Armee muss erstmals Spitzensportler abweisen

Armee muss erstmals Spitzensportler abweisen

Alle wollen ans «End der Welt». Die Sportanlage mit dem speziellen Namen, idyllisch am Waldrand gelegen, ist Teil des nationalen Sportzentrums von Magglingen. Hier trainieren die von der Armee geförderten Spitzensportler, stets eine Olympia- oder WM-Medaille vor Augen. Träger klingender Namen nutzten Magglingen schon als Sprungbrett für ihre Karrieren: Simon Ammann, Carlo Janka, Dario Cologna, Tom Lüthi oder Damien Brunner. Kein Wunder, ist die Nachfrage nach Plätzen in den beiden jährlichen Spitzensport-Rekrutenschulen gross. Absolvierten 2013 noch 46 Athleten die RS, ist die Zahl 2014 auf 56 gestiegen. Wie die Armee meldet, muss sie zum ersten Mal aussieben: Nicht mehr alle, die aufgrund ihrer sportlichen Leistungen qualifiziert wären, dürfen 2015 auch nach Magglingen.
Beitrag auf NZZ.ch

 

Kommentare: 10

  1. Beda Düggelin sagt:

    Weiss das VBS eigentlich, was es will? Wollen wir die beste Sportnation der Welt oder die beste Armee der Welt? Es ist zu befürchten, dass wir auch nicht zur besten Sportnation der Welt werden. – Grotesk, diese neuen Ziele im VBS! Mit Spitzensportlern lässt sich keine dissuasive Wirkung der Schweiz im Ausland erzielen. Aber wir können natürlich unsere Rumpfarmee weiterhin missbrauchen, was allerdings unsere Glaubwürdigkeit im Ausland weiter schwächen wird! Der Bundesrat und die Spitze des VBS ist endlich nochmals mit aller Vehemenz an den Auftrag gemäss Art. 58 und 59 der Bundesverfassung zu erinnern.
    Offensichtlich braucht es eine PEGIDA zu Gunsten einer glaubwürdigen Armee auf den Schweizer Strassen und vor dem Bundeshaus!!

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    VBS= Verein Berner Sportförderung…..
    Es war schon zu EMD Zeiten das Problem, dass der “Sport” in einer etwas pervertierten und merkwürdigen Form (also Schach zum Beispiel musste ich bei der Aushebung nicht spielen, aber eine verrostete Stange hochklettern….) zu wichtig war. Interessanterweise im Gegensatz zu den sinkenden körperlichen Anforderungen, die die moderne Kriegsführung (also mit Gewehr statt Speeren) verlangt.

  3. Ueli Gruber sagt:

    Hypothese: Wahrscheinlich nützt ein dienstuntauglicher Roger Federer oder ein Sportsoldat Dario Cologna mit Erfolg auf Weltklasseniveau dem Image der Schweiz mehr als eine Büroordonnanz Federer oder ein Panzergrenadier Cologna ohne jeden sportlichen Erfolg.

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Hypothese: Das Image der Schweiz hat überhaupt keinen Kampfwert. Mit dem Image kann ich keinen feindlichen Helikopter abschiessen, keinen einzige Panzer zum halten bringen. Ich fürchte sogar mit dem Image der Schweiz lassen sich die gegnerischen Soldaten nicht mal erwürgen!

    • Ueli Gruber sagt:

      @H. U. Suter
      Ich glaube, dass wir da grosszügig sein können und bei ihrem Kommentar nicht mit dem Begriff “Hypothese” operieren müssen, sondern von “Faktum” sprechen können.
      Es ist in der Tat kein Geheimnis, dass sich mit Image weder Helikopter noch Panzer abschiessen und auch nicht Soldaten erwürgen lassen. Muss es aber auch nicht. Auch SNB, RAV, AHV und Autobahnen sind dienliche Einrichtungen, die das ebenfalls nicht können und dennoch nützlich sind.
      Wissen Sie, es gibt auch Dinge, die einem Land und einer Nation helfen, ohne dass es mit Waffen zu tun hat. (Was aber nicht heissen soll, dass Bewaffnung nicht wichtig wäre, nur sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen).

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Das Problem hier ist, dass es in der Armee eben nicht um das Image geht sondern um das unangenehme und ans Kriminelle grenzende Geschäft des Tötens. Im alten EMD hat man aus Geldüberfluss und weil es damals die Tradition des sog. “Wehrsports” gab, relativ grosszügig Jugend und Sport, aber im Sinne der Allgemeinertüchtigung (also nix Federer oder andere Weltklassesportler) unterstützt. Nur wenige wissen zum Beispiel, dass der Schulsport (im Minimum 3 Stunden pro Woche, auch an Berufsschulen) aus Gründen der Wehrertüchtigung vom Bund (damit die Kantonshoheit der Bikldung übergehend) durchgesetzt wurde. In meiner militärischen Zeit (RS 1984) ist das dann immer lustiger und seltsamer geworden und man hat den Sport angefangen überzubewerten (geht hier zum Beispiel um die Aushebung, es geht aber auch darum, dass man Infantristen zwar sportlich getrimmt hat, aber nicht auf die psychologisdchen Probleme eines Schlachtfeldes vorbereitet hat, wobei ich hier die Privatinitiative gewisser Leute nicht negieren will. Danach war ein Weilchen der Sport ganz weg und ist dann mit dem erfolgreichen Spitzen-Sportfunktionär Ogi wohl wieder in noch absurderer Weise ins VBS (wo S vorkommt aber nicht M!) zurückgekommen. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass gewisse Sachen die man im Sport lernt und als erfolgreicher Sportler beherrscht für den Soldaten nicht nützlich sind. So könnte zum Beispiel ein erfolgreicher Schachspieler wissen, dass es keine unwahrscheinlichen Szenarien gibt und die Idee sich nur auf gewisse Stellungen vorzubereiten wahrschlich nicht zum Grossmeistertitel führt. Ich stelle mal wieder eine gewagte Hypothese auf: Unter den höheren Berufsmilitärs und den Beamten des VBS gibt es keinen einzigen Schachspieler. Aber sicherlich massenhaft Triathleten, OL-Läufer, Basketball, Handball-,Fusspall-Spieler und 100m Freistiel-Schwimmer. Und genau das machen diese Leute auch. Sie schwimmen in der Bedrohungslage herum!

    • S. Gerber sagt:

      “…ans Kriminelle grenzende Geschäft des Tötens…”
      Welchen Geistes sind Sie, Herr Suter. Als Präsident der Gruppe Giardino haben Sie schon genügend Schaden angerichtet, als Sie den ganzen Bundesrat erschiessen wollten – ob nun mit heissem Käse oder sonst etwas, spielt bei der Wortwahl gar keine Rolle.
      Dass Sie nun aber das Soldatenhandwerk an die Grenze des Kriminellen bringen wollen, schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist für mich definitiv genug des üblen Spiels.
      Mit einem Verein, der durch so jemanden präsidiert wird, will ich nichts mehr zu tun haben.
      Ich melde mich ab!

    • Gruppe Giardino sagt:

      Unsere E-Mail an Sie:
      “Guten Tag Herr Gerber
      Sind Sie sich bewusst, dass Sie zwei Herren mit dem Namen “Suter” verwechseln?
      – Der eine ist “Hans Ulrich Suter”, einer unserer Leser und Kommentatoren
      – Der andere ist “Hermann Suter-Lang”, der Präsident der Gruppe Giardino.
      Ich habe Ihren Kommentar gelöscht, um Sie nicht in eine dumme Situation zu bringen. Eine “Abmeldung” vom Verein ist daher nicht nötig.”
      Zur Klärung schalte ich Ihren Kommentar mit unserer persönlichen Antwort wieder auf.

  6. S. Gerber sagt:

    Es erstaunt mich jetzt gar nicht, dass mein Kommentar von heute Morgen sang- und klanglos gelöscht wurde.
    Ich melde mich somit definitiv ab!

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich bin schon etwas erstaunt! Selbstverständlich geht es beim Kriegführen auch ums Töten (wir wollen jetzt nicht technische Details diskutieren) und das ist nach christlich-jüdischen Kontext verboten, oder flapsig ausgedrückt kriminell. Es gibt kleine Ausnahmen, wie die Selbstverteidigung und auch die Verhinderung von anderen Tötungen, die für die Schweiz zwingend eine rein defensive Einstellung der ganzen Armee erfordern. Insofern spielt der BR mit seine Kosovo-Einsätzen mit dem Feuer, denn dieser drückt das “Soldatenhandwerk” in die Nähe des Kriminellen nicht ich. Es auch mit ein Grund, warum ich eine Milizarmee befürwortete und nicht (zweifellos in der Geschichte oft an Kriegsverbrechen beteiligte) “professionellen” Soldaten, eben weil sehr leicht die Grenze zum kriminellen Handeln ueberschritten wird und eine breitere Abstützung der beteiligten Soldaten hoffentlich dämpfend auf geistige Irrläufer wirken würde. Ja das Statement meines Namensvetters (oder eher Halbvetters, wir haben übrigens auch ganz andere militärische Dienstgrade) mit dem “heissen Käse” war wohl nicht so geschickt….

Kommentare sind geschlossen.