CdA: Schuldenkrise der EU ist Bedrohnung Nr. 1 für die Schweiz

CdA: Schuldenkrise der EU ist Bedrohnung Nr. 1 für die Schweiz

In einem Vortrag vor der belgisch-schweizerischen Handelskammer in Brüssel sagte der Schweizer Korpskommandant André Blattmann, Chef der Armee, die Schuldenkrise in Eu­ropa und die damit einhergehende hohe Arbeitslosigkeit sei die grösste sicherheits­politische Bedrohung für die Schweiz. Die Einschätzung wurde nicht besonders zur Kenntnis genommen, bis die belgische Wochenzeitung Zeitung Le Libre Belgique die Aussagen des Schweizer Armeechefs aufgriff. Jetzt wurde die EU-Kommission hellhörig. Gereizt teilte EU-Kommissionssprecherin Pia Ahrenkilde am vergangenen Freitag mit, Brüssel verstehe die Ängste der Schweiz nicht. Solche «Desaster-Szenarien» wolle die EU-Kommission gar nicht kommentieren (lies: gar nicht hören). Die EU sei und bleibe ein Friedensprojekt. «Als das wurde sie kürzlich auch mit dem Friedensnobelpreis geehrt.»
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Kommentar:
Giardino hört sich selbst sprechen. Schon lange verweisen wir auf die stets grösser werdende Gefahr, die aus der europäischen Schuldenkrise (demnächst wohl bald “Staatskrise”) erwächst. Bereits hat sich die eine oder andere Made in den “Speckgürtel” um die Schweiz (aSR Frick) gefressen. Die Lage spitzt sich zu. Lösungen sind keine sichtbar. Hoffen und Glauben sind aber keine griffigen Rezepte aus der Krise.
Giardino steht voll und ganz hinter der Beurteilung des CdA. Umso dringlicher wird jedoch eine vollständig ausgerüstete und mannschaftsstarke Armee. Die politischen Parteien haben sich weniger nach dem politisch möglichen auszurichten, sondern endlich wieder eine Armee zu fordern, welche der Bedrohungslage gerecht wird!

 

Kommentare: 4

  1. Michael Waldvogel sagt:

    Fast ein Jahrzehnt lang haben nun BR, Parlament und sogenannte Sicherheitsexperten von der Aufwuchsfähigkeit unserer Armee gesprochen. Anfang 2006 bezifferte das VBS, dass es für die Erstellung der vollen Verteidigungsfähigkeit acht (lange!) Jahre braucht, und 40 Mrd CHF kostet!
    Wenn nun heute der CdA wiederholt, denn er hat schon Anfang 2010 auf die Bedrohung der EU-Schuldenkrise und Unruhen aufmerksam gemacht – wäre es höchste Eisenbahn, ALLE die den Armee-Aufwuchs beschworen haben, nun in die Pflicht zu nehmen. Die Talsohle des Armee kaputtsparens ist längst überschritten – wir gehen schweren Zeiten entgegen. Um den Wiederaufbau unserer Armee zu beschleunigen, braucht es den bürgerlichen Schulterschluss, einen gemeinsamen Plan und ein entsprechendes Budget welches die Erstellung einer starken Verteidigungsfähigkeit in wenigstens 2-4 Jahren zulässt – die Zeit drängt!

  2. Franz Betschon sagt:

    Nach der stillen Geschlechtsumwandlung der Armee von einer Verteidigungsarmee in eine Dienstleistungsarmee kann sich die Schweiz nicht mehr verteidigen. Das weiss auch der CdA, nur hat er sich bisher nicht getraut, dies zu sagen und deshalb kümmert er sich ja seit seinem Amtsantritt nicht mehr um das Waffenhandwerk, sondern um alles andere, das ihm den Beifall von Ueli Maurer einbringt. Er kümmert sich um Wirtschaftpolitik, Aussenpolitik, Sportpolitik, kurz, um alles was ihn nichts angeht. Er wird für den Verteidigungsfall und dessen Vorbereitung bezahlt und nicht für Hobbies! Richtig ist, dass die sog. Innere Sicherheit auch Teil des Verfassungsauftrages der Armee ist, aber dort werden andere, zivile Organisationen das Sagen haben. Insbesondere dürfte nur die Unterstützung der zivilen Behörden nie soviel kosten. Es wurde richtig gesagt, dass überall im Ausland ein Chef der Armee zurücktreten müsste, wenn er sich solche Auslassungen erlaubt, nur in der Schweiz nicht.

  3. Fritz Kälin sagt:

    Politiker die nicht wagen in Alternativen zu denken, sind gefährliche Leute. Deutschland hält Griechenland aus purem Eigeninteresse im Euro. Holland legt sich heute schon einen rigiden Sparkurs auf – vermutlich erdulden die Holländer lieber eine Rezession wegen EIGENER Sparpläne, als dass sie eine Überschuldung erleiden und dann Spardiktate aus Berlin empfangen müssen…
    Eine so realitätsverweigernde Politik fand in unserem näheren Umfeld seit der ‘appeasement-Politik’ der 1930er nicht mehr statt. Die Schweiz mag von Freunden umringt sein, aber es sind ziemlich bankrotte Freunde. Der amerikanische Leviathan baut seine Präsenz in Europa ab. Erst jetzt wird die EU beweisen müssen, ob sie ihren Nobelpreis verdient, wenn sie ohne Uncle Sam den Frieden in Europa ‘managen’ muss. Für den Kleinstaat Schweiz gilt es leider einmal mehr, auf Nummer sicher zu gehen.

  4. Kaufmann Gotthard sagt:

    Ich stimme der Beurteilung von Michael Waldvogel zu 100% zu.

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