BZ: Miliztruppe gefiltert
Mit grossem Erstaunen hat die Gruppe GIARDINO am 23. Juni 2012 von folgendem Bericht in der BZ Kenntnis genommen:
Die Milizarmee und ihre selbst ernannten Verteidiger sind von allen Seiten unter Beschuss. Dass die unzufriedenen Offiziere, die sich in der Gruppe Giardino zusammengetan haben, einen heftigen Kampf gegen die Bundespolitik führen und das VBS von rechts angreifen — daran hat man sich inzwischen gewöhnt.
Doch nun mussten sich die Giardino-Offiziere auch noch gegen bislang unbekannte Feinde zur Wehr setzen. Ihnen kam zu Ohren, dass die Angestellten der Berner Kantonsverwaltung keinen Zugang zu ihrer Website haben. Der Zugriff war gesperrt.
Die Offiziere setzten sich auf dem Postweg zur Wehr und schrieben dem Regierungsrat am 18. Mai einen Brief mit der Überschrift «Zensur im Kanton Bern». Einen knappen Monat später liess ihnen die Kantonsregierung ein Antwortschreiben zukommen. Sie beteuert, von der Sperrung habe weder sie noch sonst jemand auf der Verwaltung etwas gewusst. Schuld sei allein die Filtersoftware. Diese verhindere automatisch den Zugang zu Seiten «mit grob anstössigem Inhalt (Pornografie, Gewaltdarstellungen, politischer Extremismus und dergleichen) oder schädlicher Software (Computerviren)».
Das dazugehörige Computerprogramm durchsuche Internetseiten auf Worte oder Bilder, die auf problematische Inhalte hinweisen, so die Regierung. Sie gab dann aber zu, dass für die Sperrung der Giardino-Seite «kein tatsächlicher Grund» erkennbar sei. Deshalb habe man den Zugang nun freigegeben.
Das ist natürlich sehr erfreulich. Nun können die Staatsangestellten mithelfen, herauszufinden, warum die Giardinoseite in diesem ominösen Filter stecken geblieben sein könnte.Fabian Schäfer
Der Bericht entspricht den Tatsachen. Wir vermuteten zunächst eine Indiskretion und intervenierten heftig bei der Regierung. Uns nicht bekannt war, dass die Regierung sämtliche Beschlüsse (und offenbar auch Korrespondenz) auf dem Internet publiziert. Die Korrespondenz wurde unterdessen von der Webseite entfernt.