Europa verabschiedet sich vom Ende der Geschichte

Europa verabschiedet sich vom Ende der Geschichte

Mit dem Ende des Kalten Krieges 1989/90 begann in den Augen vieler Europäer ein neues, besseres Zeitalter; eine Zukunft schien heraufzuziehen, die sich fundamental von der Vergangenheit unterscheiden würde. In Europa entstand offenbar eine neue politische Ordnung, die die Irrungen und Wirrungen der Vergangenheit – Konflikte und Kriege – ein für alle Male hinter sich liess. Europäische Geschichte als «Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit» (Hegel) schien endlich, nach den totalitären Abwegen des 20. Jahrhunderts, zu sich selbst zu finden.
In dieser neuen Welt gab es keine Feinde mehr. Konflikte waren nichts anderes als Missverständnisse, die man durch Kommunikation beheben konnte. Die neuen Aufgaben der Politik waren transnational und liessen die Enge der Staatenwelt hinter sich: Ökologie, Klima, Gerechtigkeit. Der Weltstaat, von dem Kant geträumt hatte, als Verwirklichung einer Weltgesellschaft und einer globalen Rechtsordnung, schien in greifbare Nähe zu rücken.
Kommentar auf NZZ.ch
Kommentar:
Wer gilt nun noch als “Ewiggestriger”? Wer hat die Grösse einzugestehen, dass man falsch lag? Jetzt zeigt sich, wer über Rückgrat verfügt.

 

Kommentare: 2

  1. Willy Stucky sagt:

    Sobald ein Konflikt nicht mehr sehr blutig ist, kommt er aus den Schlagzeilen. Ein gutes Beispiel ist der Nordirland-Konflikt, der einst sogar noch blutig war, als Irland und Grossbritannien schon seit langem Teile der “Wertegemeinschaft” Westeuropas waren.
    Auch jetzt schwelen überall in Europa Konflikte, nicht nur an dessen Rändern wie z.B. in der Ukraine und im Kosovo etc.
    Exakt aus diesem Grunde braucht die Weltgemeinschaft Staaten wie die Schweiz, die bewaffnet neutral sind. Exakt aus diesem Grund ist es mehr als bedenklich, wenn die Schweiz ihre unabhängige Armee vernachlässigt. Exakt aus diesem Grund kommt die Schweiz ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht mehr nach, sobald sie sich zu den angeblich Guten gesellt und die angeblich Bösen verurteilt.

  2. johannes fischer sagt:

    Stimmt, was Willy Stucky schreibt. Warum denn wird die Armee vernachlässigt?
    1. Das Parlament ist linkslastig. Die Linken wollen keine Armee. Sie rechnen: Wenn wir keine Armee haben, dann müssen wir uns der Nato anschliessen. Das würde dann auch heissen, der EU beitreten, denn diese baut eine EU-Armee unter dem Schutz und der Ägide der Nato auf. Wäre es soweit, dann würden fremde Generäle bestimmen, wo in Europa und in der Schweiz und welche Waffen dabei eingesetzt würden. Eine klare Unterwerfung.
    2. Im Parlament fehlen wegen des starken Armee-Abbaues in den letzten Jahren fachkundige Offiziere im Rang von Stabsoffizieren. Weder bei den bürgerlichen Parteien SVP noch FDP hat es zur Zeit, die von der Sicherheitspolitik und der Armee etwas von Belang verstehen.
    3. BR und Parlament wissen im Grunde, was sie mit dem Entzug von finanziellen und personellen Mitteln der Armee geschadet haben. Doch in ihrer Schwäche wagen sie es nicht, hier der Bundesverfassung Nachachtung zu verschaffen. Dafür geben sie, wie es die linksgesteuerten Medien inkl. NZZ immer wieder verlangen, sehr gerne Unsummen von Geld aus in der Entwicklungshilfe, im Asylwesen (man spricht von 7.2 Mrd. pro Jahr), bei der Energiewende, und im Sozialbereich aus.
    4. Eine Wende kann nur der Wahlherbst 2015 bringen. Da sind an den Veranstalungen vor den Wahel die Vertreter von SVP, FDP und CVP zu fragen, wie sie es mitder Landessicherheit halten.

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