Die wahren Totengräber der Armee

Die wahren Totengräber der Armee

Zur parlamentarischen Diskussion um die Armeegrösse. «Ständerat verlangt eine grössere Armee»,
Ausgabe vom 3. Juni Theo Biedermann
Obwohl fast 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung zur Neutralität stehen, fordert der Schwyzer CVP-Parlamentarier Bruno Frick, Präsident der Sicherheitskommission des Ständerates, dass sich die Schweiz an der in Entstehung begriffenen europäischen Verteidigungsarchitektur beteiligen solle. Diese Forderung von CVP-Ständerat Frick ist irrwitzig und etwa vergleichbar mit einer Forderung, den starken Schweizer Franken zu Gunsten des trudelnden Euro aufzugeben. Zudem gibt es noch gar keine funktionierende europäische Verteidigungskonzeption beziehungsweise noch keinen existierenden Sicherheitsverbund. Die EU kann die Sicherheit ihrer Bewohner zurzeit nicht eigenständig ohne Nato gewährleisten.
Die Schweizer Armee, welche zurzeit nicht einmal mehr in der Lage ist mobilzumachen, geschweige denn unser eigenes Land zu verteidigen, hat in solchen europäischen Grossmachtsträumen nichts zu suchen.
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Kommentare: 5

  1. Guido Pescio sagt:

    Ja, gewisse Parlamentarier haben halt nur eine “grossi Schnuure” (baseldeutscher Ausdruck…), obwohl sie von der Materie wenig bis gar nichts verstehen!
    Es gibt diese “Schnuuri” auch bei den bürgerlichen Stammtisch-Diskutierer, welche dann, wenn’s drauf ankommt, nicht wählen gehen…
    Wie stellt man es an, dass bei den nächsten Wahlen im Herbst wirklich (fast) alle Miliz-Armee-Befürworter ihren Ehrenwertesten “lüpfen” und die entsprechenden Parteien und Leute wählen?
    Am Stammtisch wettern und dann die Wahlen alle 4 Jahre verschlafen, passt eigentlich nicht ganz zusammen. Oder irre ich mich da in Bezug auf meine Wahrnehmung der prozentualen Wahlbeteiligung?

  2. Martin Frei sagt:

    Ein Hoch auf jeden, der endlich Nammen nennt. Dem Journi Biedermann sei gedankt, dass er diese abstrusen Figuren, die sich Volksvertreter nennen, angibt.
    Kann Giardino mit all den gesammelten Informationen nicht eine Liste mit den Namen dieser “Totengräber der Armee” publizieren, rechtzeitig vor den Wahlen?
    Überhaupt interessiert es mich, was bezüglich Wahlen vorgesehen ist. Die nächste Gelegenheit für Wahltag ist Zahltag gibt es erst 2015 wieder. Und bis dann gibt es wohl überhaupt keine Armee mehr, wenn die Maurer-Bande so weiter macht. Es ist ja nicht immer der Gesamtbundesrat, welcher fatale Entscheide getroffen hat. Es passiert auch in ausschliesslicher VBS-Regie unerhörtes: Ausserfunktionssetzung der Mob Org, Ausserdienstsetzung von Art Werken…

  3. Gruppe Giardino sagt:

    @Martin Frei:
    – Theo Biedermann ist nicht Journalist, sondern Bürger.
    – Wir sind dabei eine Liste der Totengräber zu erstellen und werden diese dann auch rechtzeitig publizieren.
    – Brundesrat Maurer ist nicht der Hauptschuldige, die finden sich – wie wir zeigen werden – ganz wo anders. Aber ich muss Ihnen widersprechen: Der Bundesrat stimmt konsequent mit 6:1 gegen alle Vorschläge von Ueli Maurer.

  4. Christian Nussbaumer sagt:

    Ich stimme der Gr Giardino zu, Herr Maurer kommuniziert und trägt als Mitgl des Bundesrates die Entscheidungen nach aussen. Er hätte sicher lieber eine Armee mit 500’000 AdA als eine etwas grösseres Pfadilager mit 80’000!
    Danken Sie dem Gesamtbundesrat mit diesem abstrusen Vorschlag von 80’000 und dann was? 50’000 in 4 Jahren, dann 25’000 in 10??? Salamitaktik oder das schleichende Verwesen. Dagegen müssen wir resolut kämpfen, das ist unsere Pflicht als verantwortungsvolle Bürger. Als Garant der Erhaltung unserer Freiheit kann nur eine schlagkräftige Armee dienen. Würde mich schon wundern, ob die Armeeabschaffer bei einem drohenden Krieg lange hier bleiben würden oder eher schnell das weite suchen? ich tippe auf letzteres… hofen wir das ich es nie erfahren muss, auf diese Erfahrung verzichte ich gerne

  5. Franz Betschon sagt:

    Da stellt sich wirklich die Frage, was “eine im Entstehende europäische Verteidigungsstruktur” sein soll. Elegantes Schlagwort oder ein Nichtereignis?
    Es gab eine europäische Verteidigungsstruktur, die NATO, und im Lissabonnervertrag sind weitere Verpflichtungen für die EU festgeschrieben. Pickantes Detail: Die USA sind nicht in der EU, haben aber trotzdem das Sagen. “Die im Entstehen begriffene europäische Verteidigungsstruktur ” hat vorläufig nur einen Vorteil: Man kann die anderen Parlamentarier mit vermeintlichem Fachwissen blenden. Das was wirklich entstanden ist, wäre die Struktur für den Libyenkrieg, wo aber nicht gerade Effizienz aufscheint und wo die amputierte schweizerische Luftwaffe mangels Erdkampffähigkeit gar nicht teilnehmern könnte.

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