Gruppe Giardino publiziert "Schwarzbuch"

Gruppe Giardino publiziert "Schwarzbuch"

Die Auswertung von Informationen, die vom VBS freigegeben sind, lässt erstmals eine Gesamtbeurteilung der Fähigkeiten der Schweizer Armee 2011 zu. Zu hinterfragen war insbesondere wie der Volkswille bezüglich Art. 57 (Sicherheit) und 58 BV (Armee) durch die verantwortlichen politischen Behörden berücksichtigt wurde.
Zwei staatsrechtliche Gutachten (Prof. Schindler, Zürich und Prof. Schweizer, St.Gallen) zeigen, dass insbesondere der Bundesverfassungsartikel 58, der zuletzt im Jahre 1999 vom Souverän nochmals bestätigt wurde, mit allen seitherigen Armeereorganisationen missachtet wurde, obwohl dem Bürger stets das Gegenteil weissgemacht wurde.
Die Schweizer Armee 2011 verfügt über keine einsatzbereiten Kampftruppen mehr. Eine Armee, die nicht kämpfen kann, ist überflüssig! Nach mehrmonatiger Nachschulung könnten höchstens 2 Kampfbrigaden ausgerüstet und zur Kriegsbereitschaft gebracht werden. Zwar werden auf dem Papier weitere 6 Kampfbrigaden ausgewiesen, ihre Einsatzbereitschaft wird aber mangels Ausrüstung gemäss VBS nie erreicht werden können. Dies insbesondere weil grosse Materialmengen ungesetzlich vernichtet worden sind. Ausser für begrenzte subsidiäre Einsätze ist aus dem Stand heraus kein Armeeeinsatz, auch kein Grosskatastrophen-Einsatz mehr möglich, da die zugehörige Mobilmachungsorganisation ersatzlos aufgehoben worden ist.
Die Innere Sicherheit der Schweiz verschlechtert sich laufend und ist bereits heute auf einem schon lange nicht mehr dagewesenen Stand (Terrorismus, gewaltbereite Aktivisten und – Einwanderergruppen etc.). Dies gilt auch für die Abgrenzung Bund / Kantone. Die konventionelle äussere Kriegsgefahr in Europa steigt ebenfalls proportional mit dem weltweiten Wirtschaftskrieg und der enormen Aufrüstung ausserhalb Europas. Dies ist eine vollständig veränderte Ausgangslage seit der Konzeption der Armee XXI im Jahre 2003. Sparübungen zulasten der Armee und überdies falsch eingesetzte Mittel haben zu keinem finanziellen Gewinn für den restlichen Bundeshaushalt geführt.
Noch nie war eine Schweizer Armee seit ihrer Gründung im Jahre 1848 weiter von der geforderten Einsatztauglichkeit entfernt wie die Armee 2011. Noch nie hat sich ausserdem eine Nation so nachhaltig selber und freiwillig entwaffnet wie die Schweiz in den vergangenen Jahren.
Das Experiment Armee XXI ist grandios gescheitert! Es wird interessant sein zu erfahren, ob jemand für dieses niederschmetternde Resultat die politische Verantwortung übernimmt und wenn ja, mit welchen Begründungen. Die Gruppe Giardino macht vorläufig nur Feststellungen und noch keine Vorschläge für ein allfällig neues Wehrmodell. Dies wird sie tun sobald unsere Auffassung über die Ausgangslage allgemein geteilt wird.
Unterlagen:

 

Kommentare: 26

  1. Samuel Scherrer sagt:

    Ihr seid mir ein lustiges Trüpplein von Folkloristikern – oder gar Floristen? Ab in den Garten mit Euch alten Männern, da gibts sinnvolleres zu tun als in der Armee!

  2. Franz Betschon sagt:

    Die Idee, die Initianten von Giardino als “Folkloristen” zu bezeichnen oder, wie eine andere Person meinte, als “alte Besserwisser”, ist zunächst eine Frechheit. Giardino hat seine staatsbürgerliche Pflicht wahrgenommen, anders als die bisherigen Armeeumbauer, die sich in erster Linie durch mangelndes Fachwissen ausgezeichnet haben. Da ist die GSoA zu loben, die wenigstens einen klaren Standpunkt hat. Die Schweiz wird künftig immer mehr von der Erfahrung älterer Mitbürger profitieren können, nachdem uns die gegenwärtige Sicherheitspolitik in ein Desaster geführt hat. Sicherheitdspolitik ist eine zu ernste Angelegenheit, als dass sie auf der Stufe von dummen Sprüchen abgewickelt werden könnte.

  3. Elmar Hutter sagt:

    Die breite Diskussion über ein realistisches Verteidigungskonzept der Schweiz ist ein Gebot der Stunde. Dass eine Armee nicht erst beim Entstehen eines Konflikts ausgerüstet und ausgebildet werden kann, zeigen die jüngsten Entwicklungen. Bei der Luftraumverteidigung befürworte ich als ehemaliger Rubrik-Verantwortlicher beim Schweizer Soldat(1978-85),zuständig für Pz – und Flgz- Erkennung, etwas andere Schwerpunkte. Gegen starke gegnerische Luftstreitkräfte vermag die Armee und die Zivilbevölkerung eines Kleinstaates mit vernünftigem Finanzaufwand nur zu bestehen, wenn man sich statt auf eine Jet-Luftwaffe auf überlappende Boden-Luft-Flugabwehr-Systeme verlässt. Der Yom Kippur-Krieg ist dafür ein gutes Beispiel. Die Erfolge der ägyptischen Armee im Sinai ging besonders auf das Konto der sowjetischen Boden-Luft-Abwehrsysteme.
    Mit einer dezentralen Verteilung von Luftabwehrsystemen – schultergestützt, auf Rad- oder Kettenpanzern, Lastwagen und in intelligent eingerichteten, felsge- schützten Kleinfestungen wäre die Ueberlebensfähigkeit unserer Luftverteidigung viel eher gewährleistet als mit der Konzentration der knappen Finanzmittel auf wenige teure Flugzeuge, die zudem auf verwundbaren Stützpunkten disloziert sind.(Für den Luftpolizeidienst reicht ein wendiger, kleiner Jet, der im Notfall auch auf gewöhnlichen Strassenabschnitten eingesetzt werden kann.) Bei der Beschaffung neuer Jets sollte dem Kosten/Nutzen- Effekt der im Verbund eingesetzten Flugabwehr-Mittel höchste Beachtung geschenkt werden.

  4. Andreas Wäger sagt:

    @Elmar Hutter
    Ja das sehe ich ähnlich wie Sie. Aber wenn man leider die nächsten paar Jahre studiert, ist genau im Bereich Boden-Luftabwehr in der Schweiz einiges verschlafen worden.
    Die Armee besitzt 3 Systeme zur Fliegerabwehr: M-Flab, Rapier, Stinger. Das grösste Problem ist, seit ausserdienststellung der Bloodhond, das die drei Varianten nur den unteren Luftraum schützen können, das heisst, bis ca. 4000-5000 Meter. Alles darüber müssen unsere Jets abfangen, was bei unsere Anzahl Maschinen nur von kurzer Dauer sein wird.
    Da ja heute mit intelligenten Bomben, zB. Lasergelenkten, gekämpft wird, sind wir ohne unsere Kamfpflugzeuge ausgeliefert, weil genau diese Bomben schon in grosser Höhe abgefeuert werden können.
    Ich verstehe es daher nicht, das in diesem Bereich, seit der Ausmusterung der Bloodhound nicht ein ähnliches System eingeführt wurde. Der Luftraum ist das wichtigste was es zu schützen gibt, von oben ist man extrem verletzlich zB bei KKW`s, Staudämmen, wichtiger Infrastruktur usw. Hier sollte man doch über eine genügende und bis in grosse Höhen verfügbare Luftverteidigung verfügen!
    Wie gschrieben wurde, es braucht eine Anzahl Jets für den Luftpolizeidienst, aber in Angesicht der hohen Kosten und in der Schweiz nur in einer kleiner Stückzahl verfügbaren Kampflugzeuge, ist es höchst problematisch, den oberen Luftraumschutz diesen wenigen Maschinen zu überlassen. Eine Armee muss mit der Zeit gehen und Sicherheit hat seinen Preis. Ich vermisse in diesen und leider auch anderen Bereichen eine Modernisierung dieser Systeme, es wurde Jahrelang nichts gemacht! Aber so funktioniert es nicht! Entweder bleibt man auf einem akzeptablen Technologie-Standard oder sonst ist die ganze Armee das Geld nicht wert!! Entweder kann man sich ausreichend schützen und erneuert gewichtige Systeme rechtzeitig, oder man lässt die ganzen Systeme veralten und merkt im Ernstfall, das man leider hoffnungslos ausgeliefert ist und all die Jahre der Rüstungstechnik verschlafen und die Armee “totgespart” hat! Ich meine, es geht nicht um eine höchstgradig vollstausgerüstete Toparmee, aber was wir hier haben, ist eine zusammengeflickte Armee, mit völlig veralteten Systemen, ohne Gesamverteidigungskonzept!, die mehrheitlich nur auf dem Papier besteht (von 9 Briganden können nur etwa 2 ausgerüstet werden), die auf längere Konflikte gesehen, vollkommen am Anschlag und überfordert wäre und somit völlig unglaubwürdig ist! Ich denke nur an den Punkt, an denen die Radschützenpanzer oder die Leo-Kampfpanzer ersetzt werden müssten. Ich habe das Gefühl, nur weil in denen Wort “Panzer” vorkommt, geht ein raunen durchs Parlamemt.. Panzer.. das brauchen wir Schweizer doch nicht, wird man sagen..

  5. Willy P. Stelzer sagt:

    Die Gruppe Giardino als eine Truppe von Folkoristen zu bezeichnen, ist arrogant und zeugt von Unwissenheit. Giardino wurde im Mai 2010 mit zwei Sitzungen ins Leben gerufen und verfügt derzeit, Ende März 2011, bereits über 600 Mitglieder. Zunehmend treten junge und aktive Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten bei. Alle diese Schweizer-Bürger und Bürgerinnen haben erkannt, dass die Armee im heutigen Zustand ihren Auftrag gemäss Bundesverfassung, Artikel 57 und 58, nicht erfüllen kann. Deshalb wird Widerstand geleistet und ein Akzent gegen die GSoA und das Programm der SP gesetzt. Letztere hat an ihrer Delegierten-Versammlung 2010 beschlossen, die Armee abzuschaffen. Damit verletzt diese Partei, getreu den Anstrenungen vor dem 1. und 2. Weltkrieg folgend, die Bundesverfassung. Der jetzige Zustand der Armee muss so rasch als möglich korrigiert werden. Dies ist nur mit einer unerhörten Anstrengung und einem Neubeginn möglich. Dazu braucht es die Erfahrung und das Wissen der älteren Generation. Eine Aufnahme des Ist-Zustandes ist notwendig, verbunden mit dem Konzept “Zurück auf Feld EINS”. Dazu gehören dratische personelle Veränderungen. Für 44 aktive Bataillone braucht es keineswegs über 60 Brigadiers, Divisionäre und Korpskommandanten.

  6. Simon Weber sagt:

    Naja wen ich sehe, was die Gruppe Giardino bis jetzt gemacht hat, muss ich sagen da kommt nicht viel dabei raus! Mich würde es freuen wen die Gruppe zur Armee XXI stehen würde! Dabei aber sagt, es muss nochmals über die Bücher gegangen werden, als nur draufzuhauen! Das bringt uns nicht weiter! Und das sie zum AAD 10 steht und die Auslandeinsätze begrüsst! Das würde ihr auch die Glaubhaftigkeit geben das diese Gruppe nicht politisch geführt wird(SVP)! Denn Politik hat in der Armee nichts zu suchen!

    • Franz Betschon sagt:

      Die Gruppe Giardino würde gerne zur Armee XXI stehen. Nur: Selbst K Kdt aD Keckeis hat kürzlich selber öffentlich bekannt, dass das Experiment gescheitert sei. Die Gründe,die er hierzu nannte,tun nichts zur Sache. Für Giardino war es nicht leicht, der Überbringer der schlechten Nachricht zu sein. Als Staatsbürger fühlen wir uns aber verpflichtet, die bittere Wahrheit zu sagen: Keine einzige Formation ist einsatzbereit. Was allenfalls einrücken würde, müsste monatelang nachgeschult werden, um Kriegsgenügen zu erreichen. Beispiele und Quellen gefällig? Von einer Unterstützung des AAD 10 durch Giardinio ist uns nichts bekannt, genau so wenig hat sich Giardino zu Auslandseinsätzen geäussert. Wenn einzele Mitglieder andere Ansichten vertreten, so sind diese nicht von Giardino authorisiert. Giardino hat eine strikt waffengattungsunabhängige Betrachtungsweise.
      Wenn neurdings für Atomanlagen und Banken nach Stresstests gerufen wird, da diese für die Schweiz systemrelevant sind, so müsste dies auch für die Armee gefordert werden. Dies war bereits in der Forderung nach einer Unabhängigen Generalinspektion durch schweizerische Experten enthalten.

  7. Neva Feldmann sagt:

    @Simon Weber
    Die Gruppe Giardino sollte meines Erachtens zu ihren Ansichten stehen und diese weiterverfolgen, ob diese nun SVP-konform sind oder nicht – DAS gibt ihr Glaubhaftigkeit. Der bei Ihnen zu verspürende Anti-SVP-Reflex impliziert, dass nicht mal Sie die Politik aussen vor lassen können, wie Sie das von der Gruppe Giardino fordern.
    Es stimmt, dass die Politik theoretisch in der Armee nichts zu suchen hat aber es ist in der Praxis eine Tatsache, dass die Politik in Armeebelangen nicht einfach ausgeschaltet werden kann, dafür ist unser System nicht geschaffen. Dies gilt es zu berücksichtigen.

  8. Simon Weber sagt:

    Da liegt doch das Problem! Die Politik hat in Armeefragen viel zu viel Macht! Ich bin auch der Meinung, dass das Miltär ein Kontrollorgan haben sollte! Aber dies sollte nicht das Parlament sein! Ok dann Frage ich jetzt:” Was hält die Gruppe Giardino vom AAD 10 und von Auslandeinsätzen!” Ich bitte um eine Antwort!

    • Franz Betschon sagt:

      Das Dilemma unserer Sicherheitspolitik ist folgendes:
      – Die schweizerische Gesellschaft basierte schon immer auf dem Dreibein Politik – Wirtschaft – Wehrwesen resp. Armee. Entsprechend basierte auch die Sicherheitspolitik immer schon und überall (nicht nur in der Schweiz) auf der Wirtschaftspolitik, der Aussenpolitik und der Verteidigungspolitik. In schwierigen Zeiten haben immer schon brillante Diplomaten (Aussenpolitiker) und Wirtschaftspolitiker zusammen mit der Demonstration sicherheitspolitischer Stabilität (Polizei, Justiz, Armee) das Ansehen der Schweiz in der Welt dargestellt.
      – Das Verständnis für diesen Dreiklang ist seit längerer Zeit abhanden gekommen. Die Aussenpolitik versteht sich nicht mehr als Bestandteil der Sicherheitspolitik, die Wirtschaftspolitik will nicht mehr verstehen, dass der Standort Schweiz von sicherheitspolitischer Stabilität lebt und die Armee begann schon vor einiger Zeit selbständig Aussenpolitik zu machen und Mass einseitig an der NATO zu nehmen. Noch nie war es ein Problem für die Armee, mit ausländischen Armeen zusammen zu arbeiten, doch gibt die sklavische Kopie ausländischer Wehrmodelle Grund zu Bedenken. Typisch schweizerische Lösungen waren plötzlich nicht mehr vornehm genug.
      – Es braucht also die Politik, an ihr vorbei kann sich keine Wirtschaft entwickeln und auch die Armee nicht. Nun scheint es aber, dass sich die Politik nicht mehr um die Arnmee kümmern will, sie hat sich von Schlagworten (von Freunden umzingelt….) einnehmen lassen, die Armee wird als lästiges Familienmitglied betrachtet. Die offensichtlichen Fehlentwickliungen der letzten Zeit haben zu keinem Ordnungsruf verantwortungsbewusster und kenntnisreicher Politiker geführt.
      – Auch die Wirtschaft hat den Zwang zur Globalisierung zum Anlass genommen, sich von der Politik zu emanzipieren. Sie ruft nur dann um Hilfe (UBS, Luftverkehr etc.) wenn sie die Politik braucht. Die Armee ist für zivile Anlässe zum billigen Arbeitnehmer geworden.
      Das Dilemm von Giardino ist das folgende:
      – Natürlich ist das Schwarzbuch eine schlechte Neuigkeit. Der Überbringer schLechter Nachrichten wird immer in die Strafecke gedrängt.
      – Solange aber die Politik den Inhalt des Schwarzbuches nicht zur Kenntnis nehnmen will (blödi Sieche!) ist keine Weiterentwicklung der Armee möglich. Giardino fordert deshalb unbedingt einen Stresstest (nicht nur für die Banken oder die Energieversorgung) auch für die Armee. Diesen Stresstest fürchten offenbar das VBS und die Politik mehr als der Teufel das Weihwasser. Dies ist die Begründung für das von Giardino im Schwarzbuch beklagte Kartell des Schweigens und Verdrängens.
      – Wenn nach einem solchen Stresstest endlich Klarheit über den wahren Zustand der Armee besteht, kann auch gesagt werden, welches Material wirklich fehlt (vernichtet worden ist), was dies wirklich kostet, wo Ausbildungslücken bestehen und wie hoch die Bereitschaft ist, aus dem Stand heraus Sicherheit irgendwelcher Art zu produzieren.
      – Eigentlich müsste die Politik diesen Hinweis als ungeheure Chance begreifen um Führungsstärke zu beweisen.

  9. Simon Weber sagt:

    Soviel ich weiss wird im Jahre 2013/14 eine Grossübung stattfinden! Mit allen Zivilen (Polizei,Zivildienst, Feuerwehr u.s.w) beteiligten und der Armee! Das wird der Stresstest sein für die Armee! Dann werden wir sehen ob unsere Armee was bringt oder nicht!
    Zuerst muss jetzt aber festgestellt werden wie soll unsere Armee aussehen und was kostet sie so! Dann soll entschieden werden ob dieses Budget erteilt wird! So wie es jetzt von Herrn Maurer getan wurde! Es darf ja schon gespart werden bei der Armee! Aber nur soweit das sie noch funktionieren kann! Und ich sage mit knapp 4,5 Mia Fr. kommen wir nirgends hin! Erst recht wen das von linker Seite so oft genannte Cyberwar Problem lösen sollen! Sollte es in Zukunft eine Informatik Abteilung geben im Militär werden die Kosten explodieren! Und das zu finanzieren ist nicht möglich in unserer Parteilandschaft! Aber fürs Ausland haben wir ja Geld(Kohäsionszahlung EU, DEZA,UBS) Es ist beschämend! Ich sage DEZA auflösen und Geld der Armee zusprechen! Und bei den Kohäsionszahlung! Naja am liebsten auch streichen! Aber denke, dass dies wegen den Bilateralen II nicht möglich ist!

  10. O. Giuliani sagt:

    Wer die vier tragenden Säulen der Schweiz 1.) Direkte Demokratie, Föderalismus und Volkssouverän. 2.) Bewaffnete Neutralität. 3.) Staatssouveränität. 4.) Milizsysteme von Politik, Armee, Zivilschutz, Feuerwehren, Vereinen und Verbänden, schwächt handelt Verfassungswidrig, grobfahrlässig und verräterisch. Schwächungen von nur einer dieser vier tragenden Säulen bedeuten unmittelbare Bedrohung von Stabilität und Sicherheit und sind somit ein vorsätzlicher Akt der Staatsgefährdung.

  11. Sebastian Z. sagt:

    An die Mitglieder der Gruppe Giardino und all jene die hier ihre Meinung öffentlich kund tun:
    Ein vaterländischer Geist, dessen Ausdruck der Verteidigungswille ist und der Entschluss, wie ein Mann in der Linie zu stehen, wenn dieses Land einmal verteidigt werden muss, das ist alles, was ich an dieser Stelle fordere, und wir brauchen nicht mehr zu fragen, wer vor vielleicht fünf, zehn oder fünfzehn Jahren jeweils wo, auf welcher Seite gestanden hat, oder wer was zu verschulden hat.
    Darauf sollten wir uns wieder besinnen und zusammenstehen, am gleichen Strang ziehen.
    Ich lese hier immer wieder viele Beiträge von Menschen, die eigentlich das gleiche erreichen wollen und doch verschiedene Meinungen oder Ausdrucksweisen an den Tag legen was zu unnötigen Disputen führt, in denen es nur um Kleinigkeiten geht.
    Lasst dies beiseite und einigt euch! Einigt euch und arbeitet Vorschläge aus was man besser machen könnte. Nur aufzuzeigen was nicht funktioniert und die Vergangenheit zu beweinen bringt uns nicht weiter.
    Konkrete Vorschläge und Einigkeit sind gefragt!
    Denkt an die Lösung, nicht an das Problem!

  12. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich vermute mal, dass sich der Missstand während sehr langer Zeit entwickelt hat. Es sind wohl zwei Ursachen. Das erste ist das “Verdrängen”: Im Dienst ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Leute zwar brav ihre Pflichten ausgeüben, das Bewusstsein, dass wir für einen wie auch immer gearteten Ernstfall geübt haben, ist nicht vorhanden (ich rede da von den 1980er Jahren und folgenden). Das zweite ist die, wie ich sie nenne Potjemkinisierung. Das bedeutet, dass es zwar so aussieht wie eine Armee, es aber nicht ist. Das sieht man am ehesten als Beteiligter, man sieht Leute mit Gewehren statt Pistolen in engen Gängen, man sieht Infantrieeinheiten, die zwar 2km weit sehen, aber nur Feuerkraft bis 200m haben (dank GP90 und fehlender IK), Kampfflugzeuge ohne Bodenkampffähigkeit usw. usf. Das alles begleitet von der Lüge, dass die schweizer Armee teuer ist und man das Geld besser für(Kinder, Schule, Entwicklungshilfe, Asylanten, Banken, bessere Löhne für Staatsangestellte, Theater, Scheininvalide, arbeitsloses Gesindel, Ferien, Fernsehen, Formel-1 Rennen, Concours Eurovision de la Chanson, usw.) einsetzen würde. Dagegen anzukämpfen ist am besten in dem man die Bedeutung der Verteidigung als die Aufgabe der Eidgenossenschaft wieder ins Bewusstsein ruft (von allen Leuten, die Parlamentarier werden dann diese Meinung übernehmen müssen) und die Potjemkinbeispiele dokumentiert…Insofern bin ich froh über die Tätigkeiten von Giardino.

  13. Franz Betschon sagt:

    Ich bin froh, dass man die Bemühungen von Giardino auch so sehen kann, wie es Herr H. U. Suter tut. Giardino muss es erleben, für das Einstehen für seine Meinung ganz schön diffamiert zu werden. Die SiK der Eidg. Räte wollen uns nicht einmal anhören, sie tun das lieber mit Organisationen, die ihnen nicht ein allzuschlechtes Gewissen hinterlassen.
    Beim Studium vieler Äusserungen, auch von kompetenten Leuten, stellen wir immer wieder fest, dass deren Meinungen aus unserer Sicht zwar richtig, aber nicht vollständig sind. Nicht vollständig, weil sich niemand um den realen Istzustand der Armee 2011 Gedanken macht und damit auch zu anderen Schlussfolgerungen kommt wie Giardino. Eine Armee im Zustand der Schweizer Armee 2011 braucht gar keine strategische Neuorientierung, aber auch nicht nur das Abarbeiten einer “Mängelliste”, sie muss gemäss Giardino vollständig neu aufgebaut werden. Die Schweizer Armeee hat gar kein Strategiedefizit, die Vorgaben der Verfassung wären sonnenklar! Übrigens: Gemäss BR Maurer (Sempach, den 7.5.2011)kann diese Armee gar nicht einmal mehr mobil gemacht werden, da sämtliche Vorbereitungen hierzu fehlen.
    Die Forderung, mit der NATO zusammenzuarbeiten setzt voraus, dass schweizerischerseits überhaupt noch etwas vorhanden ist, das mit irgendwem zusammenarbeiten kann. Eine solche Zusammenarbeit wäre immer schon möglich gewesen, Abspracherapporte hätten jeweils sofort die nötigen kleinen Massnahmen aufgezeigt, die fallweise hätten ergriffen werden müssten, um irgendein Problem gemeinsam zu lösen. Die Luftwaffe hat schon seit Jahrzehnten mit der NATO zusammen geübt, allerdings wäre sie auch jetzt nicht in der Lage, bei der Operation Libyen mitzuwirken, da sie über gar keine Erdkampffähigkeit mehr verfügt, etc. Hingegen haben wir, wahrscheinlich nach intensivsten Studien, die läppischen Unteroffiziergrade der Bundeswehr übernommen (die Stickereiindustrie lässt danken!) und glauben damit an sog “Interoperabilität” gewonnen zu haben.
    Gemäss Aussagen von Stabsoffizieren der Bundeswehr erleben diese im Moment ihre blauen Wunder, wenn sie sich vorstellen müssen, wie sie ihre Bestände im zweiten Halbjahr 2011 füllen sollen, wenn dannzumal die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft sein wird.

  14. @Sehr geehrter Herr Betschon wie kommen Sie dazu die Unteroffiziersgrade einer befreundeten Nation und unsere eigenen als läppisch hinzustellen ?
    Sie können doch nicht vergessen haben das die Unteroffiziere einer Armee deren Rückrad darstellen!
    Eines habe ich in der ganz alten Armee gelernt—-> Respekt gegenüber den Untergebenen und deren Arbeit und Funktionen.
    Ich habe 610 Dienstage in der ganz alten Armee und 1 Jahr Auslandeinsatz als Nachweis. Ich verlies die Armee als stolzer Oberwachtmeister

  15. Meine Herren ich habe mich hier durch die einzelnen Passagen gelesen und bei allen Beiträgen ist mir aufgefallen das die Sanitätsdienstliche Versorgung der eigenen und natürlich auch im Ernstfall die des Feindes gar nie erwähnt wird.
    Als ich noch Unteroffizier war und dies im In sowie im Auslandeinsatz ist mir aufgefallen, dass unsere Sanitätsdienstliche Versorgung sträflichst vernachläsigt wird. Wir sind nicht in der Lage uns im Ernstfall entsprechend zu versorgen und hätten viel zu wenig Plätze uns fehlt die Kompetenz zur Schulung im Ernstfall und die Logistische Nachversorgung.
    Leider hat man die Sanität der LBA unterstellt. Was nützen uns 80 Tausend 150 Tausend oder auch wie viele es schlussendlich sein mögen, wenn wir nicht mehr die Kompetenz haben uns sanitätsdienstlich im Einsatz zu versorgen ? Hat da jemand mal daran gedacht ?

  16. Franz Betschon sagt:

    Ich vermute, dass Herr Obwm Schiess nicht weiss, was ich als “läppische Unteroffiziersgrade” bezeichne. Wenn man den “Gfr” und den “ObGfr” mal zu den Mannschaftsrgraden zählt gibt es darüber weitere 10 Unteroffiziergrade bis endlich wieder ein bekannter, der Leutnant, auf der Gradleiter erscheint. Ich kenne Berufsoffiziere, die freimütig bekannten, dass sie diesen Gradwildwuchs selber kaum aus dem Stand heraus richtig aufzählen können. Die Begründung des VBS war, dass auf diese Weise die “Interoperabilität” zwischen der Schweizer Armee und der NATO, die Zusammenarbeit also, vereinfacht würde und deshalb wurde einfach das deutsche Modell übernommen. Dass in der Bundeswehr diese Auffächerung gewählt wurde, hatte dort aber andere, rein finanzielle Gründe, um Berufsunteroffiziere je nach Verwendung besser bezahlen zu können. Die Qualität unserer Unteroffiziere habe ich in meiner Militärdienstzeit erfahren und als entscheidend erkannt. Was die Bewertung des SanD betrifft, teile ich die Ansicht von Obwm Schiess.
    Von Missachtung der Bedeutung des Unteroffiziers kann also keine Rede sein. Als “läppisch” bezeichne ich die sklavische Übernahme von fremden Bezeichnungen, nur um den eigenen Minderwertigkeitskomplex nicht aufscheinen lassen zu müssen. Ich glaube nicht, dass Obwm Schiess wegen seinem Grad sich Respekt verschaffte, sondern wegen der Qualität seiner Arbeit als schweizerischer Milizunteroffizier.
    A Propos Interoperabilität: Die Schweizer Armee hat seit Jahrzehnten immer wieder in Übungen mit NATO Formationen zusammengearbeitet, dabei mit Milizverbänden bestens abgeschnitten und von einem Mangel an Interoperabilität konnte nie die Rede sein. Interoperabilität kann nicht organisiert werden sondern hängt von der Denkkultur der Beteiligten ab.

  17. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es sind zwei Punkte: Zuviele Grade und Ehrentitel sind ein sicheres Zeichen von Degeneriertheit (man denke nur dass im Gegnsatz dazu die Managmenttheorien von flachen Hierarchien ausgehen). Zweitens sollten in einer Milizarmee militärische Grade ausschliesslich mit der Funktion verknüpft sein (Hauptmann=Kompaniechef, Korporal=Gruppenchef, usw.). So hatten wir schon früher Mühe mit den Gefreiten (Gefreuter des Hauptmanns?), den Wachtmeistern (arme Kerle die 2 WKs mehr machen mussten), Adjudanten (Grad ausschliesslich für Herrn Grob!), Oberleutnanten (alter Leutnant?), usw.. Wenn ich die Armee 21 verstanden habe, sollte jetzt auch noch der Divisionär ersatzlos gestrichen worden sein, ich sehe aber sehr viele neue Dienstgrade, z.B. der berühmte Chefadjudant, oder Adjudantchef (also ein Widerspruch in sich). Auch die Uniformen waren früher bemerkenswert schlicht (und hässlich), um den Charakter der Milizarmee zu unterstreichen. Die Abkehr davon ist ein äusseres Zeichen, dass der Milizgedanke nicht mehr da ist und man muss daher diesen Punkt kritisieren.

  18. Urs Saxer sagt:

    Mit Herrn Suter gehe ich einig, dass man die Unteroffiziersgrade nicht hätte ausbauen müssen. Die Hierachien sind so alles andere als flach. Die neuen Grade wirken gesucht und passen nicht ins schweizerische Verständnis. Wobei, der Wunsch nach Entlastung einiger Funktionen, v.a. des Feldweibels, war an sich nachvollziehbar.
    Ganz grundsätzlich müsste man sich auch die Frage stellen, warum eigentlich in Stäben Uof-Funktionen in den Organigrammen drin sind. Was genau der Mehrwert sein soll, wurde mir jeweils nie klar. Die von den enstprechenden Uof belegten Funktionen sind in der Regel inhaltlich höchst unbefriedigend. Der Frustrationsgrad der betroffenen Person steigt oft schnell
    Dass ein gewesener Feldweibel eine besondere Kompetenz im Log-Bereich eines Stabes mitbringen kann, liegt auf der Hand. Nur dann soll er doch gleich per OS in die entsprechende Oblt/Hptm-Funktion aufsteigen. Bei den Fourieren, die zu Qm im Offiziersgrad werden, funktioniert dies auch. Dann verfügt der gewesene Uof auch über die in der Zusammenarbeit notwendige Akzeptanz.

  19. Thomas sagt:

    Können wir nicht jedes Jahr die 4 Milliarden an die NATO (oder sonst einen Verein) überweisen und die Diskussion endlich ad acta legen? Die Schweizer Armee hat bewiesen dass sie unorganisiert und folglich unsinnig ist – die Schweizer Bürger haben gezeigt dass sie nicht bereit sind mehr Geld für eine sinnvolle bzw. schlagkräftige Armee auszugeben.

    • Fritz Kälin sagt:

      Bitte Leiten Sie dieses Schreiben an das NATO-Hauptquartier weiter! Die werden sich dort freuen, dass ihre Operationen in Lybien und Afghanistan wenigstens ‘den Thomas in der Schweiz’ so schwer beeindruckt haben, dass er die Sicherheit und das Schicksal seines Landes gleich ganz in die Hände des ‘mächtigsten Militärbündnis der Welt’ legen will!
      Wenn Thomas es für sinnvoller hält, Schweizer Steuergelder für fremde Armeen in fremden Ländern auszugeben, statt sie in unsere eigene Sicherheitsvorsorge zu investieren, kann ich mir eine Qualifizierung seines sicherheitspolitischen Sachverstandes getrost sparen. Es würde mich allenfalls interessieren, wo unsere Armee bewiesen hat, dass sie unorganisiert ist… und seit wann in der Bevölkerung ein Konsens darüber besteht, mehr Geld für eine “sinnvolle bzw. schlagkräftige [er meint ausländische] Armee” auszugeben?

    • Christian Fokas sagt:

      Lieber Herr Kälin, leider gibt es hier keinen Knopf zum “gefällt mir” anklicken. Ihr Kommentar hätte dies 100fach verdient. Beste Grüsse, Christian Fokas

  20. Hans Ulrich Suter sagt:

    Wobei 4 Milliarden reichen dem Supermilitärbündnis NATO nicht, sie wollen 2.5 eher 2.7% des BiP, also für die Schweiz 2.5% von 500 Miliarden also mindestens 12.5 Milliarden, damit kann ich jede Schweizer Armee locker finanzieren…. Ich bin sogar nicht sicher, ob man unseren PfP oder doch eher PiW (Partnership for peace, Partnership in War (Afghanistan, Irak, Lybien, habe ich alle? ) nicht sowieso all das Geld geben müssten….Ah ja, für Bildung geben wir mindestens 6% des BiP, also 30 Milliarden aus, für Entwicklungshilfe…, für Sozialhilfe …na, wer weiss es?

  21. Interessante Analyse. Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. Nehmen wir einmal an, die Schweiz würde ABSICHTLICH entwaffnet. Könnten uns die “Antworten” des VBS zu den Fragen der Gruppe Giardino dann wirklich noch überraschen? Christoph Blocher hat das Kernproblem im September 2013 womöglich in einem Satz auf den Punkt gebracht (siehe Link). Auf die Nachfrage von Rundschau-Moderator Sandro Brotz, ob die heutige Situation wirklich mit der Nazi-Zeit verglichen werden könne, bekräftigt Blocher seine Aussage: «In der Nazi-Zeit hatten wir einen äusseren Feind, jetzt haben wir einen INNEREN.» Wenn wir Eidgenossen also nicht unter die Räder kommen wollen, sind rasch auf die tatsächliche Bedrohungslage ausgerichtete Massnahmen einzuleiten …
    Blocher vergleicht Anti-EU-Kampf mit Nazi-Zeit – BZ 12.09.2013
    http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Blocher-vergleicht-AntiEUKampf-mit-NaziZeit/story/28773701

  22. Heinrich W. sagt:

    Die Schweiz bräuchte schlicht ATOM-Technik (Bomben, Panzer, Gewehre, Granaten, …). Und Staatsverträge lassen sich problemlos kündigen jederzeit.

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