Postulat: Fahrzeugbeschaffung der Armee

Postulat: Fahrzeugbeschaffung der Armee

Das VBS betreibt eine Flotte mit rund 1800 Fahrzeugen des Berufsmilitärs, 86 Repräsentationsfahrzeugen für die Bundesverwaltung sowie rund 4000 Verwaltungsfahrzeugen (für Verwaltung, Parlamentsdienste, Kommissionen und Gerichte). Angesichts der hohen Anschaffungs- und Folgekosten wurden Zweckmässigkeit und Steuerung der VBS-Flotte in den letzten acht Jahren mehrfach untersucht. Das VBS bemüht sich derzeit abzuklären, wie diese Kosten “massiv reduziert” werden können. Im Bericht A 027 des Inspektorats VBS vom 21. März 2014 wurden Stand und Wirtschaftlichkeit des Flottenmanagements erneut hinterfragt. Dabei wurde festgestellt, dass die Fahrzeugkosten nicht einheitlich berechnet und keine betriebswirtschaftlichen Ansätze berücksichtigt werden. Dies überrascht angesichts der mehrfachen Untersuchungen. Obwohl bei den Verwaltungsfahrzeugen (im Gegensatz zu denen des Berufsmilitärs) kein Fuhrparkmanagement betrieben wird, wurden Umsetzungsvorstösse mit privaten Partnern stets als unwirtschaftlich abgelehnt. Dies erstaunt angesichts der Erfahrungen anderer Flottenbetreiber (Post, Swisscom, SBB, Mobility-Gruppe). Die Carsharing-Genossenschaft z.B. vermeldete 2013 112 000 Kunden mit Zugriff auf 2650 Fahrzeuge an 1395 Standorten. Ihr Jahresgewinn betrug 2013 3,7 Millionen Schweizer Franken bei einem Ertrag von 70,3 Millionen Schweizer Franken. Auch ein Vergleich über die Grenzen erstaunt: Die BwFuhrparkService GmbH versorgt die deutsche Bundeswehr sehr effizient mit Mobilität. Deren Experten kamen zum Schluss, ein Mobilitätsmanagement nach dem PPP-Modell würde sich auch für die Schweizer Armee lohnen. Entsprechende Vorschläge wurden stets mit dem Verweis auf die “Kernkompetenzen der Armee” abgelehnt.
Postulat von Schneider-Schneiter Elisabeth, NR CVP/JU