Blick: Die Supervögel stürzen beim Volk ab!
Am kommenden Mittwoch, exakt zwölf Jahre nach 9/11, entscheidet der Nationalrat über das grösste Rüstungsgeschäft seit Jahrzehnten: Soll die Schweiz 22 Gripen-Kampfjets zum Preis von 3,1 Milliarden Franken kaufen? Nachdem die FDP vergangene Woche entschieden hat, nun definitiv zustimmen zu wollen, wird die Grossen Kammer aller Voraussicht nach Ja sagen. Der Ständerat hat dem Deal im Grundsatz bereits zugestimmt.
Doch beim Gripen-Kauf hat das Volk das letzte Wort. Und es ist ganz und gar nicht einverstanden. Dies zeigt eine Umfrage des Instituts für Markt- und Meinungsforschung Isopublic im Auftrag des SonntagsBlicks. Das Institut befragte 1000 Personen. Die Ergebnisse sind repräsentativ.
Bericht auf blick.ch – tagesanzeiger.ch
Kommentare: 4
Naja der viel, viel schlechter aufgestellte F/A-18 ist mitten in der Glasnost einfach durchgewunken worden, der we vom sympathischeren Verkäufer und wegen der Weltlage viel nötigere (und billigere) Gripen wird abgelehnt? Schwer zu glauben, auf alle Fälle muss überzeugungsarbeit geleistet werden, am besten fabgeb wir mit Kosten an: 22 Gripen für 30 Jahre, macht 100 Millionen per Jahr, viel mehr kostet zum Beispiel:
Entwicklungshilfe : 7-10 mal mehr
ETHZ: 12 mal mehr
Asylwesen: 15-30 mal mehr
Schulen: 1000 mal mehr
Man kann auch mit 14 Carlossen einen Gripen kaufen….
Genau, wie Hans Ulrich Suter sagt; man muss den für unsere Luftraumüberwachung dringend notwendigen Gripenkauf in den Gesamtkostenvergleich mit den anderen teilweise uns eher aufgenötigten Kosten stellen. Kostenvergleich zwischen Carlossen und Gripen, wäre doch ein Rechnungsfeld für Prof Eichenberger. Wer von den Mitdiskutierenden, angeblich den Gripenkauf ablehnenden weiss schon einigermassen Bescheid über die Relationen und strategischen Notwendigkeiten? Warum wird diese Überzeugungsarbeit, bzw. Information des Bürgers vernachlässigt?
Der Bürger wird bezüglich Verteidigung in diesem Land nicht nur geziehlt desinformiert, sondern er wird regelrecht getäuscht.
Die einzigen Fragen die ich mir schon lange stelle sind: VON WEM? und vor allem: WARUM?
Ich bin jedem dankbar, der darauf plausible Antworten geben kann.
Genau das habe ich mich auch schon oft gefragt, aber wahrscheinlich ist das nicht so einfach erklärbar. Es handelt sich meiner Meinung nach um eine Art Mischung von Psychose, falscher Wahrnehmung, Angst vor dem Tod (kein Witz) und natürlich Gruppendynamik. Die Psychose sieht man in der Obsession, mit der z.B. immer wieder über dasselbe diskutiert wird, so haben wir dauernd Diskussionen über den Kauf des Gripen, obwohl von der Bedeutung des Geschäftes, seiner Grösse eigentlich darüber nicht sehr lange diskutiert werden müsste. Oder die ermüdenden Diskussion über de n Zivildienst, wen kümmert es ob man mit oder ohne Waffe dienst tut, wenn sowieso nur 5% der Armee in modernen Kriegen effektiv an Kampfhandlungen teilnimmt. Ich hatte den Plan den Dienst beim Zivilschutz abzulehnen, weil er ohne Waffe stattfindet und ich das mit dem Gewissen nicht vereinbaren kann, ich wurde dann allerdings gar nie dazu ausgehoben…Die falsche Wahrnehmung sieht man ja, dass man in Zeiten in denen die militärische Bedrohung massiv zunimmt, vom Ende aller Kriege redet. Die Angst vor dem Tod, zeigt sich in einem Verdrängungsmechanismus, so findet in den Augen vieler Leute Krieg am Bildschirm (also in Filmen) statt und obwohl die Medien voll davon sind, können sie sich nicht vorstellen, dass das ihnen (zu ihrem Pech) auch passieren könnte. Die Gruppendynamik muss ich nicht wieter ausführen, ich ärgere mich da mehr darüber, dass psychische Gewalt (Mobbing) bei Leuten gang und gäbe ist, die den Einsatz körperlicher Gewalt (z.B. bei Notwehrsituationen) ablehnen, etwas schräg. Sicher ist die ganze Situation (v.a. weil man ähnliches auch aus anderen Zeiten in diesem Land kennt) für eine Psychiater sehr interessant. Aus Gründen der politischen Korrektheit wird das allerdings noch eine ganze Weile nicht auf den Tisch kommen, aber es ist unausweichlich, weil wir brauchen eine Erklärung, warum man nicht bereit ist sich vorzubereiten, nicht bereit ist ein paar Franken springen zu lassen nur um im schlimmstenfalls (je nach Standpunkt bestenfalls) völlig nutzlose Waffen zu kaufen.
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