Bundespräsident Ueli Maurer empfängt den Verteidigungsminister von Singapur

Bundespräsident Ueli Maurer empfängt den Verteidigungsminister von Singapur

Singapur ist ein interessanter Kooperationspartner für die Armee, weshalb das VBS traditionell gute Kontakte mit dem südostasiatischen Staat pflegt. Singapur verfügt über sehr moderne Streitkräfte, die auf der allgemeinen Wehrpflicht beruhen und in erster Linie auf eine leistungsfähige und glaubwürdige Landesverteidigung ausgerichtet sind. Bei einer Bevölkerung von 5,2 Mio. Einwohnern und einem Staatsgebiet von 700 km2 investiert Singapur 12,3 Mia. USD (3,6% des BIP) in die Verteidigung.
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Kommentare: 4

  1. Willy P. Stelzer sagt:

    Die Führung des erfolgreichen Kleinstaates Singapur – umgeben von mächtigen Staaten – haben dafür gesorgt, dass ihre Armee glaubwürdig ist. Darum belaufen sich die Verteidigungs-Ausgaben offenbar auf 3,6 % des BIP. Man muss einige Dekaden zurück blättern und erinnert sich, dass die 150 AMX 13 der Schweizer Armee von Singapur gekauft wurden; sie wurden KAWEST und mindestens 50 Panzer tauchten dann – gemäss der Fachzeitschrift INTERAVIA – in Taiwan auf.

  2. Beda Düggelin sagt:

    Es ist immer gut, auch im Bereiche der Sicherheitspolitik internationalen Gedankenaustausch zu pflegen, allerdings sind die Grössenverhältnisse vor Augen zu behalten. Die Verteidigungsanstrengungen von Singapur in Ehren, allerdings lässt sich die Schweiz höchstens auf finanzpolitischem Gebiete mit Singapur vergleichen. Die Schweiz ist mitten in Europa und einer der wichtisten Handelspartner der EU, der USA und auch Chinas! Auch die Lage ist wesentlich zentraler als jene Singapurs! Zudem nützen auch die Prozentzahlen der Verteidigungsaufwendungen wenig, denn selbst eine Verdoppelung des Schweizer Armeebudgets könnte leider in unserem Land nicht durchgesetzt werden. Verfolgen wir also die Politik der “kleinen Schritte”. Wahrscheinlich muss zuerst der grosse “Chlapf” eintreten, bis die Politiker, insbesondere der Bundesrat, endlich erwachen!

  3. Erwin Markus sagt:

    @ Sehr geehrter Herr Stelzer,
    Danke vielmal für Ihren geschätzten Input. allerdings denke ich mal, dass wenn Singapur bei uns alte Panzer kauft und diese dann später auch weiterverkauft, dies grundsätzlich Singapurs Problem ist. Der Stadtstaat befindet sich nämlich Strategisch gesehen in einer, der unsrigen nicht unänlichen Situation. “Von mächtigen Staaten umgeben…” genau wie Sie sagen. Darum auch ist es sehr wichtig, dass dieses wunderbare Land von dem sogar wir etliches lernen könnten, seine Verteidigungsanstrengungen auf hohem Niveau hält.
    @ Sehr geehrter Herr Düggelin,
    Ihr geschätzter Beitrag in Ehren, aber zu behaupten dass: “- Die Schweiz mitten in Europa und einer der wichtisten Handelspartner der EU, der USA und auch Chinas ist. Und auch, dass die Lage wesentlich zentraler als jene Singapurs ist…” mag zwar richtig sein, aber haben Sie sich wirklich schon einmal mit der Lage dieses Stadtstaates befasst?
    Lassen wir doch einmal das Bankenwesen beiseite, und sehen uns hier nur das geostrategische an. Es wird sicher auch Ihnen lieber Herr Düggelin, ein einfaches sein Wikipedia unter “Strasse von Melakka” aufzuschlagen. Damit alle etwas mitbekommen, erlaube ich mir hier einige Abschnitte davon wiederzugeben: “Die Straße von Malakka ist mit täglich etwa 2.000 durchfahrenden Schiffen eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Zwischen 20 und 25 % des von der Seeschifffahrt beförderten Welthandelsumfangs passiert diese Meeresstraße.
    Durch den Bau immer größerer Schiffe könnte sich die Malakkastraße in absehbarer Zeit zu einem Nadelöhr für die Dimensionierung von Schiffen entwickeln. Malakkamaxschiffe, die die Tiefe der Durchfahrt voll ausreizen, sind jedoch erst in Planung;[1][2][3] vgl. Panama max, Suez max.
    Aufgrund des hohen Anzahl des Schiffverkehrs für Import, Export und Energiezufuhr in den asiatischen Staaten, allen voran China, hat die Straße von Malakka große strategische Bedeutung. Sicherheitspolitisch steht China hier vor dem „Malakka Dilemma”,[6] da die USA im Konfliktfall diese Lebensader für Chinas Wirtschaft und Energie leicht blockieren könnten. Jedoch sind andere asiatische Staaten wie Indien, Japan, Südkorea und die ASEAN-Mitglieder, aber auch Europa und die USA wirtschaftlich auf die freie Passierbarkeit der Straße von Malakka angewiesen. Aufgrund dieser Bedeutung gilt die Straße von Malakka auch als “Aorta des Indo-Pazifischen Raums”.[7]
    Auch entsprechend ihrer Bedeutung vor allem für den Ölhandel war sie lange eine der am stärksten von Piraten heimgesuchten Wasserstraßen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen. Das sicherheitspolitische Problem der Piraterie gilt mittlerweile jedoch als erfolgreich bewältigt.
    Ich überlasse es natürlich nun Ihnen selbst sehr geschätzter Herr Düggelin, in anbetracht dessen über die strategische Wichtigkeit Singapurs Ihre Schlüsse zu ziehen.

  4. Kurt Anton Brugger sagt:

    Liebe Giardinos, alle 3 Beiträge (HH Stelzer, Düggelin, Markus) sind interessant zu lesen, beinhalten Informationen welche für mich neu sind. Leider trifft keiner das prioritäre Problem, welches uns beschäftigt.
    Die Landesverteidigung der Schweiz, unsere Armee, deren Organisation, Bewaffnung und Fähigkeit den Verfassungsauftrag zu erfüllen, stehen im Zentrum unseres Denkens und Handelns.
    Es steht uns nur beschränkte Zeit zur Verfügung, einen Richtungs-wechsel herbei zu führen. Die Gefahr, dass unsere Bemühungen erneut ins Leere laufen ist gross.
    Es könnte ja ganz bestimmte Gründe haben, wenn sich zwei Verteidig-ungsminister treffen. In Fragen des Schutzes ihrer Landesgrenzen haben sie kaum gemeinsame Probleme zu besprechen. Vielleicht unter-breitet BRP UM dem Asiaten (im Auftrag des Gesamt-BR und contre coeur) seinen Katalog des kampftüchtigen Kriegsmaterials (zB noch nicht rückgebaute (?) Spz), in der Hoffnung, der Kriegsherr von Singapur greife zu, natürlich zu Schnäppchen-preisen! Statt hohe Rückbau- und Lager-Kosten den Erlös in den Sonderfond für die Gripen-Finanzierung! Und all das übrige Material, das still und leise (nur noch) Lagerkosten verursacht, welche BR UM wegen des engen Budgets kaum aufbringen kann?
    Der Eine oder Andere, mag ungläubig den Kopf schütteln und vermuten meine Phantasie wäre mit mir durchgebrannt! Im Trauerspiel um die einst stolze Schweizer-Armee erscheint mir diese Möglichkeit durchaus zu bestehen.

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