CdA: Schutz der Landesgrenze für "ein paar Monate" möglich

CdA: Schutz der Landesgrenze für "ein paar Monate" möglich

Interview mit dem CdA. Beachtenswerte Aussagen:

Ab wann müsste man Soldaten an der Grenze haben. Gibt es diesen Fall überhaupt noch?
Ich bin fest überzeugt, dass man die Schweiz zur Durchfahrt nutzen möchte. Diesen Fall hatten wir beispielsweise während dem Libyen-Konflikt. Dank dem UNO-Entscheid durften wir die Durchfahrt auch gewähren. Sonst würden wir das verhindern. 

Kommentar: Mit dem UNO-Beitritt wurde die Neutralität zur Makulatur!

Haben Sie einen Plan, wie Sie die Grenze schützen können?
Ja. Wir haben das auch schon geübt. Die Frage ist, wie weit reichen die Kräfte, wenn wir jetzt den Armeebestand reduzieren?

Mit dem zukünftigen Bestand von 100’000 Soldaten, können Sie die Grenze noch sichern?
Die Frage ist: Wie dicht ist der Schutz? Macht man das entlang der Grenze, dann muss man alle paar Meter jemanden aufstellen. Die Mittel sind relativ rasch ausgeschöpft. Dann haben wir für anderes keine Kräfte mehr.

[…]

Kann man die Grenze schützen mit den 35’000 Soldaten, die Sie mit der neuen Bereitschaft innert weniger Tage haben wollen?
Wir können auch 100’000 einsetzen, nur haben wir dann keine Ablösung. Die Soldaten wollen ja irgendwann wieder nach Hause. Wir können jetzt eine Leistung erbringen, die ist aber nicht für die Ewigkeit gewährleistet.

Für ein paar Monate?
Ja, für ein paar Monate und dann müsste man weiterschauen.

Kommentar: Die Landesgrenze – löchrig wie ein Schweizer Käse! 100’000 AdA auf 1’900 km ergibt alle 19 Meter einen AdA. Diese können aber nicht rund um die Uhr dort Wache stehen. Es braucht Ablösungen. Bei 4 Ablösungen wird der Raum zwischen zwei AdA fast 80m. Selbstschutz, Führung und Logistik muss man abzählen, also nochmals etwa 50% weg, macht noch etwa 150 Meter. Der Einsatz dürfte vielleicht drei Monate dauern (vermutlich weniger lang), also nochmals 4x weniger Leute, macht 600 Meter, die von einem AdA zu sichern sind. Immerhin hätten wir dann die Grenze gesichert – aber das ganze restliche Land wäre “truppenleer”.

Interview auf blick.ch

 

Kommentare: 4

  1. Markus Gisel sagt:

    Im Klartext – wir können weder die Grenze schützen, noch können wir einen umfassenden Objektschutz gewährleisten! Es wäre an der Zeit, dass sowohl der Chef VBS, als auch der CdA eben diesen Klartext sprechen und dem Volk und den Parlamentariern die Augen öffnen. Die sogenannte WEA ist sofort zu stoppen (Ausnahme: Wiedereinführung Mobilmachungsorganisation) und stattdessen unverzüglich mit dem Aufwuchs zu beginnen!

  2. Schaub Rudolf P. sagt:

    Der CdA verbreitet einmal mehr Unwahrheiten. Denn wir können gemäss Bundesrat Maurer ja nur einen Drittel der Truppen ausrüsten. Minen haben wir keine mehr. Jedenfalls wird in den Infanterie-Verbänden keine Minen-Ausbildung mehr betrieben. Also können keine wirksamen Strassensperren errichtet werden. Als ehemaliger “Stinger”-Instruktor hat der CdA leider keine Ahnung vom Errichten tauglicher Strassensperren. Andernfalls wären ihm Aussagen wider besseres Wissen vorzuwerfen. So weit will ich hier natürlich gegenüber der Respektsperson CdA nicht gehen. Folgendes ist aber noch fest zu halten: Die reiche Schweiz mit ihrer verlotterten Armee ist nicht einmal in der Lage, in einer noch harmlosen Konstellation ihre Grenzen nachhaltig zu schützen. Das erstaunt freilich nicht, wenn man 0.8 % des Brutto-Sozialproduktes für die Armee ausgibt und mit diesen Verteidigungsausgaben zwischen dem Platz 120 – 130 liegt. Käme Herkules auf die Erde zurück, müsste man ihn sofort nach Bern bringen, damit er den Augias-Stall “Bundeshaus” ausräumt. Höchstwahrscheinlich würde er dabei scheitern. Denn das Wasser der Aare würde nicht reichen, um den ganzen im Bundeshaus angehäuften “Mist” wegzuschwemmen. Für die Städte und Dörfer an der Aare unterhalb Bern wäre das Scheitern von Herkules ein echter Glücksfall. Andernfalls wären sie mit einer unbeschreiblichen Katastrophe konfrontiert, die sie selbst nicht zu bewältigen vermöchten. Ihnen müsste die Armee sofort helfen, den aus dem Bundeshaus angeschwemmten, schrecklich stinkenden “Mist” wegzuräumen. Ich frage mich plötzlich, ob die geplante Weiterentwicklung der Armee entgegen meiner bisherigen Meinung vielleicht doch das Richtige sein könnte, jedenfalls dann, wenn der Herkules den “Mist” mit der Aare aus dem Bundeshaus schwemmen würde. Sobald diese Reinigung mit ihren Wirkungen für alle Aare-Anstösser unter Bern abgeschlossen wäre, müsste aber eine weitere Armee-Reform umgehend eingeleitet werden.
    Rudolf P. Schaub, Walchwil

  3. Franz Betschon sagt:

    Leider fehlt hier wieder Basiswissen, wie alle obigen Stellungnahmen auch zeigen. Die BV erfüllen heisst auch, die nötige Durchhaltefähigkeit sicherstellen. Dazu haben Leute, die Denken noch beherrschten, schon vor der Volksabstimmung über die Armee XXI ausgerechnet, dass es dazu mindestens 400’000 Mann braucht (Giardino geht bescheidenerweise von 120’000 + 180’000 Mann aus, Buch S. 152). Dann können aber andere Dienstleistungen, die heute unsere Restarmee schon vollumfänglich ausbuchen (Zivile Anlässe) nicht mehr erbracht werden und die Vollausrüstung ist selbstverständlich.Also: Was soll dieses erneute Geflunker?

  4. Urs Berner sagt:

    … Schutz der Grenze gegen Flüchtlinge oder im Kriegsfall gegen Panzer? Da wird mir etwas zu viel gemischt, aber Boulevard bleibt Boulevard

Kommentare sind geschlossen.