Anita Fetz: Weshalb ich als Linke für die Wehrpflicht bin

Anita Fetz: Weshalb ich als Linke für die Wehrpflicht bin

Und trotzdem werde ich die Initiative gegen die Wehrpflicht ablehnen. Die Vorstellung einer Freiwilligenarmee gefällt mir ganz und gar nicht. Die Gefahr, dass sich vor allem Rambo-Typen melden, ist mir zu groß. Das Beste an der Schweizer Armee ist ihr Milizcharakter mit reinem Verteidigungsauftrag, und die Wehrpflicht ist eine wirkungsvolle Maßnahme gegen den Militarismus. Wenn der Kanton Basel-Stadt seine Wehrmänner verabschiedet, bin ich jeweils dabei. Ich habe nie den Eindruck erhalten, ich hätte es mit Militaristen zu tun, es sind normale Männer. Das ist die Fähigkeit der Milizarmee. Man mag zur Armee stehen, wie man will, man mag sie sinnvoll finden oder nicht, doch für die Schweiz soll aus meiner Sicht gelten: Wenn schon eine Armee, dann eine Milizarmee mit Wehrpflicht.
Beitrag auf zeit.de
Kommentar:
Interessant sind zwei weitere Aussagen von Frau Fetz:

“Heute sind es einschließlich Reserve noch 200.000. Geplant ist der Abbau auf etwa 100.000 Mann. Ironie der Geschichte: Der Bestand sinkt also stärker, als es die im Jahr 2000 abgelehnte Halbierungsinitiative der SP vorgeschlagen hatte.”
“Das ändert allerdings nichts daran, dass die Initianten eine wichtige Frage aufgeworfen haben: die der Wehrgerechtigkeit. Nur noch etwa 45 Prozent eines Jahrganges leisten ihre Militärpflicht vollständig, trotz massiv verkürzter Dienstzeit. Je kleiner die Armee wird, desto größer wird diese Ungerechtigkeit. Dieser Frage werden sich Bundesrat und Armeespitze in nächster Zeit stellen müssen.”

Das sind bereits zwei sehr gute Gründe gegen die WEA…
 

 

Kommentare: 9

  1. Robert Hänggi sagt:

    An dieser Aussage von Frau Anita Fetz, SR/SP/BS und vorher sogar auch noch POCH habe ich so meine berechtigten Zweifel. Schliesslich ist es doch genau diese Frau Anita Fetz gewesen, welche doch unsere Milizarmee unter den fadenscheinigsten Begründungen hatte entwaffnen wollen: “Die Dienstwaffen und die Taschenmunition gehören in die Zeughäuser!” Wie perfide der Vorschlag dann auch noch gewesen ist, wenigstens doch nur die Taschenmunition in den Zeughäusern zu deponieren: Waffen ohne Munition sind wertlos! Und wie die Armee von Frau Anita Fetz inbezug auf die Grösse, die Bewaffnung und vor allem auf die Finanzierung aussehen soll, steht dann wohl erst noch auf einem weiteren linken Blatt. Wohlwollende Worte von linker Seite vor allem dieser linken Damen für eine starke Milizarme sind doch nichts als Schall und Rauch und mit äusserster Vorsicht zu geniessen. Sie sind nämlich ein weiterer Versuch den wirklichen Befürwortern für eine starke Milizarmee Sand in die Augen zu streuen. Hat die Gruppe Giardino dies etwa schon vergessen?!
    Kameradschaftlich Euer wenigstens zum Glück noch einwandfrei und sehr gut funktionierendes Gedächtnis aus Basel – Robert Hänggi

    • Willy P. Stelzer sagt:

      Nein, die Gruppe Giardino hat gar nichts vergessen und lässt sich auch nicht Sand in die Augen streuen. Aber die Giardino-Führungsspitze ist sich im Klaren, dass es auch weibliche Wölfe im Schafspelz gibt. Die SP Nationalrätin ist eine nicht zu unterschätzende Strategin: Sie geht davon aus, dass die GsoA und die verbündeten Linken und Grünen den Abstimmungskampf “Abschaffung der Wehrpflicht” verlieren werden. Darum gibt sie bekannt, dass sie für die Beibehaltung der Wehrpflicht ist.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Natürlich ist es die Kernkompetenz eines Politikers dem Gegenüber das zu sagen, was der andere hören will. Die hier vorgebrachten, und nicht von Frau Fetz erfundenen Argumente sind richtig und abgeschrieben, sie sind aber nicht vollständig. Die Milizarmee hat den zusätzlichen Vorteil billiger zu sein und sie lässt sich schwerer in Auslandabenteuer, den sog. “friedenserhaltenden” Massnahmen einsetzen. Ein weiteres Argument ist natürlich, dass die schweizer Armee auch etwas verbindendes enthält: Wer kennt schon nicht die Männerrunden die sich, leicht ausgeschmückte, Militärgeschichten erzählen.

  3. Man sollte sich da nun wirklich nicht einlullen lassen! Die linke Position bezüglich der Armee ist wachen Bürgern bekannt. Was nützt das, wenn nun einmal eine linke Einzelmaske eine andere Ansicht äussert, wenn 98% der Linken und Armee- Abschaffer anders denken und handeln? Zudem, wer sagte denn, dass die Aussagen ehrlich gemeint sind? Wir haben es hier mit Politik zu tun. Geschwatzt, irregeführt, vernebelt, gelogen und abgeguckt wird viel. Nur stabile, offen und ehrlich gemeinte Ansichten sind dienlich und nicht irreführende, momentane Schalmeien-Klänge.

  4. Johannes Fischer sagt:

    Trau schau wem… Welche Hintergedanken bewegen die stramme Sozialistin wohl zu dieser Aussage?

  5. Rudolf P. Schaub sagt:

    Ich würde Frau Fetz ernst nehmen, wenn sie aus der SP austreten würde, weil diese unsere legitime Landesverteidigung ablehnt und die Armee abschaffen will. Als SP-Ständerätin bekennt sich Frau Fetz aber zu diesen zentralen Zielen ihrer Partei. Frau Fetz ist ein Wolf im Schafspelz. Es gibt aber ebenso viele FDP, CVP und SVP-Politiker, die Aussagen machen, gemäss denen sie dann aber nicht handeln. Diese heuchlerischen Parlamentarier haben unserer Armee letztlich mehr geschadet als Frau Fetz und alle “SP-Verräter” zusammen.

  6. Ernst Kägi sagt:

    Da bin ich völlig einer Meinung mit Herrn R.P. Schaub.
    Bei GSoA- und SPS-Mitgliedern weiss ich, dass sie die Armee abschaffen wollen! Alle ihre Aussagen sind in diesem Lichte zu sehen.
    Bei vielen sogenannten Bürgerlichen (CVP, FDP und z.T. auch SVP) weiss ich oft nicht, was sie vertreten und wann sie der Armee in den Rücken fallen.

  7. Rosa Roth sagt:

    Es gibt aber besonders im ländlichen Gebiet der Schweiz viele Bürger, die nicht die notwendigen Informationen besitzen wie Ihr alle. Wenn nun solche Leute, die schon wissen, dass Frau Fetz bei der SP ist resp. diese Leute selber gerne für die SP abstimmen, lesen, dass auch SIE FÜR die Armee ist, können wir eben diese Wähler gewinnen, GEGEN die Gsoa-Initiative zu stimmen. Das ist immerhin etwas, wozu man Frau Fetzens Aussage brauchen kann, oder nicht?

  8. Ja, richtig, lassen wir Frau Fetz diese Propaganda machen und hoffen wir, dass das zusätzliche Stimmen bringt.Das WEitere zur Position der SP und somit der Armeeabschaffer können wir uns ja denken!

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