Entscheide im VBS im Vergleich zur heutigen Realität

Entscheide im VBS im Vergleich zur heutigen Realität

Am 20.05.2015 fährt die US-Armee in Hohenfels/Bayern mit kampfwertgesteigerten M 113 – ähnlich unseren längst verschrotteten Spz 63/89, nur ohne Turm und dessen Kanone – vor.
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In einem Konvoi u.a. mit Kampfpanzern Abrams wird gleichentags auch noch ein ganz gewöhnlicher M 113 (bei uns ganz, ganz früher Spz 63 genannt), allerdings bereits mit aussen liegenden Treibstofftanks, mitgeführt; dem Anschein nach handelte es sich nicht um einen Nostalgieumzug sondern auf den Strassen, der kleinen lettischen Stadt Schaulen werden für die gross angelegten NATO-Übungen unter dem Titel „Saber Strike 2015“, die in Polen, Estland, Lettland und Litauen abgehalten werden, die Fahrzeuge in Position gebracht werden. Die Übungen des Saber Strikes 2015 werden vom 08. bis zum 20.Juni durchgeführt.
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Die (schlechten) Bilder sind als Bildschirmfotos zwei Filmen entnommen.

Postum möchte GIARDINO zu gerne wissen welcher Teufel die Armeeleitung seinerzeit geritten hat, als sie die Vernichtung der 365 Spz 63/89 (ohne dass bis heute ein einsatzbereiter Ersatz vorhanden ist) beschlossen hat – ob er in der NATO oder sonst wo im Westen sitzt oder dort allenfalls auch nur seine Dissertation geschrieben hat.
Das VBS wird die vorgesehenen weiteren „Ausserdienststellungen“ von Einrichtungen und Fahrzeugen wohl ohne Rücksicht auf die Realität durchziehen.

 

Kommentare: 7

  1. Ich denke das im Rahmen der NATO es nicht vorgesehen ist, dass die Schweiz diesen Teil der Streitkräfte stellt, daher war dieses Material überflüssig, bzw. könnte ev. sogar in die Hände der NATO-Feinde fallen….

  2. Schaub Rudolf P. sagt:

    Auch in Australien werden M-113 gegenwärtig zwecks Kampfwertsteigerung modifiziert. Gemäss meinem Kenntnisstand hat die australische Armee eine beachtliche Kriegserfahrung. Denn sie ist seit dem Vietnam Krieg an allen Kriegen beteiligt gewesen. Es ist deshalb auf den ersten Blick unverständlich, dass hierzulande bereits einer Kampfwertsteigerung unterzogene M-113 verschrottet worden sind, Australien diese aber einem “Retrofit-Programm” unterzieht. Beim genaueren Hinsehen wird aber rasch klar, dass der Verschrottungsfehlentscheid aus finanziellen Gründen gefällt worden ist. Mechanisierte Verbände sind für unser Land nach Auffassung der “classe politique” im Bundeshaus zu teuer. Deshalb müssen sie möglichst rasch und nachhaltig beseitigt werden. Wenn sie nicht mehr vorhanden sind, verstummen auch die unerwünschten Diskussionen der grauhaarigen “Betonköpfe”. Das Volk sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die alt gewordenen und saturierten Eidgenossinnen und Eidgenossen im Bundeshaus eine grobfahrlässige Sicherheitspolitik betreiben. Für die Berufsmilitärs ist das auch sehr bitter, aber doch noch halbwegs erträglich, wenn sie ihre Stelle nicht verlieren. Für die Milizoffiziere ist die Halbierung und Entwaffnung der Armee gemäss WEA unerträglich.

  3. Ueli Gruber sagt:

    Es gilt wie immer zu fragen “Wem nützt es?”.
    Die Eliminierung der M-113 nützt in erster Linie der RUAG, welche durch den Verschrottungsauftrag von 1’350 Einheiten mehr verdient, als wenn sie 210 Einheiten kampfwertsteigert.

    • Hans Schmid sagt:

      Die Fahrzeuge wurden in Turtmann durch Mitarbeiter der Log Basis der Armee verschrottungsreif gemacht (entfernen u a der”strahlenden” Armaturen) und auf die Wagen der SBB gefahren.Die 20mm Kanone wurde ebenfalls vor Ort ausgebaut und der RUAG zur “gesicherten” Verschrottung übergeben.In Emmen sind die Fahrzeuge mit mehrheitlich gefülltem Treibstofftank direkt durch die Fa. Schnyder übernommen worden. Bezüglich Kosten hat das VBS am 19.06.12 auf eine entsprechende Frage von GIARDINO geantwortet:
      “Gemäss aktuellem Altmetallpreis resultiert im Zusammenhang mit der Verschrottung des Spz M-113 63/89 ein kleiner Erlös, der innerhalb des VBS für Liquidationen wie z.B. die Delaborierung abgelaufener, altersbedingt zu liquidierender Munitionsvorräte verwendet wird. Genaue Zahlen unterliegen dem Geschäftsgeheimnis der armasuisse im Umgang mit Lieferanten.”

  4. Michael Waldvogel sagt:

    Das ganze Debakel wurde fotografisch und auf Video festgehalten:
    https://www.youtube.com/results?search_query=m113+Verschrottung

  5. Ueli Gruber sagt:

    Einmal mehr tritt hier die Ohnmacht von uns Armeebefürwortern zum Zug: Logisch argumrntiert, sauber dokumentiert, sachlich informiert – und die Bundesverwaltung schert sich einen Dreck darum und macht munter weiter, als ob nichts gewesen sei.

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