Die Armee gibt auch 2012 Kreditreste zurück

Die Armee gibt auch 2012 Kreditreste zurück

Anstatt das versprochene Geld aus der Bundeskasse intelligent einzusetzen, Rüstungsgüter zu beschaffen, die Logistik auf Vordermann zu bringen und allenfalls sogar der Truppe etwas mehr Material für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen, gibt die Armee offenbar auch dieses Jahr wieder Geld zurück. “Kreditreste” werden die Gelder genannt, die zwar versprochen, aber dann nicht benötigt werden. Wie kann die Armee hier glaubhaft machen, dass sie mehr Geld benötigt, wenn sie nicht einmal die gesprochenen Kredite ausnützt. Das “Musterdepartement” spart während andere Departemente über die eigenen Verhältnisse leben.

Neben den Passivzinsen erwartet der Bundesrat grössere Kreditreste bei den Sozialversicherungen (IV und AHV) und der Landesverteidigung.
Quelle: Blick.ch nzz.ch

 

Kommentare: 3

  1. Hallo Giardinos, auf den ersten Blick scheint mir diese Massnahme auch nicht das Gelbe vom Ei zu sein.
    Das Grundübel in unserer Armee, welches zutage tritt durch Pleiten, Pech und Pannen hat seine Wurzeln jedoch viel tiefer. Ich bin erschüttert über alles was ich in den letzten Jahren hören, lesen und sehen konnte. Und ich bin nicht alleine. Noch Ueberlebende der Diamant-Generation (Aktiv-Dienst von 1939-45), Veteranen des 2ten Weltkriegs vergessen und frustriert (in Frankreich würden sie der Ehrenlegion angehören), die noch aufnahemefähig sind, glauben schon längst nicht mehr, dass diese Armee unsere Grenzen schützen kann. Die Kalten-Krieger (ab RS 1950), für welche es damals galt, unser Land gegen einen übermächtigen Gegener zu schützen, und als vielleicht Ueberlebender den Kleinkrieg zu trainieren, haben massiv andere Vorstellungen über den kriegsgenügenden Einsatz einer Truppe in ihrem Eisatzraum.
    Die aktuelle Armee (kürzlich hat der CdA zum Besten gegeben, es könnten lediglich noch zwei Kampfver-bände, Grösse: Bat, vollständig ausgerüstet werden, ob sie kriegstauglich trainiert und ausgebildet sind, hat er nicht gesagt, aufgrund meines Wissenstandes zweifle ich daran)muss ihre Probleme endlich an den Wurzeln anpacken. Was mE nichts anderes heisst, als endlich poltisch und organsatorisch Klarheit schaffen und dann einen Neubeginn vornehmen. Zeitbedarf: 5-10 Jahre.
    Als AdA (Armee 61) mit genügend DT um für diese Erkenntnis die notwendige Erfahrung mitbringen zu können, sage ich daher ohne Begeisterung (aber force majeure): der CVBS und sein Führungsstab handeln absolut richtig, wenn sie nicht mehr Geld ausgeben als unbedingt notwendig, um diese Rumpftruppe (um nicht zu sagen Bourbaki-Armee) in ihrer Letargie am Leben zu erhalten.

    • Alain Vincent sagt:

      [Satire ON] Wenn ich das lese, drängt es mich vorzuschlagen, die Armee einfach aufzulösen und deren Aktiven an jene Kantone zu verteilen, die stattdessen eine eigene Truppe aufstellen. Die Kantone mit sozialen Sicherheitsdirektorinen können sich dabei human geben und darauf verzichten. Nobel geht die Welt zu Grunde; die antiken Völker haben es uns vorgemacht. [Satire OFF]

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Das habe ich schon lange gesagt, die Kantone könnten locker (v.a. wenn die MWST bei den Kanton bleibt, der Bund braucht ja die Wehrsteuer dann nicht mehr…) die Truppen selber ausrüsten und führen. Etwas teureres Material wie bei der Flugwaffe kann ja dann interkantonal oder mit einem Konkordat geordert werden. Es ist auch denkbar, dass zum Beispiel ZH die Luftwaffe führt und dafür Infantrie bei den anderen Kanotnen ausleiht. Um ein bisschen die Grössenordnung festzuhalten: Die Universität Zürich (nicht ETHZ, sondern die Universität die vom Kanton Zürich finanziert wird) kostet jährlich um 1.3 Milliarden SFr., also grössenordnungsmässig vergleichbar mit der Armee.

Kommentare sind geschlossen.