Gripen – ein Jahr danach

Gripen – ein Jahr danach

Vor einem Jahr ist erstmals seit 1957 eine Militärvorlage abgestürzt. Zwar waren sich alle einig, dass das Nein zur Beschaffung neuer Kampfjets kein Ja zur Abschaffung der Armee bedeutete. Doch war das Nein auch mehr als ein simples Nein gegen ein Milliarden­geschäft. Wertefragen spielten am 18. Mai 2014 eine erhebliche Rolle. Das beweisen Gräben, die typisch für Identitätskonflikte sind: Während die Deutschsprachigen – sehr knapp – den Kauf der 22 Gripen befürworteten, wurde dieser von zwei Dritteln der Romands abgelehnt. Die ländliche Schweiz (53% Ja) wurde von den Städten (62% Nein) überstimmt. Ähnlich erging es den Veteranen über 65, die für einmal den Jungen zwischen 18 und 40 unterlagen. Auch zwischen den Männern, die zu 53 Prozent für die Kampfjets stimmten, und den Frauen, die zu 58 Prozent gegen sie waren, zeigte sich ein grosses Gefälle.
von Joe Lang, GSoA
Beitrag auf tagesanzeiger.ch

 

Kommentare: 2

  1. Willy Stucky sagt:

    Das Volks-Nein zum Gripen war für mich ein Schock, weil ich mir sofort bewusst wurde, wie es nun ausgeschlachtet würde.
    Doch etwas anderes ist im Tagi-Artikel von Josef Lang interessanter, nämlich seine Behauptung, Israel verstosse systematisch gegen das Völkerrecht. Die Palästinenser wollen keinen Frieden mit Israel. Sie wollen, dass Israel im Endeffekt von der Landkarte verschwindet, wogegen sich Israel aus mir einleuchtenden Gründen zur Wehr setzt. In einem solchen Zusammenhang von einer systematischen Verletzung des Völkerrechts durch Israel zu sprechen, ist reine Propaganda. Und genau dies ist die Krux mit dem Völkerrecht: Je nach politischer Gesinnung wird das Völkerrecht anders interpretiert.

  2. Richard Maurer sagt:

    Joe Lang von GSoA steht offen dafür ein, unsere Armee abzuschaffen. Sonderbarerweise scheint sich diese Gruppe an der militärisch allmächtigen USA und deren Politik, auch in unserem Lande, nicht zu stören. Heute wird in den Nachrichten wieder von kontinuierlichen Forderungen der US-Hochfinanz an die UBS berichtet, zugleich wird Japans Autoindustrie (Airbags) mit an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen aus der gleichen Ecke erpresst. Unsere schön synchronisierten Medien thematisieren dieses imperiale Gehabe ohne Kritik.
    Wäre es möglich, dass GSoA im Auftrag der USA versucht, in unserem Lande die Wehrkraft zu zerstören, um Einfluss/Druck der USA zu erhalten und auszuweiten??
    Unglücklicherweise tritt auch die SVP, die einzige Partei, die sich offiziell für eine militärisch verteidigte Neutralität ausspricht, in der Praxis nun zum dritten Mal für eine Halbierung der Wehrkraft ein. Dies offensichtlich alles auf Wunsch/Befehl von Breedlove und Konsorten von Partnership for Peace / NATO.
    Wenn Lang die illegale Annexions- und Besatzungspolitik von Israel anspricht, ist das wohl nicht gar so ernst gemeint….

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