die Produktion von Zirkus-reifen Lachnummern, weil man viel Bewährtes wie die 20 mm Flabgeschütze und die MG 51 mit Flabstützen mangels Kenntnis der nach wie vor bestehenden Einsatzmöglichkeiten einfach verschrottet hat. Sie würden jetzt auf Hausdächern in Basel in Stellung gebracht beste Dienste leisten und hätten die geforderte Abschreckungswirkung.

  4. Steinacher Alexander sagt:

    Haben sie das schon mal geübt, das Warnschiessen und Scharfschiessen aus scharfem Fliegen? Alles von vorn! Beginnen jetzt die Lehrjahre gegen die möglicherweise Bösen? Und wann folgt das Gesellenstück? Die Meisterprüfung? Man darf gespannt sein!

  5. Hohermuth sagt:

    Alles einfach total lächerlich.
    …. und dem SRF muss man endlich die Lizenz entziehen!!!

  6. Ueli Gruber sagt:

    Es ist einmal mehr interessiert zur Kenntnis zu nehmen, was auf dieser Website am meisten Kommentare erzeugt und viel Diskussionen auslöst: Gefechtstechnische Details um Scharfschützen in Helikoptern und Sprengstoff in Brücken.
    So kann hier munter auf derjenigen Stufe weiterdiskutiert werden, die man zur Waffenschutzinitiative, zur Wehrpflicht und zum Gripen hauptsächlich fand: Irrelevante Details.
    Das mag den Verwaltungsbeamten im VBS gerade richtig kommen. So kann aus deren Sicht der “Pöbel” (Zitat, gemeint sind die Milizorganisationen) beschäftigt werden und Scheinerfolge feiern, wenn nun die WK Dauer doch drei statt zwei Wochen sein wird.
    Die grossen, entscheidenden Fragen (bspw. muss eine Ter Reg fix zugeteilte Truppen haben oder ist sie nicht ein Verbindungsstab zwischen den zivilen Beörden und den jeweils verfügbaren Bat, unabhängig davon, wo diese unterstellt sind) entgehen so der Diskussion und werden von der Verwaltung aufgrund persönlicher Karriereinteressen festgelegt.

  7. Thomas Bosshard sagt:

    Die Armee hatte vor rund 20 – 30 Jahren bereits einmal ein solches Projekt evaluiert und auch entsprechende Versuche durchgeführt (Scharfschützen ab Heli). Die Resulate waren miserabel, das Projekt wurde nicht mehr weiter verfolgt.

Kommentare sind geschlossen.