10vor10 vs Ueli Maurer
Seit ein paar Tagen schiesst das Nachrichtenmagazin „10vor10“ fast täglich gegen Bundesrat Ueli Maurer. Giardino-Blog-Leser kennen die Fakten bereits seit Monaten und sind damit weitaus besser informiert, als die Redaktoren von 10vor10 (dem „News-Flaggschiff“ von SRF):
- In unseren Schwarzbüchern zeigen wir im Frühling 2011 auf, dass die Luftwaffe nur zu „Bürozeiten“ im Einsatz steht. Damit wird die Bundesverfassung verletzt.
- Schon im März 2012 verweisen wir auf einen Beitrag auf dem Blog der Generalstabsoffiziere, in dem mehrere Argumente zur Finanzierung der Armee widerlegt werden. Die Kreditreste werden dort bereits – detailliert – ausgewiesen.
- Mitte August 2012 weist Giardino auf die Kreditreste hin, welche seit Jahren vom VBS zurückgegeben werden. Giardino fragte sich damals: „Wie kann die Armee hier glaubhaft machen, dass sie mehr Geld benötigt, wenn sie nicht einmal die gesprochenen Kredite ausnützt?“
Diese Woche stellt sich 10vor10 zwar die selbe Frage und bringt im Nachgang zur „Verweigerung eine 24h-Luftüberwachung sicherzustellen“ eine Story. Allerdings vermeidet 10vor10 den Unterschied zwischen Investitions- und Betriebsrechnung (siehe z.B. Staatsrechnung 2010, Seite 95f) zu erklären und vermischt die beiden Kassen. Leider verfügt das VBS nicht über ein Globalbudget, welches es ihm ermöglichen würde, an einem Ort nicht benötigtes Geld an einem anderen Ort einzusetzen. Das Problem liegt im System des Bundes. Dafür kann Ueli Maurer nichts. Hingegen müsste man ihm danken, dass er – notabene als einziges Mitglied des Bundesrates – innerhalb seines Budgets bleibt und damit massgeblich zur Gesundung der Bundeskasse beiträgt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Giardino von 10vor10 zu einer Stellungnahme angefragt wurde. Wir haben mit dem Redaktor (Herr Andy Müller) über genau diesen Punkt gesprochen. Er nahm den Punkt sehr gerne auf, beleuchtet er doch einen neuen, ihm unbekannten Winkel in der Geschichte. Im Beitrag ist davon aber nichts mehr zu hören (siehe Video unten). Geht es 10vor10 am Schluss nur darum, BR Maurer in einem schlechten Licht darzustellen oder sollen wirklich die Fakten auf den Tisch, die eben dann doch ein etwas differenzierteres Bild zeigen würden? Ist das der Qualitätsjournalismus, den man uns immer von SRF verspricht? Wobei aktuell das VBS nicht eine bessere Figur abgibt, wenn sie auf diese Punkte nicht deutlicher reagiert und sich in Schweigen hüllt oder Floskeln drescht (sofern 10vor10 nicht wieder wichtige Abschnitte weggelassen hat)! - Besonders peinlich ist allerdings die aufgesetzte Empörung der beiden Sicherheitspolitikerinnen, welche offenbar ebenfalls nicht die beiden Kassen (und die Zahlen an sich) kennen bzw. sie offenbar nicht interpretieren und ins richtige Bild setzen können.
Kommentare: 4
Hervorragender Kommentar der Gruppe Giardino. Trotzdem die Frage: Warum fand Giardino so wenig Gehör bei den massgebenden Stellen? War Giardino „zu wenig laut“? Oder, noch eine Frage: Will der Chef VBS nichts hören, was seinen „Generälen“ und damit ihm unangenehm ist?
Mehr ins FIS investieren hihihihihihi
und das wäre dann nach nationalrätINlicher Logik keine Büro-Armee.
Ils sont fous, les Romains.
Natürlich ist die Gruppe Giardino zu wenig laut. Die Generalversammlung vom 2. März 2013 in Bern wird Gelegenheit geben völlig offen über die Probleme zu debattieren, welche seit Jahren anstehen, aber von den bürgerlichen Politikern (mit wenigen Ausnahmen) nicht wahrgenommen werden. Da das Parlament keine PUK beschliessen will (und sich selbstverständlich nicht selber überprüfen möchte!) ist hartnäckig auf einer Due Diligence Prüfung (Werthaltigkeits-Prüfung) des VBS zu beharren. Am 28. Dezember 2012 hat BR Ueli Maurer bekannt gegeben, dass im Ernstfall nur ein Drittel der Truppe mit Material ausgerüstet werden kann. Ein Aufschrei innerhalb der FDP, SVP und CVP ist ausgeblieben. Warum? Die Sicherheit unseres Landes und die Armee ist doch kein Thema. Auch für den Chef der Armee, André Blattmann nicht, welcher in einer der letzten Ausgaben der Schweizer Illustrierte bekannt gab, dass er gut einschlafen könne. Der Mann ist zu beneiden.
Hallo Giardinos
Leider stimmt Eure Feststellung so nicht.10vor10 hetzt nun schon seit Jahren gegen die SVP und einzelne ihrer Mitglieder und macht auch kräftig Stimmung gegen sie. So hatte etwa vor 10 Jahren Frau Susanne Fischli-Wille die ZuschauerInnen ganz unverfroren gefragt, ich zitiere: „Ist es ihnen nicht auch schon aufgefallen, dass Herr Blocher in letzter Zeit immer so unkonzentriert wirkt?!“, Zitat Ende. Über die „Qualität“ dieses linken Mediums kann man geteilter Ansicht sein. Aber wenn dann auch noch obendrein Herr Ständerat This Jenny SVP/GL im Untertitel als der FDP/ZH zugeordnet und im Gegenzug dann dafür ein Politiker der CVP Thurgau im Untertitel als Mitglied der SVP Thurgau vorgestellt wird, schlägt dies dem Fass den Boden aus. Ins gleiche Bild passt dann auch noch das stetige hämische Grinsen, welche die Mitarbeitenden von Leutschenbach inkl.ihrer Bundeshausredaktoren zur Schau stellen, sobald die Rede von der SVP ist. Es wäre endlich an der Zeit, dass man diesem ohnehin viel zu teuren und langweiligen linken Massenmedium den Stecker zieht und ausländische Sendeanstalten berücksichtigt.
Fszit: Daumen nach unten! Da schweigt des Sängers Höflichkeit!
Kameradschaftlich Euer Robi Hänggi
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