Gedanken zur Schweizer Rüstung von Peter Forster

Gedanken zur Schweizer Rüstung von Peter Forster

Die Schweizer Armee braucht ihre eigene Rüstungsbasis dringend. Ohne die Basis im eigenen Land hätte es die Schweizer Landesverteidigung schwer. Es ist alles zu unternehmen, damit in der Schweiz die Rüstungsbasis erhalten bleibt.
Die Schweiz ist jedoch zu klein, um die eigene Rüstungsbasis allein tragen zu können. Die Schweizer Rüstungsindustrie ist auf die Ausfuhr ihrer Spitzenprodukte angewiesen. An der politischen Front kämpft sie gegen zu restriktive Fesseln, die ihr namentlich die Linke anlegen will.
Die Schweizer Rüstungsindustrie bietet in einer Zeit, in der Arbeitsplätze wieder vermehrt gefährdet sind, Arbeit und Wohlstand. Zu diesen Arbeitsplätzen, darunter auch zu hochstehenden, wertvollen Lehrstellen, ist Sorge zu tragen.

 

Kommentare: 5

  1. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die Gedanken von Dr. Peter Forster, Chefredaktor Schweizer Soldat, sind schön, berücksichtigen die Realität aber nicht. Die weiter entwickelte Schweizer Armee kauft gemäss WEA-Botschaft keine Panzer, Artillerie-Geschütze und andere teure “robuste militärische Hardware” für ihren Bedarf in Mengen, welche für eine erfolgreiche Schweizer Rüstungsindustrie nötig wären. Solche Systeme werden nur noch in kleinen Stückzahlen beschafft, um die Bedürfnisse der Ausbildung zu erfüllen.
    Weiter wäre eine Schweizer Rüstungsindustrie für ausländische Abnehmer ein unzuverlässiger Lieferant, der Waffen- und Ersatzteillieferungen dann einstellt, wenn sie der Käufer dringend gebraucht. Für eine Waffenindustrie, wie wir sie im letzten Jahrhundert noch hatten, besteht heute aufgrund der Waffenexportgesetze keine Basis mehr.
    Nur schlecht informierte Unternehmer bauen in der Schweiz noch Waffenschmieden auf.
    Wenn es uns an der Sicherheit unseres Landes gelegen ist, müsste uns diese Situation beunruhigen. Sie tut das aber nicht. Wir haben zwar keine Waffenschmieden mehr, aber sind ethisch überlegen. Während der bisherigen Geschichte sollen die ethisch überlegenen Völker von den übelsten Schlächtern immer geschont worden sein. Die Tatsache, dass wir bereits wehrlos sind und uns noch wehrloser machen, wird die zukünftigen Schlächter tief beeindrucken. Sie werden das schöne Land im Herzen Europas nie mit irgendwelchen Raubzügen konfrontieren. Das ist doch beruhigend und zeugt vom anerkannten moralischen Mehrwert. Trotz unserer Wehrlosigkeit können wir der Zukunft ohne irgendwelche Bedenken entgegenblicken.

  2. Beda Düggelin sagt:

    Das Begehren von Linker Seite ist nur noch ein zusätzlicher Sargnagel zur Erreichung der kompletten Wehrlosigkeit der Schweiz! Wir wollen ja in Würde untergehen! Peter Forster ist Recht zu geben, aber auch Rudolf Schaub, obwohl sein Beitrag natürlich bewusst provokativ daherkommt. Aber Sie können doch nicht beiden Recht geben, Herr Düggelin wird es heissen.
    “Da muss ich jedem weiteren Kommentar Recht geben!”
    Nein, das Absterben unserer eigenen Rüstungsindustrie wurde vor vielen Jahren eingeleitet, es geht zumindest auf die Zeiten von Bundesrat Ogi zurück, wahrscheinlich bereits auf den Absturz des P-16 in den Bodensee. (Der Lear-Jet ist daraus entstanden, aber nicht aus Schweizer Hand!)
    Wenn das Wahlbarometer recht bekommt, besteht eine letzte Chance am 18. Oktober, in allerletzter Sekunde. Dann braucht es allerdings einen Übervater im VBS, um das Steuer von “John Maynard” doch noch herumzureissen!

  3. Andreas E. Thomann sagt:

    @Rudolf P. Schaub, @Beda Düggelin:
    Sorry about, ich will die Geschichte nicht neu schreiben, aber mit irgendwelchen historischen Ansichten und Bekenntnissen kommen wir in der aktuellen Situation, in welcher wir uns mit unserer Armee z.Zt. befinden, auch nicht weiter!
    Oberst Dr. Peter Forster hat mit seinem Statement absolut recht, und ich möchte ihn voll und ganz unterstützen.
    Seine Weisheiten sind jedoch leider nur die halbe Miete: Die Rüstungsindustrie (Export + Import) in Ehren, (die Schweiz braucht diese beiden Komponenten), aber die aktuelle Situation unserer Armee erfordert nun wirklich eine ganz anders aufgegleiste Variante:
    Die ganze aktuelle “Scheisse” Armee 21, ehemals begonnen durch BR Adolf Ogi, BR Sämi Schmid und KKdt Christof Keckeis, muss nun endlich und endgültig vergessen werden. Die Doktrin “Armee 21” ist gescheitert (Punkt, Schluss, Amen), ganz besonders mit dem vermaledeiten “Schritt 08-11”. Die davon noch brauchbaren Ansätze hat man ebenfalls nie wirklich effizient umgesetzt. —-
    Beginnen wir daher mit dem Ende der Armee 95, und bauen von hier aus neu auf!
    Die zur Zeit undiskutabel notwendigen Schritte in und für unsere Armee sind jetzt unmissverständlich:
    – Respektierung der Bundesverfassung und damit den Aufgaben der Armee
    – Wiederaufbau einer brauchbaren (General-) Mobilmachungs-Ordnung
    – Organisation und Aufbau einer Armee-Führung, die diese Bezeichnung verdient.
    – Aufbau einer Ausbildung von Truppen und Kadern, welche diese Bezeichnung ebenfalls wirklich verdient
    – Festsetzung der unbedingt notwendigen Grösse unserer Armee (140´000 Mann ++, inclusibe LBA! und Reserven),
    entsprechend der heutigen Bedrohungslage.
    – Beibehaltung und Renovation aller bestehenden und nach wie vor benötigten Infrastrukturen der Armee
    – Vollausrüstung aller Wehrmänner (inclusive bestehender Reserven + Schulen).
    – Vollausrüstung aller Truppenkörper (inclusive Reserven und Schulen) mit Waffen, Waffensystemen, Fahrzeugen und Betriebsstoffen
    – Ersatz aller bis heute dilletantisch vernichteten Waffen-Systeme und Ausrüstungen ohne entsprechenden Ersatz.
    – Finanzierung aller Bedürfnisse der Armee durch die Bundeskasse ohne Wenn und Aber, und ohne dauernde und unhaltbare
    Beschränkungen durch ein unbrauchbares Parlament und einen uneinigen und sich gegenseitig bekämpfenden Bundesrat.
    Unsere Armee ist das letzte Mittel unserer Regierung zur Erhaltung der Unabhängigkeit, Freiheit und Sicherheit unseres Landes und seiner Bevölkerung, und gleichzeitig Garant unseres erfolgreichen Modells eines wohlbehüteten (durch eine schlagkräftige Armee) und eines wohlhabenden Landes, das seinesgleichen sucht.
    Anlässlich der kommenden Abstimmungen (v.a. am 18.10.2015) sind wir in der Lage, die Weichen entsprechend zu stellen. Packen wir diese Gelegenheit beim Schopf und wählen wir Leute in das Parlament, die wirklich f ü r eine glückliche, sichere, unabhängige und freie Schweiz einstehen.
    Oblt Andreas E. Thomann

    • Ueli Gruber sagt:

      @A. Thomann:
      Sie kommen mir vor wie ein Grüner, der in einem 7 Punkte-Programm den Atomausstieg, das Energiesparen und die Forcierung erneuerbarer Energien fordert oder wie ein Sozialist, der in einem 5 Punkte-Katalog die Enteignung der Grundeigentümer, die Einführung einer Erbschaftssteuer und eine Erhöhung der Sozislleistungen fordert.
      Wir leben glücklicherweise in einem schönen Land, in dem Meinungsfreiheit herrscht und jeder seine Gedanken ohne Folgen und Konsequenzen publizieren kann.
      Damit dann aber auch etwas umgesetzt werden kann, braucht es Mehrheiten, solide Mehrheiten im Parlament und im Volk. Diese hatten wir in der Vergangenheit meistens: Abschaffung der Armee, F/A-18, Waffenschutzinitiative, Wehrpflicht. Wir haben aber auch schon verloren: Rothenturm, Gripen.
      Und dann brauchen wir nichmals Mehrheiten im Parlament, wenn es um Budgets und Rüstungsprogramme geht.
      Wie kommen wir aber nun zu Mehrheiten? Leider habe ich die Antwort auch nicht..

  4. Richard Maurer sagt:

    der Erhalt und Ausweitung einer eigenen Rüstungsindustrie ist sicher wünschenswert, in Anbetracht der politischen Grundsituation schwierig.
    Wir haben in Thun immer noch die RUAG-Ammotec, die unter anderem die GP 90 produziert. (die Produktionslinien sind mit 5.56 bezeichnet, Endprodukt wird für die Schweiz in Karton “GP90, 5.6mm” abgefüllt..)
    Es gibt nun Gerüchte, die besagen, auf Druck von Aussen, (offensichtlich NATO/PfP) müsse das entsprechende Schiesspulver von FN in Belgien bezogen werden, Wimmis wurde politisch bedingt nicht berücksichtigt.
    Wenn die Schweiz wieder eine unabhängige Verteidigungspolitik betreiben will, die diesen Namen verdient, müssen die Implikationen von PfP fürs breite Publikum klar aufgezeigt werden. Anschliessend können wir mit dem Volkswillen diesen unsäglichen Vertrag aufkündigen. Leider sehe ich bei unserer “classe politique”, auch auf Seite von SVP/AUNS niemanden, der dieses heisse Eisen anpacken will..

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