Der Tiger fliegt vielleicht doch länger

Der Tiger fliegt vielleicht doch länger

Seit dem Gripen-Nein haben militärpolitische Verbände sowie bürgerliche Parlamentarier aber ein beträchtliches Lobbying für den Tiger aufgezogen. Die Gruppe Giardino sammelt derzeit Unterschriften für eine Petition «Rettet den Tiger», Parlamentarier reichten Vorstösse ein. Im Ständerat machte sich am Dienstag Isidor Baumann (Uri, cvp.) zum Advokaten eines zweiten Frühlings für den alten Flieger. Im Rat forderte Baumann, nach dem Nein zum Gripen müsse man die Lage neu beurteilen. Zumindest ein Teil der Tiger-Flotte solle weiter fliegen; Baumann bezweifelte auch, dass eine Aufrüstung so teuer wäre, wie es das Verteidigungsdepartement sagt. Neben militärischen nannte Baumann für einen Weiterbetrieb des Tigers auch ein abstimmungspolitisches Argument: Falls die Armee sich für die nächsten zehn Jahre mit den 32 F/A-18 zufrieden gebe, werde man den Stimmbürgern in zehn Jahren kaum glaubhaft begründen können, dass es plötzlich wieder mehr Flugzeuge brauche, meinte Baumann. Er sei überzeugt, dass das Parlament auch bereit sei, für eine Aufrüstung der Tiger Geld zu sprechen.
In diesem Punkt bleibt Maurer jedoch hart. Er beschrieb eine Aufrüstung des Tigers als reine Geldverschwendung. Laut Maurers Ausführungen würde ein sinnvolles Upgrade der Tiger-Flotte 900 bis 1300 Millionen Franken kosten, ohne dass das Flugzeug damit zum modernen und kompetitiven Jet würde. «Auch ein upgegradetes Flugzeug bleibt ein altes Flugzeug» und könne seinen Auftrag nicht erfüllen, sagte Maurer. Er schliesst deshalb weiterhin aus, dass der Bundesrat dem Parlament ein Upgrade vorschlagen werde. Hingegen hält es Maurer neuerdings für «denkbar», den Tiger noch einige Jahre im heutigen Zustand für «reduzierte Aufgaben» weiter fliegen zu lassen.
Beitrag auf NZZ.ch
Kommentar:
Die grossen Anstrengungen von Giardino (weder von der SOG noch der AVIA wurde nach unseren Informationen dafür gekämpft – wen vertreten diese Organisationen?) in Sachen Tiger F-5 zahlen sich aus. Seit der Lancierung des Themas wurde im Hintergrund viel gearbeitet und überzeugt. Wir danken allen Beteiligten für ihre grosse Mitarbeit. Jetzt geht es darum, mit dem gleichen Tatendrang die WEA an den Absender zurück zu weisen. Wir danken Ihnen für die Mitarbeit.
 

 

Kommentare: 2

  1. A. Hohermuth sagt:

    Unglaubliche Inkompetenz und Arroganz des Chefs VBS. Wann tritt er endlich zurück. Hoffe er fliegt, falls er nicht freiwillig geht, durch Abwahl aus dem BR!

  2. Max Zimmermann sagt:

    Erstaunlich, was dem Chef VBS unterstellt wird.
    Offensichtlich gibt es noch Leute in der Schweiz, die die Hauptaufgabe eines Departementchefs nicht kennen, nämlich das zu organisieren und auszuführen, was das Volk oder dessen “Vertreter” im Bundesparlament mehrheitlich bestimmen. Im speziellen Fall VBS sind aber noch schwergewichtige Mitspieler involviert wie Berufsmilitär. Verwaltung, Industrie und die liebenswürdigen Kolleginnen und Kollegen des übrigen Bundesrates.
    Wenn schon scharf auf BR Maurer geschossen wird so wäre es fair jemanden zu nennen, welcher in der Lage sein könnte, einerseits gegen die internen Gegner anzutreten und andererseits auch die Stimmung des Volkes wieder zu Gunsten einer starken Armee umzudrehen.
    Selbstredend kann von “Ausserhalb” über Aktionen des VBS kritisiert werden. Nur wer alles an den falschen Strippen gezogen hat und zieht, dürfte uns kaum je bekannt gegeben werden. Ein Bundesrat allein wird es ja wohl nicht sein!

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