Ueli Maurer: Ohne Wurzeln kein Baum – Die Lehren

Ueli Maurer: Ohne Wurzeln kein Baum – Die Lehren

Zusammenfassung der Lehren:

Die Lehre aus Morgarten lautet: Passt Euch nicht den andern an, macht aus Euren Besonderheiten Stärken. Auf heute übertragen heisst das: Wir müssen nicht gleich sein, wie alle andern, als kleines Land müssen wir kreativer, flexibler und besser sein. Und dazu brauchen wir eine freiheitliche Ordnung – das ist unsere Chance! […]
Die Lehren aus Marignano lauten: Erstens – Heldenmut nützt nichts, wenn die Waffen veraltet oder nicht in der nötigen Zahl verfügbar sind.Denken wir daran, wenn es um das Armeebudget geht. Sind wir noch bereit, den Soldaten, die im Ernstfall für unser Land ihr Leben riskieren, die notwendige Ausrüstung zu geben? Das ist nicht nur eine Frage der Sicherheitspolitik, das ist auch eine Frage der moralischen Verpflichtung. 
Und zweitens: Es kommt nicht gut, wenn man als Kleinstaat Grossmacht spielen will. Da sollten wir unsere heutigen Ambitionen nach weltpolitischer Bedeutung meiner Meinung nach etwas kritischer hinterfragen. In einer Welt, in der die Spannungen zwischen den Grossmächten wieder zunehmen, gewinnt unsere Neutralität sogar noch an Bedeutung. […]
Die Lehre aus dem Wiener Kongress lautet: Vorsicht vor glänzenden Visionen, die eine neue Zeit oder ein neues Europa verheissen. Vorsicht, wenn man Selbstbestimmung und das eigene Recht aufgibt. Auf die Begeisterung folgt meist die harte Ernüchterung. Denn irgendwann kollidieren Träume unweigerlich mit der Realität. Grossmächte haben es schon immer verstanden, ihr Herrschaftsstreben hinter schönen Idealen zu verstecken. […]
Die Lehre aus dem Rütlirapport lautet: Man darf sich nie darauf verlassen, dass andere Staaten in der Not zu Hilfe kommen. Es ist immer damit zu rechnen, dass man letztlich auf sich selbst gestellt ist. Gerade heute, wo alles von der Sicherheit bis zur Landesversorgung als gemeinsame internationale Angelegenheit gesehen wird, muss uns das zu denken geben. Man sollte immer auch noch an den Fall denken, dass man alleine bestehen muss. […]

1.-August-Ansprache von Bundesrat Ueli Maurer

 

 
 

 

Kommentare: 1

  1. Beda Düggelin sagt:

    Wir wollen ja nicht immer unsere Mythen bemühen, aber die Aussage zum Wiener Kongress, und damit wird ja die Neuheit begründet, passt sehr gut zur momentanten Schweizerischen Sicherheitspolitik: “Die Lehre aus dem Wiener Kongress lautet: Vorsicht vor glänzenden Visionen, die eine neue Zeit oder ein neues Europa verheissen. Vorsicht, wenn man Selbstbestimmung und das eigene Recht aufgibt. Auf die Begeisterung folgt meist die harte Ernüchterung. Denn irgendwann kollidieren Träume unweigerlich mit der Realität. Grossmächte haben es schon immer verstanden, ihr Herrschaftsstreben hinter schönen Idealen zu verstecken. […]
    Besser kann man es gar nicht ausdrücken: Die Vision der Schweiz heisst EU und Nato, darum braucht es offenbar die WEA, welche die Armee weiter halbieren will. Wie töricht, wie einst die Jungfrauen!
    Die Quittung für die Schweiz wird schneller kommen als befürchtet. Schweizer Volk wach endlich auf!
    Für den tüüfe, gsunde Schlaf in Parlament, Regierung und VBS. Es wird nicht der Schlaf des Gerechten sein!

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