Als die Schweiz Napoleon die Stirn bot

Als die Schweiz Napoleon die Stirn bot

Die Schweizerische Eidgenossenschaft befürchtet einen französischen Angriff. Die Erinnerungen an die Invasion Napoleons im Jahr 1798 sind noch allzu lebendig. Die lange Tagsatzung in Zürich beschliesst deshalb eine Teilmobilmachung und lässt 5000 Mann die Grenze zwischen Genf und Basel bewachen. Am 20. März 1815 wählen die Abgesandten der Kantone Niklaus Franz von Bachmann An-der-Letz zum ersten General der neueren Schweizer Geschichte.
Um die Heimat zu verteidigen, wählt der Glarner Oberbefehlshaber eine Taktik, die für Schweizer Verhältnisse der Zeit voraus ist. Statt die Truppen entlang der Grenze zu Frankreich zu verteilen, setzt der 72-Jährige auf vereinte Kräfte in einem Raum: «Ich gedenke also unsere Armee in 3 Hauptcorps aufzustellen, wovon das stärkste in der Gegend von Aarberg, ein zweites in jener von Yverdon und ein drittes in jener von Liestal concentrirt werden dürfte», schreibt der General an den Zürcher Tagsatzungspräsidenten David von Wyss.
[…] eine unentschlossene Tagsatzung führen indes dazu, dass Bachmann den Feldzug entnervt abbricht. Verärgert gibt der General am 26. Juli 1815 sein Kommando ab.
Beitrag auf bernerzeitung.ch
Kommentar:
Schon damals war auf das Parlament keinen Verlass…

 

Kommentare: 4

  1. Urs Berner sagt:

    Was soll diese pauschale Verunglimpfung des Parlaments? Ich bin solzer Schweizer und als soclher stolz auf unsere demokratischen Institutionen. Dass im Parlament nicht alle meine Meinung vertreten, gehört zu einer Demokratie. Wäre es Ihnen wohler, Herr Kommentator, wenn das Parlament abgeschafft würde?

  2. Interessant sicher, dass man damals einem 72jährigen den Befehl übergab, obwohl es damals kaum medizinische Möglichkeiten gegen Alterskrankheiten gab, während man 200 Jahre später glaubt 30jährige seien zu alt für die Armee.

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    Ich bin bis vor kurzem ein stolzer Schweizer gewesen – Herr Berner. Heute fällt es mir immer schwerer, ein stolzer Schweizer zu sein. Die Eidg. Räte und der Bundesrat sind nicht mehr in der Lage, wichtige Probleme zu lösen. Sie heissen eine Filmförderung von mehreren Hundert Millionen Franken für die kommenden Jahre gut, unternehmen aber nichts, um die die Armeeangehörigen so rasch als möglich vollständig auszurüsten. Dies soll bis ins Jahr 2027 dauern. Dabei geht es nicht einmal um die Beschaffung teurer Waffensysteme. Herr Berner – lesen Sie doch einmal in aller Ruhe die Protokolle der Eidg. Räte! Dann kommen Sie vielleicht auch zum Schluss, es herrschten wieder Verhältnisse wie in der alten “Tagsatzung”.

  4. Urs Berner sagt:

    Sehr geehrter Herr Schaub!
    Es muss auch nicht jeder ein stolzer Schweizer sein. Nichts läge mir ferner als Freude über alle Entscheide des Parlaments. Aber Rechtstaatlichkeit und Demokratie stehen für mich höher als Niederlagen in Sachfragen, das gehört ebenso zur Demokratie wie Kritik an konkreten Entscheiden oder Positionen von Parlamentariern.
    Wir wollen unsere Freiheit verteidigen und dazu gehören unsere demokratischen Institutionen. Wer sie pauschal verungflimpft, ist kein rechter Schweizer.

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