Das VBS sollte die Tiger-Flotte nicht verhökern, sondern günstig modernisieren
Der Gripen-Entscheid ist gefallen. Dennoch (oder gerade deshalb) interessiert, wie ernst die Evaluation von kostengünstigeren Alternativen ausgefallen ist. Hat der Bundesrat nur eine teure Neuanschaffung ins Auge gefasst, oder hatte er auch die andere, billigere Option einer Modernisierung eingehend geprüft, die ebenfalls eine effiziente Luftverteidigung ermöglichen könnte?
von Pierre Heumann, BaZ Redaktor
Ein Blick auf offizielle Stellungnahmen zur Option «Modernisierung des Bestandes» weckt den Verdacht: Die entsprechenden Abklärungen waren möglicherweise bloss eine Alibiübung: Sie wurden husch, husch geschrieben. Im April 2011 beauftragte VBS-Chef Ueli Maurer die Armee und die Beschaffungsbehörde Armasuisse, die Rüstungsplanung der Luftwaffe gesamtheitlich zu überarbeiten und die «Machbarkeit einer Modernisierung der Kampfflugzeuge des Typs Tiger F-5 zu überprüfen». Den Experten wurde eine Frist bis Ende Jahr vorgegeben. Da es für das Upgrade einer Flotte keine Lösungen von der Stange gibt, waren die paar Monate äusserst knapp bemessen. Doch offenbar mochte der Bundesrat auch diesen engen Termin nicht abwarten. Denn er entschied schon nach kürzester Zeit, dass sich eine Modernisierung der Tiger-Flotte nicht lohnen würde.
«Ende der Nutzungsdauer»
Bereits am 30. November war die Modernisierung des Tigers kein Thema mehr. Die Fachleute schöpften die ihnen vorgegebene Frist nicht voll aus, um die komplexe Frage abzuklären. In einer VBS-Mitteilung hiess es am 30. 11. 2011, der Bundesrat habe die Beschaffung von 22 Gripen beschlossen. Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die eine Modernisierung hätte prüfen sollen, wurde nicht erwähnt. In einem separaten Faktenblatt des VBS hiess es nur, der Tiger sei «am Ende der Nutzungsdauer angekommen». Die Technologie sei veraltet. Ein Upgrade des F-5 «wäre möglich, allerdings könnten die notwendigen Anforderungen bestenfalls annäherungsweise erfüllt werden». Zudem lasse sich die F-5-Lebenszeit auch durch Upgrades «nicht beliebig verlängern». Das VBS rechnet, dass die Modernisierung von 30 Tiger F-5 eine Milliarde kosten würden – und das sei «unverhältnismässig».
Maurer kam im März 2014 auf die Modernisierung von F-5 zurück, als er das Rüstungsprogramm 2014 und die Botschaft zur «Ausserdienststellung von Rüstungsmaterial» vorlegte. Man sei nach «umfassenden Abklärungen über die Möglichkeiten einer Modernisierung» zum Schluss gekommen, dass kein «günstiges Kosten-Nutzen- Verhältnis erzielt werden könnte». Bis Mitte 2016 werde der Tiger ausser Dienst gestellt, da er wertlos sei. Investitionen in einen Einsatz um weitere zehn bis 15 Jahre würden sich nicht rechnen.
Dass dieser Schluss übereilt sein könnte, hat Kollege Beni Gafner an mehreren Beispielen ausländischer Luftwaffen gezeigt («Erfrischungskur für den alten Tiger», BaZ, 10. 6. 2014). Der Bundeshauskorrespondent beschreibt mehrere Programme zur Kampfwertsteigerung des Tigers, die zu relativ geringen Kosten mit Erfolg durchgeführt wurden. Brasilien hat für 230 Millionen Dollar Elektronik und Cockpit der 46 Tiger modernisiert. Seither seien die brasilianischen Tiger auch schlechtwetter- und nachtkampftauglich. Neben Brasilien haben Länder wie Thailand, Chile und Marokko in ihre alten Tiger investiert und sie auf modernsten Stand gebracht.
Gafners Artikel wurde im VBS gelesen – aber nicht ernst genommen. An einer Zusammenkunft von mehreren Milizorganisationen soll sich VBS-Chef Maurer letzte Woche herablassend über die Recherchen Gafners geäussert haben. Er sei mit den Zahlen «unpräzise» umgegangen, protokollierte ein Teilnehmer. Doch Fachleute bestätigen: Die Tiger-Modernisierung kann eine kosteneffiziente Option sein. «Die Modernisierung eines alten Flugzeugs kostet höchstens 50 Prozent einer Neuanschaffung», sagt zum Beispiel Netta Kerem, Marketingchef bei Israel Aerospace Industries (IAI). Die Erfrischungskur habe zwar auch Nachteile. So hat man es mit einem etwas älteren Flugzeug zu tun, dessen Aerodynamik nicht mehr dem neusten Stand entspricht. Diese Schwächen können hingegen durch den Einsatz moderner Avionik- und Missionssysteme mehr als wettgemacht werden. Die Modernisierung sei deshalb ein «guter, kosteneffizienter Kompromiss», sagt Kerem. Kampfjets aus der Vergangenheit mutieren zu topmodernen Kampfflugzeugen.
So gelang es IAI, in bestehenden Flugzeugen mit dem sogenannten Aesa-Radar modernste Elektronik zu integrieren, die auch für den Gripen vorgesehen war. IAI gehört zu den führenden Spezialisten für die Aufrüstung von Tiger-Maschinen. Von allen F-5-Flugzeugen, die derzeit weltweit im Einsatz sind, seien zwei Drittel durch IAI modernisiert worden, heisst es bei IAI.
Schnäppchen für die USA
Auch Northrop Grumman bietet für ihre F-5 eine Aufwertung an – ein Navigationssystem, das auch im F-16 eingesetzt wird. Dieses wurde in Tiger eingebaut, die die USA der Schweiz 2002 abgekauft hatten. Nachdem die Jets in Emmen demontiert und zum Northrop-Grunman-Werk in Florida gebracht worden waren, wurden die Tiger komplett überholt. Im Northrop-Bericht wird speziell die geringe Zahl der Flugstunden gelobt, welche die ehemaligen Schweizer Kampfjets angesammelt hatten. Die USA kamen so zu einem sehr günstigen Preis zu ihren Flugzeugen.
Dieses (für die Schweiz schlechte) Geschäft soll sich wiederholen. Im Vorfeld der Abstimmung über den Gripen hatte Christian Catrina, Chef Sicherheitspolitik im VBS, von Offerten für den Tiger gesprochen, die eingegangen seien. «Die ersten 18 können wir möglicherweise noch 2014 verkaufen,», sagte Catrina in einem Interview mit der Nordwestschweiz. Als Käufer stand die US Navy im Vordergrund: Sie dürfte sich wie vor zwölf Jahren über das Schnäppchen freuen, das sie der Schweiz verdanken kann.
Kommentare: 16
Kann mir und anderen erdgebundenen Anhängern einer funktionstüchtigen Armee einmal einer vom „fliegenden Personal“ erklären, warum Maschinen welche nach obigen Angaben wenig Betriebsstunden haben, am Ende der Lebensdauer angekommen sind? Warum hat Herr Catrina bereits Offerten erhalten? Von wem zu welchem Preis? Wenn sich effektiv die USA darum interessieren, sollte der Tiger auch bei uns zu Ausbildungsflügen und Luftpolizeiaufgaben ausreichend sein, oder?
Da Rüstungsgeschäfte oft mit „Vergünstigungen“ verbunden sind, muss man sich fragen, ob andere Gründe für Empfehlungen oder Vorschläge ans Parlament und an den Stimmbürger gerichtet werden. Wir müssen nun nicht mehr über „nice to have“ spekulieren., sondern nur noch wie wir verhindern das wir eine Luftwaffe „alla Austria“ kriegen….
Wer, Was oder allenfalls Wieviel hindert Herrn Bundesrat Maurer daran dem Herrn Catrina zu sagen „Das Ganze halt, wir denken zuerst einmal nach“? Er ist doch dessen Vorgesetzter!
Ich habe in meiner Funktion als Präsident der Gruppe GIARDINO nicht nur das VBS und die Armeeleitung (sowie zahlreiche Milizorganisationen), sondern auch ALLE Fraktionspräsidenten der Eidg. Räte eindringlich und schriftlich aufgefordert, die überhastete Liquidierungsabsichten der 54 Tiger-5E bis auf weiteres zu stoppen, bzw. zuzuwarten, bis die WEA-Vorlage durchberaten und ein allfälliges Referendum vorbei sein wird. Dies in Analogie zu dem von GIARDINO geforderten Verschrottungsstopp unserer letzten 162 Panzerhaubitzen M 109 kawest und der 96 Pz 87/Konfiguration A4 (der C VBS und der CdA haben versprochen, diese Verschrottung vorläufig zu stoppen und damit zuzuwarten, bis die WEA-Beratung politisch voll abgeschlossen sein wird). Es besteht nach meiner festen Überzeugung KEINERLEI Grund zu dieser künstlichen Hast – schon gar nicht aus finanziellen Gründen. Weder die Verschrottungskosten für die schweren Mittel, noch jene für die Liquidation der Tiger-5E fallen aufs ganze Gesehen (die Kreditreste lasssen grüssen) wirklich ins Gewicht. FAZIT: Diesmal sollte es nicht wieder heissen „Nach der Tat hält der Eidgenosse Rat“. Hermann Suter, Präsident Gruppe GIARDINO.
Danke für Ihr Engagement.
Wie war die Reaktion und die Antworten der Fraktionspräsidenten und Eidg. Räte und des VBS? DAS wäre äusserst interessant!!! und ich glaube – alle hier möchten dies gerne wissen! Danke!
Die Idee, unsere „Tiger“-Flotte nochmals aufzurüsten, ist im VBS vermutlich viel früher diskutiert worden und lag sicherlich auf der Hand. Nur hatten die „Tiger“ seinerzeit die „Hunter“-Flotte abgelöst und entsprechen einer inzwischen überholten Technologie. Der Hauptgrund, weshalb eine nochmalige Aufrüstung nicht ins Auge gefasst wurde, dürfte an der Anzahl der geflogenen Stunden liegen. Aus zuverlässiger Quelle war zu vernehmen, dass die Kosten zur Verlängerung der Flug- und Gebrauchstüchtigkeit der „Tiger“ zum Beispiel „à la Brasil“ für das VBS in keinem Verhältnis zur noch möglichen sicheren Nutzungsdauer dieser Flugzeuge steht.
Wer den technischen Stand von FA-18 und Tiger vergleichen kann (zu Besichtigen in Meiringen) wird erkennen müssen, dass diesmal kaum Spielchen zur Beschaffung einer neueren Kampfflugzeug-Generation getrieben worden sind. Es ist logisch und verständlich, dass es nicht im Interesse der Armee sein kann, wenn all die Mängel der „Tiger“ gegenüber modernen Kampfflugzeugen nicht an die grosse Glocke gehängt wurden. Insider kennen die Probleme und Outsider konnten und können dafür politisieren und Polemik betreiben.
Sehr geehrter Herr Zimmermann. Sicherlich ist das Ganze sehr komplex. Man wüsste wissen, welche Forderungen an die Tiger Modernisierung gestellt wurden. Aber man sollte nicht stets das Optimum für sowas wollen (haben wir beim Entscheid für den Gripen ja definitiv auch nicht als Priorität gehabt, sont wäre der Entscheid für ein besseres Flugzeug gefallen). Für den Luftpolizei-Einsatz ist der Tiger noch alleweil aller bestens geeignet, denke da muss man nicht Fachmann sein. Und wenn andere namhafte Länder (unter anderem die USA!!!)den Tiger zu günstigen Preisen vernünftig aufrüsten, könnte man den Tiger zu Beispiel für den Erdkampf optimieren und hätte dann die FA18 für den Luftkampf etc. etc. Wenigstens könnte man dann Mittel, die man anstatt der allgemeinen Bundeskasse zurückgibt vernünftig für die Armee einsetzen. Eine weiter Evaluation für ein neues Flugzeug ist nicht zu unterbrechen und rasch weiterzuführen. Dass man Tiger die kaum geflogen sind den Amis als Schnäppchen anbietet, widert die Steuerzahler an und zeigt die Unfähigkeit vieler Beamten. An dieser Stelle wäre ich übrigens dankbar, etwas mehr über den Herrn Catrina erfahren. Wäre ein interessantes Thema an sich.
Unter dem Titel (der Finanzen) ist auch die Verschrottung von Panzern etc. zu stoppen.
Bravo! Aus meiner Sicht ist der erste und wichtigste Befehl: „Das Ganze Halt!“, denn sonst wird unsere Luftwaffe „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ schon dieses Jahr um 18 Einheiten geschwächt. Das Nachdenken darf ein wenig länger dauern, wenn es dafür gründlich, ehrlich und erschwinglich ist.
Fakt im Zusammenhang mit dem brasilianischen F-5E Tiger II-Update-Programm ist, dass die brasilianischen Luftstreitkräfte planen, ihre Flotte modernisierter F-5EM/FM BIS 2025 AUSSER DIENST zu stellen. Als Ersatz dafür will man 36 Kampfflugzeuge Gripen E beschaffen. Ein entsprechender Auftrag im Werte von rund 4,5 Mrd. USD soll zwischen Saab und Brasilien bis Jahresende ausgehandelt und unterzeichnet werden. Beginn Ablieferung Gripen E an die Força Aérea Brasileira 2018 und Übergabe der letzten Maschine 2023.
Es ist richtig, wenn alles daran gesetzt wird, um die weiteren Verschrottungs- und Verhöckerungsabsichten von schwerem Material zu bekämpfen. Wir erinnern uns an die Vernichtung unserer zum Teil bestens aufgerüsteten Schützenpanzer M113.
Wesentlicher Unterschied zu Flugzeugen: Ein Panzerfahrzeug etc. kann selbst mit Beschädigungen noch eingesetzt werden und ist erdgebunden. Beim Einsatz von Flugzeugen müssen, wie kürzlich in einem Artikel von „giardino“ aufgelistet, zu viele Faktoren erfüllt sein, um einen effektvollen Einsatz in und aus der Luft zu gewährleisten.
Es gibt den bösen Verdacht, dass die F5E so verhasst sind, weil sie (also ausser bei der „unbestrittenen“ (soviel ich sehe bin ich der einzige Kritiker der Hösli’schen Clown-Truppe)) von Milizpiloten geflogen werden. Aber davon abgesehen, muss gelten, dass Material nicht vernichtet wird bevor das Ersatzmaterial da ist. Wo ist die Militärjustiz? Ich erinnere mich (schwach) daran, dass ein Kamerad von mir 7 Tage sass, weil ein Pz68 über sein Gewehr gefahren ist (dabei war er nicht mal schuldfähig…). Wieviele Tage gibt es für den Herrn Catrina pro verhöckerten F-5E?
Seit aus Sicht VBS klar ist, dass für die Tiger 2016 das Ende kommt, hat man auch aufgehört neue Milizpiloten auszubilden:
„Eigentlich war ich schon lange aus dem Staffelflugdienst ausgeschieden, erklärt der 41-Jahrige. Da
der Tiger aber bald ausser Dienst gestellt werden soll, werden keine neuen Piloten mehr ausgebildet.
Um die Bestände trotzdem zu sichern ist die Alterslimite von 36 Jahren aufgehoben worden.“
s. Seite 24/25 Artikel „Fliegerkombi statt Anzug mit Krawatte“ http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home/dokumentation/publik_zeitrschr/armee-ch.parsys.15804.downloadList.45765.DownloadFile.tmp/achcdad22013web.pdf
Hätten sich unsere Sicherheitspolitiker ernsthaft mit den Anforderungen an die schweizerische Sicherheitspolitik beschäftigt, so hätten sie gemerkt, dass in Russland seit einigen Jahren eine gewaltige Aufrüstung der Marine, Luftstreitkräfte und Bodentruppen stattfindet. Weiter hätten sie zur Kenntnis genommen, dass Russland seinen militärischen Apparat in Stabsübungen und Manövern periodisch überprüft und provokative „Übungen“ vor den Haustüren möglicher Gegner, beispielsweise in Skandinavien, durchführt. Wer ehrlich und mit Sachverstand argumentiert, kommt zum Schluss, dass wir die nur langfristig erneuerbare Luftwaffe nicht mit einem Flugzeug ausrüsten müssen, das sich noch schlecht und recht für den Luftpolizeidienst eignet, sondern mit einem Flugzeug, das zur Luftverteidigung und damit ohnehin zum Luftpolizeidienst eingesetzt werden kann. Unsere opportunistischen „bürgerlichen“ Sicherheitspolitiker versäumten es, in Anbetracht der strategischen Fakten in eigener Verantwortung und Kompetenz die Beschaffung des Gripen zu beschliessen, sondern wählten einen nicht zwingenden Weg, das Referendums-trächtige Fonds-Gesetz, damit sie einen nötigen, aber erklärungsbedürftigen Beschaffungsentscheid nicht selbst fällen und vertreten mussten. Nun scheinen sie ein ungutes Gefühl zu haben und suchen einen Ausweg, um den mit dem provozierten emotionalen Volksentscheid angerichteten Scherbenhaufen zu beseitigen. Das Ganze veranschaulicht unter anderem, dass das Aufwuchskonzept untauglich ist und nur zu end- und ergebnislosen Palavern von Leuten mit „Halbwissen“ führt. Die Einzigen, die sich darüber freuen können, sind die Armee-Abschaffer in der GSOA, der SP und bei den Grünen. Sie werden die fragwürdige „Kampfwertsteigerung“ des Tigers auch wieder bekämpfen. Wahrlich gute Zukunftsperspektiven für unser Land!
Vielleicht gibt es noch einen Profiteur, neben der GSOA und ihren Verbündeten. Ich spreche vom VBS und den Berufsoffizieren. Wir hatten im Lehrerzimmer den bösen Witz: „Schule geben ist ganz wunderbar, wenn nur die Schüler nicht wären.“ So ist es vielleicht auch beim VBS, „Berufs“-Offizier sein ist ganz einfach, wenn man weder Soldaten noch Material hat. Das ist ja auch der Grund, warum ich im Sinne der „Bestandswahrheit“, immer gefordert habe, dass das Kader dem Material und den Beständen anzupassen ist.
Da komme ich halt nochmals mit meiner Privatisierungsidee.
Der Berufsoffizier muss keine Konkurrenz fürchten und auch sein Job ist sicher, solange er nicht seine Sekretärin sexuell belästigt. Kein Druck, keine Veranlassung, das Beste zu geben.
So kann denn auch jeder BO und BU in Musse seinen Hobbies frönen.
Das Ganze auf einen Punkt gebracht: Die voreilige und grobfahrlässige Eliminierung von einsatzfähigem Armee-Material, ohne dass Ersatz vorhanden ist, muss unverzüglich gestoppt werden. Kein Privatunternehmen vernichtet, als Beispiel, seine Produktions-Anlagen bevor eine neue geliefert und in Betrieb genommen worden ist. Wie bereits erwähnt bedeutet die vorgesehene „Ausser-Dienststellung“ der F-5/Tiger gleichzeitig die „Eliminierung“ der Miliz Piloten. Dies ist ganz im Sinne der „Hidden Agenda“, d.h. die schleichende Vorantreibung einer Berufsarmee, wie von KKdt a D Keckeis und Regierungsrat Pierre Maudet/Genf gefordert. Wann endlich erwachen die bürgerlichen Parlamentarier, insbesondere die bürgerlichen Mitglieder der beiden Sicherheitspolitischen Kommissionen?
Herr Stelzer
Vermutlich geben Sie unseren Politikern zu viel Kredit, wenn Sie davon ausgehen, dass diese eine „Hidden Agenda“ führen. Mag sein, ich glaube es aber nicht. Die meisten sind ja nicht einmal in der Lage, einer offenen Agenda zu folgen und zwei Geschäfte hintereinander logisch und widerspruchsfrei zu behandeln.
Nein, ich denke, es geht um ganz etwas anderes: Alle wollen ja schliesslich wiedergewählt werden. Und mit Pro-Armee Aktionen fängt man offenbar keine Wählerstimmen.
So sind zum Beispiel der versierte SR Bruno Frick und der äusserst kompetente NR Pius Segmüller noch die letzten gewesen, welche sich AKTIV für die Armee eingesetzt haben. Und siehe da: Beide wurden nicht wiedergewählt…
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